Frisch gebunden: Spannende Neuerscheinungen
Jetzt, kurz vor Weihnachten, sind einige bemerkenswerte Bücher zu Typografie und Gestaltung erschienen. Von prämierten Arbeiten des TDC-Wettbewerbs über innovative Ansätze zur barrierefreien Gestaltung bis hin zu tiefgehenden Analysen zur Entwicklung von Schriftformen: Diese Titel laden dazu ein, Typografie aus neuen Perspektiven zu betrachten, alte Fragen neu zu stellen oder sich von der Vielfalt an Ideen inspirieren zu lassen.
Jenson unter der Lupe
Es gibt Schriften, die uns täglich begegnen, ohne dass wir ihnen Beachtung schenken. Die Jenson-Antiqua ist einer dieser stillen Klassiker. In »The Jenson Roman« zeigt Riccardo Olocco, warum speziell diese Schrift nicht nur die Geschichte der Typografie geprägt hat, sondern auch heute noch maßgeblichen Einfluss auf modernes Design hat.
Nachhaltig drucken – Gestaltung umweltgerechter Druckprojekte
Nachhaltig drucken beginnt lange vor der Auswahl von Bedruckstoff und Druckerei. Nachhaltig drucken bedeutet mehr als Ökozertifikate. Nachhaltigkeit ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Nachhaltigkeit ist ein ambivalentes Ansinnen, ein Streben, für das es widersprüchliche Lösungsansätze gibt. Nachhaltigkeit ist aber eben auch das Gebot der Stunde. Unsere Aufgabe als Kreative mit Zukunft. (Verlag)
Typografische Komposition
Ein Buch, das spezifisch die Gestaltung durch Typografie behandelt? Typografiebücher bleiben manchmal im Thema der Schrift »stecken« oder verlassen nicht die Welt der typografischen Details. In Martin Moschs Buch geht es jedoch um das Ganze, das »System Typografie« als typografische Komposition.
Wie die DDR erschien
Das visuelle Bild, das die DDR abgab, wie sie »erschien«, ist Thema eines ausführlichen Sachbuches. Den Autor, Andreas Koop, kennt man bereits durch seine Bücher über das CI des Nationalsozialismus oder über »Schrift und Macht« als angewandte Designforschung.
Form, Funktion und Freiheit
Als ich über Freiheit und Typografie nachdachte stieß ich auf den vorliegenden Buchtitel. Neu- und wissbegierig begann ich das Buch zu lesen. Eine Dissertation, die wohl nicht für allgemeines Interesse geschrieben wurde. »Dem Design selbst kommt eine politische Bedeutung zu, die von seiner ästhetischen Dimension nicht zu trennen ist«, lese ich auf der Buchrückseite. Was bedeutet nun dabei Freiheit, was ist hierbei die politische Relevanz von Design?
Imprimatur 2023
Das aktuelle Jahrbuch beschäftigt sich mit Bücherinstitutionen, Künstlerbüchern, den Themen Typografie und Schrift sowie für Lesen und Leseverhalten. Für Typografen ganz besonders wichtig und auch aktuell sind vor allem die Beiträge zu Typografie und Schrift.
Gedanken zur Typografie bei und von Klaus Detjen
Sehr viel Erfahrung und Nachdenken über Typografie in kleinen Beiträgen und Miniaturen fasst Klaus Detjen zusammen. Typografie im »Detjen-puren Sinn« wird hier betrachtet, von Manutio bis Malarmé, beeinflusst von Künstlern, Literaten und Philosophen.
Experimentelle Typografie heute
Typografische Experimente sind für Gestalterinnen und Gestalter sehr reizvoll. Denn dabei verlässt man oft die Funktionen der Typografie und nähert sich sogar der Kunst. Die Frage ist: Wann oder wo beginnt Gestaltung als Experiment? Wo verlässt es die eigentliche Typografie? Und inwiefern kann sie für eine zeitgemäße Designforschung von Nutzen sein?
Bleisatz und (Buch)Druck
Das Handwerk der »Schwarzen Kunst« ist wieder populär geworden. Die Gründe hierfür dürften vielfältig sein: die Liebe zu einem handwerklichen System, das es so nicht mehr gibt, und die Lust am handwerklichen Machen: Setzen im Handsatz, Seiten umbrechen, Formen schließen, »echt drucken«, Werkstatt riechen.
Ein Buch wird Teil einer Kunst
Bibliosculpture nennt Ingo Gerken eine Serie von Arbeiten, die aufgeschlagene Buch- oder Zeitschriftenseiten zeigen. Diese werden mit Objekten ergänzt und fotografiert und so zu einem neuen Kunstwerk. Das ist aber nur das technisch-organisatorische Prinzip.
Lesen im digitalen Zeitalter
Nein, dieses Buch jammert nicht darüber, dass dank der Computer immer weniger gelesen wird. Ganz im Gegenteil. Das Unbehagen am digitalen Lesen ist unbegründet. Der Literaturwissenschaftler Gerhard Lauer geht dem auf den Grund und beginnt gleich mit dem uns Menschen innewohnenden Hunger nach Geschichten.
Wahl-Familie: Zusammen weniger allein?
Ausgehend von der Typografie ist die nächste verwandte Disziplin die Fotografie. Typografisches Gestalten hat sehr viel mit ihr zu tun, vielleicht sogar mehr als mit grafisch gestalten und illustrieren. Und das führt bei Typografen zu Besuchen von Fotoausstellungen und Fotomuseen, um auch aktuell über Strömungen der Fotografie informiert zu sein.
Tschicholds Sammlung revolutionärer Typografie
Von Tschicholds Drucksachen-Sammlung hat man früher auch schon oft gehört. Es sind wohl 1.500 Exponate. Inzwischen ist darüber ein ansehnliches Buch erschienen. Und wer Glück hatte, konnte sogar viele der Originale in der Ausstellung in der Schule für Gestaltung Basel sehen.
Konkrete Poesie, Typografie und Eugen Gomringer
Konkrete Poesie, wie sie vor allem in den 1950er Jahren entstand, basiert auf Typografie. Und die Typografie ist die der damaligen Moderne. Mit dem Werk von Eugen Gomringer befinden wir uns also in den aufregenden Jahren der Nachkriegszeit, allerdings in der Schweiz.
Bilderbücher: illustriert und inszeniert
Eine Ausstellung von Bilderbüchern. Die Bücher liegen auf dem Tisch, man kann darin blättern. Und es geht dieses Mal nicht um die Illustrationen, die gewöhnlich an der Wand hängen und als Kunst betrachtet werden. Der Titel der Ausstellung »Bilderbücher: illustriert & inszeniert« macht mich besonders neugierig aufgrund des Begriffs »inszeniert«. Was hat es damit auf sich?
Mono Moment
Erstaunlich ist doch, wie viele Monospace-Schriften es heute noch gibt. Durch ihre gleiche Buchstabenbreite sind sie eigentlich schlecht lesbar. Populär wurden sie erst, als Schreibmaschine ab Mitte des 19. Jahrhunderts groß rauskam. Sogar Friedrich Nietzsche war ihr großer Fan.
Damit Gestaltung gelingt, muss sie gut organisiert sein
Wenn man zu den »Kreativen« gehört, hat man fast immer einen sehr schönen Beruf gefunden und erlernt. Leider fällt es manchen schwer, ihre Kreativität zu organisieren und zu planen. UmDamit das nicht so bleiben muss, hat Katrin Niesen aus ihrer professionellen Karriere heraus (Verpackungs-Design) eine Anleitung geschrieben, »damit Kreativität gewinnt und sich auszahlt«, verkündet sie als Untertitel des Buches.
Lernmaterialien gut gestalten
Lehrerinnen und Lehrer hadern oft mit der Gestaltung von Lehrmaterialien, die sie mangels vorgefertigter Vorlagen selbst entwerfen wollen oder müssen. Um es gleich vorweg zu sagen: Typografie und Gestaltung werden professionell von ausgebildeten, studierten Gestaltern gemacht. Aber es gibt eben Fälle, in denen diese Experten nicht zur Verfügung stehen.
Checkliste für optimale Schrift
Bücher zum Thema Schrift gibt es nicht wenige. Möchte sich ein neues Werk vom Rest abheben, muss es mehr bieten, als Fachbegriffe bebildert zu erklären. Mit »Schrift. Wahl und Mischung«, einem fast 1.660 Gramm schweren Buch – das man so beispielsweise auch als kleines schwarzes Podest verwenden könnte – ist nun ein weiteres erschienen. Kann dieses Buch Neues bieten?
Bibliotheken, die großen Gehäuse der Bücher
Wenn Typografie-Begeisterte reisen, sind oft auch Besuche in Bibliotheken Teil des Programms. Ich denke da an Exkursionen der tgm. Da ist zunächst das Interesse an der Dichte des Gedruckten, aber auch die Freude und der Respekt an Kulturbauten speziell für das Buch.
Künstlerische Buchgestaltung
Literatur, Buchgestaltung und Buchkunst. Nach diesem Titel vermute ich zunächst ein Kompendium der angewandten Buchgestaltung. Es geht aber vor allem um die künstlerischen Aspekte des Buches, um die so genannte Buchkunst und vor allem um Künstlerbücher. Das ist zumindest heute eine eigene Disziplin und hat mit dem »normalen« Buch weniger zu tun. Was sie aber nicht weniger interessant macht.
Die Farben der Natur
Frühe Farbsysteme orientierten sich oft an der Natur, wie beispielsweise die Farbsystematik des Geologen Abraham Gottlob Werner von 1774, der zu Lehrzwecken 54 Farben angelegt hat. Dieses System wurde später von dem bekannten schottischen Pflanzenmaler Patrick Syme weiterentwickelt.
Neueste Forschung zu Gutenbergs Erbe
Wer sich für die Inkunabel- und Frühdruckforschung interessiert, findet im Gutenberg-Jahrbuch, das bereits seit 1926 jährlich erscheint, ausführliche Berichte und Informationen. Ich verfolge die Ausgaben seit 2006 mit großem Interesse, hier stelle ich die 96. Ausgabe für das Jahr 2021 vor.
Schriftgestaltung in Zürich
Warum gestaltet jemand eine neue Schrift, wo es doch unzählige gibt, vor allem neue? Zum Broterwerb dient es eher selten. Aber das Entwickeln und Gestalten einer neuen, eigenen Schrift bietet dem Schriftgestalter interessante und vielfältige Erfahrungen. Rudolf Barmettler von der Zürcher Hochschule für Gestaltung berichtet aus seiner umfangreichen Erfahrung über die Ausbildung von Schriftgestaltern und über Aspekte rund um das Thema.
Imprimatur, ein bewährtes Jahrbuch
Einige Jahrbücher des Buchwesens bereichern uns weiterhin mit sehr guten und spannenden wissenschaftlichen Beiträgen zur Geschichte und aktuellen Buchgestaltung. »Imprimatur«, seit 1930 von der Gesellschaft der Bibliophilen publiziert, zeichnet sich durch Beiträge namhafter Persönlichkeiten wie Herausgeber Siegfried Buchenau, Heinz Sarkowski, Georg Ramsegger, Eva Hanebutt-Benz und aktuell Ute Schneider aus.
Helmut Saldens schönes Schrift-Handwerk
Buchumschläge und vor allem deren Entwürfe von Helmut Salden (1910–1996) werden in einem sehr schönen kleinen Buch vorgestellt. Salden, der als Gegner des Nationalsozialismus vor allem in Holland lebte und auch zur holländischen Design-Szene gehörte, fällt durch seine handwerklich schönen Entwürfe auf.
Aus der Zeit der Erfindung des Buchs
Mit zwölf inhaltlichen Themen zur Inkunabelzeit wird hier eine Mischung aus Schaubuch und Aufsatzband vorgelegt. Schaubuch wegen des größeren Buchformats und Aufsatzband wegen der klaren thematischen Trennung. Typographie und Satzspiegel folgen den Bedingungen einer angenehmen Lesbarkeit.
Obsolete Medien
Obsolete Medien? Das kennen wir in der Druckbranche: Bleisatz, Hochdruck, Fotosatz, Klischees und einiges mehr. Bei diesem buch handelt es sich jedoch um audiovisuelle Medien – analoge Geräte wie Kassettenrekorder oder Röhrenfernseher, um nur einige zu nennen – die nicht mehr gebraucht werden und deshalb wieder besonders in Nischen erscheinen.
Das neue »Grafikmagazin«
Zeitschriften für Grafikdesign sind rar. Entsprechend groß war die Empörung, als die alte »novum« ihr Ende verkündete. Nun kennt man das auch aus der Buchbranche, wenn ein Verlag verkauft wird und die neuen Besitzer kein Interesse am Inhalt oder am Objekt / Organ haben. Das ist dann fast immer das Ende des Programms. Manchmal klappt es aber doch und es entsteht etwas Schönes Neues, wie es beim Triest Verlag erfolgreich geschehen ist.
Gemischter Satz: gemischte Schriften
Das Mischen von Schriften ist schwierig. Die Typografie kommt hier an ihre Grenzen. Hier herrschen – statt Fachwissen und Können — Lust an Dekorativen. Ich persönlich gehöre allerdings zu der Gruppe von Typografen, die sehr selten Schriften zusammenbringen. Umso interessanter finde ich das vorliegende Buch von Philipp Stamm.
Renaissance als wunderbare Erinnerung
Für Typografen und Gestalter ist der Begriff »Renaissance« besetzt mit Erinnerungen oder Wissen an die Renaissance-Antiqua, an den Beginn des Buchdrucks und der Medien, an Proportionsgeschichte oder Taschenbuch. Vor allem aber war es ein Aufbruch, der ein neues Epochenbild hervorbrachte. Mit freiem Denken entstanden neue Horizonte – eine einzigartige Epoche.
Buch oder Objekt? Die Schönsten Deutschen Bücher 2020
Jährlich werden sie von einer Jury ausgewählt: Wer sind die schönsten im ganzen Land? Schon seit über 60 Jahren werden die Schönsten Bücher des Jahres prämiert. Früher waren es 50 Bücher, inzwischen wurde die Anzahl der prämierten Bücher auf 25 reduziert und deren Wert gesteigert. Für Insider der Buchbranche ist dies jedes Jahr ein bedeutendes Ereignis, und man hofft, dass diese Begeisterung auch bei Buchkäufern und Buchliebhabern ankommt.
Erste Eindrücke und die Typografie
Der erste Eindruck zählt! Ein Buchtitel, der einen Gemeinplatz wiedergibt. Im Untertitel steht dann: Das Handwerk der Typografie verstehen und anwenden. Hmm. Ein Typografie-Grundlagenbuch? Haben wir darauf gewartet? Dann erst einmal eine sanfte Durchblätterung des Buches. Die Typografie sieht interessant aus und das Textpapier ist angenehm. Somit haben wir schon zwei erste Eindrücke.
Typografie und »Buchhaftigkeit«
Romane als Textbücher sind fast immer linear gesetzt: Wort für Wort, Zeile für Zeile, Seite für Seite. Aber kann Typografie mehr? Willberg und Forssman sprechen in ihrem Standardwerk »Lesetypografie« auch von inszenierender Typografie. Diese gibt es schon seit einiger Zeit.
Beratung statt schnell mal schön?
Das Buch hat bereits zu erheblichen Diskussionen geführt. Aber von vorne: Beim Verlag Schmidt in Mainz erschien ein Ratgeber mit dem Titel »Design ist mehr als schnell mal schön«. Die Autorin, Maren Martschenko, ist Markenberaterin, Diplomkauffrau und Organisationspsychologin. Ihr Anliegen ist, dass Kommunikationsdesignerinnen gleichzeitig ihre Kunden beraten sollen.
Unendliche Varianten nach System
Ein erkleckliches Musterbuch, in seiner Methodik und seinem in die grafische Welt übertragbarem Thema spannend, ist bei slanted erschienen. 150 000 Muster sind hier abgedruckt. Viel mehr als man denken kann. Doch was bedeutet das für die typografische Praxis?
Die Faszination von Buchhandlungen
Gestalter und besonders Typografen mit Hang zur Buchgestaltung findet man oft recht glücklich stöbernd in Buchhandlungen vor. Und wenn die Buchhandlung dann noch besonders »schön« ist, kann das Glück sehr groß sein. Zwei Bild-Text-Bücher stelle ich hier gegenüber, zum gleichen Thema, aber in der Art sind sie sehr unterschiedlich.
Typografie, ein ABC?
Ein ABC der Typografie nennt sich das Buch. Das stimmt aber zum Glück nicht, denn das Buch ist viel logischer nach Sachgebieten sortiert. Zunächst könnte man denken, dass es sich um ein weiteres Grundlagenbuch zur Typografie handelt. Aber hier geht der Inhalt viel weiter. Die Darstellungen sind zeitgemäß, knapp und präzis in ihrer Verständlichkeit und beziehen immer die Anwendung in InDesign mit ein.
Typografie und Bild barrierefrei
Jeder Text, der zum Lesen veröffentlicht wird, muss typografisch bearbeitet sein. Das gilt auch dort, wo Einfache oder sogar Leichte Sprache eingesetzt wird. Für Typografen und Gestalter keine ganz einfache, aber sehr wohl wichtige Aufgabe. Im Hintergrund steht die Forschung, die ja, was den Einsatz von barrierefreier Typografie und Bildern angeht, noch am Anfang steht.
Typografie mit Verantwortung
»Kein Lehrbuch und kein Handbuch ersetzt die Notwendigkeit selbst zu denken.«
Dieses Zitat von Andreas Uebele findet man in diesem Buch, gesetzt aus sehr großem Schriftgrad und noch gelb markiert. Zu Recht. Oft wäre es schön, wenn Typografie und Gestaltung funktionierten. Manchmal ist das lebenswichtig, beispielsweise in Krankenhäusern. Signaletik, also wegweisende visuelle Systeme, in Gesundheitsbauten müssen deshalb gleichermaßen exakt funktionieren für Besucher, Patienten und Mitarbeiter.
Bosshards sechs Essays, unvergessen
Wieder gefunden und gelesen nach 14 Jahren: Denn das Buch hat kaum etwas an Aktualität verloren. Hans Rudolf Bosshards sechs Essays zu Typografie, Schrift und Lesbarkeit. Beim Verlag vergriffen, aber im Antiquariat leicht zu finden. Sechs Essays und damit sechs Argumente für das Buch.
Extrabolder Streifzug
Othmar Motter prägte die visuelle Sprache seiner Zeit: Mit Schriften wie Tektura und Ombra sowie markanten Logos setzte der Meister der Extrabold Maßstäbe. Elias Riedmanns Buch beleuchtet Motters Schaffen und zeigt, wie Design Kultur, Wirtschaft und Geschichte miteinander verbindet – ein inspirierender Streifzug durch ein außergewöhnliches Lebenswerk.
Drei große Typografen des 20. Jahrhunderts
Die großen Typografen des 20. Jahrhunderts sind für die heutige Typografie immer noch größtenteils maßgebend und sie werden vielfach zitiert. Drei solcher Beiträge hat Klaus Detjen in seiner Reihe »Ästhetik des Buches« zusammengestellt und herausgegeben. Und es sind tatsächlich ganz wesentliche Aufsätze von Stanley Morison, Eric Gill und Paul Renner.
Drei Jahrzehnte Web Design
Was für uns selbstverständlich geworden ist, hat vor 30 Jahren begonnen: Das Web. Eine enorme technische Entwicklung hat das Web hinter sich. Typografisch allerdings nicht so sehr und bis heute sind Typografen nicht ganz glücklich mit vielen der Ergebnisse. Und so mancher Techniker oder Auftraggeber ignoriert das.
Geschichte der Infografik
Während die Geburt der Infografik auf das 18. Jahrhundert geschätzt wird, beginnt moderne Infografik in illustrativen Tafeln in der Zeitung »USA Today« 1982 und in Deutschland mit der »Focus« 1993. Der umfangreiche Band »History of Information Graphics« geht jedoch viel weiter zurück und präsentiert den Plan des Klosters Sankt Gallen von 800.
… POGR·AFIEN … OGRA·PHIES
Überwältigend! Als ich den großformatigen Leinenband (245 × 280 mm, 232 Seiten) zum ersten Mal in die Hand nahm und durch die Seiten raste, habe ich mich an die Verlagsankündigung erinnert, in der davon die Rede ist, dass »über 500 Druckwerke vorgestellt« werden.
Verlorene Illusionen: HfG Ulm
Die Hochschule für Gestaltung war bereits zu ihrer Zeit ein Mythos und ist es bis heute geblieben. Sie hatte einen besonderen Ruf und es schwang immer mit, sie sei eine Nachfolgerinstitution von Bauhaus. Christiane Wachsmann schildert die Geschichte der Ulmer Schule.
Die Schrifternte wird immer noch üppiger
Im Jahr 2013 habe ich hier im tgm-Blog über die erste Ausgabe des Yearbook of Type berichtet. Nun ist bereits die dritte Ausgabe erschienen. Als Schriftliebhaber ist man erfreut über die Vielfalt und auch die Sorgfalt in Gestaltung und Ausführung so vieler neuer Schriften, die weltweit entstehen. Aber auch erschrocken, über die gleichzeitige Vielzahl doch oft ähnlicher Schriften.
Klaus Detjen über die »Außenwelten« des Buches
Der Buchumschlag ist das für interessierte Leser Sichtbare, er sollte die Ästhetik des Buches zeigen und wird von manchen als das eigentliche Buch gehalten. Viele Buchumschläge mancher großer Verlage sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Nicht gerade spannend.
Goldener Mythos oder goldene Metapher?
Bereits 1984 hatte Hans Rudolf Bosshard in seinem Rechenbuch für das Graphische Gewerbe 24 systematische Rechtecke und deren Proportionen vorgestellt. Der Goldene Schnitt ist eine davon, wenn auch die bekannteste. Damit beschäftigt sich ein Essayband »Göttlich Golden Genial«.
Futura: Rückgriff auf die Antike, für die Zukunft gestaltet
Geburtstagsausstellung, Buch, Workshops, Symposium – das Gutenberg-Museum und das Institut Designlabor Gutenberg der Fachhochschule Mainz haben erneut ein bemerkenswertes Kooperationsprojekt realisiert. Diesmal geht es um die Entstehungs- und Verbreitungsgeschichte der Futura, die 1927 in der Bauerschen Gießerei erschien.
Basel und eine Stilgeburt
Folgt man der Autorin, so begann die Basler Schule der Gestaltung bereits in der Renaissance. Damals förderte der Basler Drucker Johannes Froben zusammen mit Erasmus von Rotterdam die Aufklärung. Direktere Verbindungen bestehen aber zur Zeichenschule des Hieronymus Holzach und zu den pädagogischen Musterblättern Heinrich Pestalozzis. Die hohe Qualität der Ausbildung an der Basler Schule mag also tief in der lokalen Tradition verwurzelt sein. Dies spricht nicht gegen einen starken Einfluss des Bauhauses und verwandter Richtungen.
Psychologische Wirkung von Gestaltung
Gestaltung ist das eine, vertraut, alltäglich – aber wie kommt die Gestaltung beim Nutzer, bei der Zielgruppe an? Von erfolgreicher Gestaltung spricht man, wenn sie den oder die Angesprochenen auch erreicht und womöglich etwas bewirkt. Darum geht es in diesem Buch eines Autorenduos, das aus einem Art Director und einem Psychologen besteht.
Grafikdesign und historische Forschung
Mapping Graphic Design History in Switzerland ist eine Aufsatzsammlung, die »angewandte theoretische und methodische Ansätze für die historische Forschung im Bereich Grafikdesign« diskutiert – so beschreibt es der Triest Verlag. Am 27.2.2014 fand an der Hochschule der Künste Bern ein gleichnamiges Symposium statt. Um einen Tagungsband handelt es sich aber wohl nicht, denn die Autoren des Buches sind nur teilweise identisch mit den Referenten des Symposiums.
Das nachhaltige Design
Nachhaltiges Design hat längst Geschichte gemacht. Die AGD schlägt ihren Mitgliedern eine Charta für nachhaltiges Design vor, Lily Green heißt ein Online-Magazin zum Thema, Agenturen spezialisieren sich darauf (Merz Punkt) und für die Heinrich-Böll-Stiftung ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema. Dort wurde auch dieses Projekt, die »Geschichte des nachhaltigen Designs« als umfangreicher Aufsatzband mit vielen Abbildungen gefördert und ist im Verlag für Akademische Schriften erschienen.
Wie um 1500 Details der Buchtypografie entstanden
Die Erforschung der Geschichte der Buchgestaltung, die früher in engen Zirkeln stattfand, findet heute eine enorme Breitenwirkung. »Textkünste« untersucht die Seitengestaltung um 1500 und zeigt dabei, wie viel bereits damals über eine funktionierende Buchgestaltung nachgedacht wurde.
Archigrafie
Wenn Gebäude beschriftet werden, findet im besten Fall eine Zusammenarbeit zwischen Typografen und Architekten statt. Beschriften ist vielleicht zu wenig gesagt, denn inzwischen hat sich die Schrift am und im Bau erheblich erweitert, ja ist oft ein ganz dominierender Aspekt des Bauwerks. Man spricht heute von Archigraphie.
Lust am (Schön)Schreiben
Handlettering ist eher entfernt mit Typografie verwandt. Die Typografie arbeitet mit möglichst fein ausgearbeiteten Schriften. Dabei spielt die Lesbarkeit eine herausragende Rolle. Während die Kalligrafie manchmal die Entwicklung von Druckschriften unterstützt, macht das Handlettering etwas ganz anderes. Handlettering steht für sich selbst, zeichnet Buchstaben relativ frei.
Auch dada wird 100
Welchen Einfluss hat Dada auf die Typografie? Eine Frage, die vielleicht seltsam klingt angesichts der Fülle von dadaistischen Schriftwirrnissen, die wir aus der Blütezeit des Dada kennen. Um der Frage nachzugehen, begab ich mich auf die Suche; im beginnenden Dada-Jahr (zum Hundertsten).
Das traditionelle Buch als perfekte Lesemaschine
Die Unzulänglichkeiten elektronischer Bücher hinsichtlich der typografischen Gestaltung und der visuellen Qualität sind ein zentrales Thema im Text von Roland Reuß. Gedruckte Bücher sind für Reuß nicht nur Träger von Informationen, sondern auch ästhetische Objekte, die eine sinnliche Erfahrung bieten, die bisher von elektronischen Formaten nicht erreicht wird.
Scribbeln zum Entwurf
Im 9. Jahreskurs Typografie waren die Teilnehmerinnen und auch ich begeistert vom Skizzenbuch und den Scribbles einer Teilnehmerin. Agnes von Rogister hatte die Aufgaben vorbildlich, schön und dennoch einfach mit ihren Scribbles begonnen. Dies führte sogar zu einer Abschluss-Studie im Seminar, bei der sie ihr Seminartagebuch erläuterte.
Die Arbeit von Kilian Stauss
Der Stankowski-Preis 2015 wurde an den Designer Kilian Stauss verliehen, der seit (nunmehr) einem Jahr auch Vorsitzender der tgm ist. Umso interessanter ist das Buch, das zu diesem Anlass von der Stankowski-Stiftung veröffentlicht wurde. Es zeigt, dass Stauss nicht nur ein Produktdesigner ist, sondern dass er auch eine starke Beziehung zur Typografie hat und diese auch in seinen Arbeiten zeigt.
Vom gemalten Buchstaben zur gedruckten Type
Eine ganz besondere Mischung aus Schriftmuster und Schriftgeschichte ist dieses Buch, das Verena Gerlach zusammen mit Fritz Grögel und Sébastien Morlighem herausgegeben hat. »Die Geschichte der Typographie muss in Bewegung sein«, schreibt Fred Smeijers in seinem Vorwort und trifft damit genau den Geist der Publikation. Grögels Untersuchungen über Schriften im öffentlichen Raum werden unser Bild von Typografiegeschichte verändern.
Entdeckung: ein brasilianischer Designpionier mit Ulmer Wurzeln
Alexandre Wollner absolvierte von 1954 bis 1958 nach seinem Studium in São Paulo zusätzlich ein Aufbaustudium an der HfG Ulm. Er war nicht der einzige Brasilianer, der dort studierte. Zwei Ausstellungen in São Paulo waren 1951 der Beginn zahlreicher transatlantischer Beziehungen.
Slanted besucht die Schweiz
Nachdem die hart überklebte Schweizer Broschur überlistet ist, lässt sich Slanted 23 im Buchformat ganz gut durchblättern. Slanted ist auf hochglänzendem/mattem Papier gedruckt und ein Such- und Findebuch, für das der Benutzer etwas Geduld benötigt, da die Ordnung des Buches nicht dominiert.
Propädeutikum der Gestaltung?
Zuerst war ich erstaunt und amüsiert über den Begriff »Propädeutikum« im Zusammenhang mit dem Fach Angewandte Gestaltung. Geht es noch hochtrabender für ein Propädeutikum? In dem postkartengroßen Buch »Design. Grundlagen« wird eine Erklärung versucht, die aber nicht recht gelingen will. Und ob ein Vorkurs, wie er in dem Buch beschrieben wird, der Auslöser für ein wissenschaftliches Studium sein kann?
Schildergeschichten
Erst war es vielleicht nur ein Geheimtipp (aber die bleiben ja nie geheim), dann hat Oliver Linke es zum Thema eines »Type Walk« gemacht und gleichzeitig mit einigen seiner Studierenden dazu geforscht. Und nun ist es endlich als Buch erschienen: Karl Blaschke, ein Münchner Schildermaler.
Noch mehr neue Schriften
Die Frage, ob wir neue Schriften brauchen, ist müßig, wir haben sie ohnehin und in großer Zahl. Das Buch »Neue Schriften« zur Ausstellung des Gutenberg-Museums Mainz und des Designlabors Gutenberg beschäftigt sich mit Positionen und Perspektiven der Schriftgestaltung. Es werden 70 neue Schriften vorgestellt und zahlreiche Interviews mit Schriftgestaltern geführt.
Mr. Typo und der Schatz der Gestaltung
Er hat wieder zugeschlagen: Mr. Typo, der einigen aus diversen Veröffentlichungen von Linotype (jetzt Monotype) bekannt sein dürfte, hat sich auf den Weg gemacht und erklärt uns die Typo-Welt. In den charmant gezeichneten Comics, die einem immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern, lässt Alessio Leonardi seinen Helden durch die Schriftgeschichte reisen, typografische Grundlagen erforschen oder auch etwas allgemeiner über Farbe und Komposition referieren.
Weiß man wo man ist?
Beim ersten Durchblättern: Ein schrecklich buntes Buch und die Seiten sind aufdringlich. Aber dann doch – ach ja, der Titel? Es geht um Beschilderungen und so wird die Idee des Ausschnitts von Verkehrsschildern im angenehmen Buchformat relevant. Als bald weiß man, wo man ist.
Vergessene Jahre der Schweizer Bücher
Von 1946 bis 1948 wurde der von Jan Tschichold im Jahr 1943 vorgeschlagene Wettbewerb für die schönsten Schweizer Bücher nicht durchgeführt. Diese Unterbrechung führte nun zu einer faszinierenden Studie aus der Schweiz, die mir kürzlich zugesendet wurde. Diese Lücke in der Geschichte des Wettbewerbs inspirierte zu einer Reihe von Vorlesungen und einer Ausstellung, die in der nun veröffentlichten Studie mündeten.
Omas Abreisskalender für Typografen
Zwei nette Objekte für Gestalter zeigen spielerische Möglichkeiten und informieren ein wenig; allerdings eher am Rande. Typodarium ist ein bereits erfolgreicher Tageskalender in Form der früher oft mit krampfhaft gesammelten Sprüchen etwas zwanghaften Abreißkalender.
Fortsetzung einer (Bild)Geschichte der Typografie
In den »Vier Seiten« 42/2010 wurde unter dem Titel »Schriftgeschichte statt Retro« den ersten Band besprochen. Der zweite Band von 1901 bis 1938 ist nun ebenfalls erschienen und beide Bände sind in einem Schuber als Broschur erhältlich, wodurch eine große Sammlung an Beispielen für Schrift und grafische Stile zur Verfügung steht.
Jahrbuch über neue Schriften
Manche kennen das unangenehme Gefühl. Viele neue Schriften sind entstanden, weil die Werkzeuge greifbarer geworden sind. Und da gibt es eine ganze Menge. Vieles, was man nie braucht, aber auch immer wieder sehr originelle Displayschriften oder sogar richtig gut lesbare und ausdrucksstarke Schriften. Und immer war ich mir nicht sicher, ob ich auch alle wichtigen Schriften im Netz gefunden habe.
Die Grundlagen der Gestaltung in einem differenzierten Prozess
Als ich den Titel »Grundlagen der Gestaltung« las, war ich wie elektrisiert. Habe ich in meinem Seminar über Konzepte und Systeme in der Gestaltung Wesentliches übersehen? Die Kiste mit vier Bänden traf ein. Eine riesige Textmenge, wo sollte ich anfangen?
What the is?
»Was müssen Gestalter wissen?«, war das Thema eines Seminars im Studiengang Kommunikationsdesign der Fachhochschule Mainz. Entstanden ist ein Interviewband, dessen Fragen an Gestalter aus der Praxis um gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Zusammenhänge kreisen.
Lux-Lesebogen, eine frühe Wissens-Datei
Mich erinnert das an meine Kindheit: Gedrucktes in einer Zeit des Mangels und doch voller Wissen. Obwohl ich noch einige Exemplare besitze, hatte ich diese kleinformatige Heftserie aus den fünfziger Jahren vergessen. Ein sehr klar und einfach gestaltetes Buch erinnert nun wieder daran.
Jüdische Bücherschätze
Elijahu haLewi, ein gelehrter fränkischer Jude, kam 1541, selbst schon hochbetagt, nach Isny, um beim Aufbau einer hebräischen Druckerei zu helfen. Innerhalb eines Jahres erschienen dort bereits 15 Titel. Es entstanden aschkenasische Drucklettern. Überhaupt waren seine Lebensstationen (u.a. Ipsheim, Venedig, Padua, Rom) immer mit der Arbeit an Büchern verbunden. Ittai Joseph Tamari, der an der LMU München lehrt, widmet haLewi ein eigenes Kapitel seiner Bücherreise durch sechs Jahrhunderte jüdischen Lebens.
Bildbau in der Architektur
Architekturfotografie ist längst nicht mehr nur Dokumentation, sondern geht darüber hinaus und interpretiert ein bildwürdiges Objekt. Ein Band aus der Publikationsreihe S AM begleitet eine Ausstellung im Architekturmuseum Kunsthalle Basel. Der Band ist besonders interessant für Designer, da die Texte nicht nur reflektieren, sondern auch direkte Auskunft und Informationen bieten.
Hand to Type
Es war nur eine Frage der Zeit, dass nach dem regelrechten Hype um Handschriften und Schreibschriften in den letzten Jahren endlich ein Buch zu diesem Thema erscheinen würde. Unzählige Schriftentwerfer hatten sich dank der Möglichkeiten von OpenType der Aufgabe gestellt, digitale Schriften zu entwickeln, die die Variabilität der Handschrift in sich tragen. Emotion und Menschlichkeit statt technischer Kühle und Gleichförmigkeit.
Bürdek: Design sollte eine Disziplin sein
Bernhard E. Bürdek zählt zu den bedeutendsten Theoretikern der Designszene. Seit 1972 lehrt er an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main. Seine Bücher sind Standardwerke der Designgeschichte. tgm-Besucher erinnern sich vielleicht noch an Bürdeks Vortrag auf der tgm 1995. Dieser Vortrag ist damals auch als Jahresgabe der tgm erschienen.
Zwischen Weißraum und den Zeichen
Vor dem Umschlag bleiben Typografen gebannt stehen: Welcher Verlag oder welcher Gestalter traut sich das? Oder ist es ein Roman aus der Augenarztszene? Ein Roman (keine Sorge, ich werde keine Literaturbesprechung schreiben), der inhaltlich womöglich etwas mit Typografie zu tun hat?
Das Einfache
Das Periodikum »Mies Haus Magazin« erscheint mit dem 9. Heft zum Thema »Die Kunst des Einfachen«. Im Zusammenhang mit Mies van der Rohe ahnt man natürlich gleich die Aspekte, und im Text zum Heft heißt es auch schon: Das Einfache zu machen ist nämlich eine Kunst, vielleicht sogar eine große Kunst. Da das nach wie vor auch ein Thema für die typografische Gestaltung ist, sind einige Beiträge durchaus auch für praktische Anwendungen geeignet.
Kubanische Plakatkunst
Slanted #21: CUBAN POSTER ART – The New Generation erscheint im Frühjahr 2013 mit einem Umfang von 320 Seiten (!). Wie der Titel schon sagt, geht es um aktuelle, kubanische Plakatkunst und Design – den jungen, talentierten Kubanern soll eine Plattform geboten und der Welt gezeigt werden, welch großartige Dinge dort entstehen.
Logos systematisch
Dozenten und Teilnehmer des Seminars »Typografie intensiv« waren sich sofort einig: Ein hervorragendes Buch zur Orientierung über typografische Logos. 1400 Logos werden vorgestellt und kurz beschrieben. Entstehungsdatum und Designer fehlen nicht. Und was den besonderen Wert ausmacht: Die Logos sind nach grafischen Gesichtspunkten geordnet.
Dilettanten im Design
Die Ausgabe 3 von Neuwerk, einer Zeitschrift für Designtheorie, erschien zum Thema Design + Dilettant = Dilemma. Zunächst muss natürlich der Begriff des Dilettanten (mehrfach) geklärt werden. Und sofort fällt auf, wie falsch der Begriff gemeinhin verwendet wird. Dilettant wird oft mit Murks gleichgesetzt. Und Murks gibt es in der Branche häufig.
Garfields Schriftmysterien
Ein Buch über Schriften erscheint, und zwar nicht in einem der typoverdächtigen Verlage, nein ganz allgemein, bei Ullstein. Simon Garfield, ein britischer Journalist, scheint sich in Schriften verliebt zu haben. Gut recherchiert und oft witzig berichtet er über Schriften und die Schriftenszene von heute, aber auch die wichtige Geschichte der Schriften kommt nicht zu kurz.
Neues Magazin: Grid
Mit »GRID – Zeitschrift für Gestaltung« erscheint beim Münchner Architekturfachverlag DETAIL eine neue Designzeitschrift. Chefredakteur ist Geriet Terstiege, der lange Jahre Chefredakteur von »form« war. Das Design stammt von Mario Lombardo. Ziel ist es, weltweit über aktuelle Tendenzen in der Designszene zu berichten. Tatsächlich hat »form«, um deren Fortbestand die Abonnenten bangen mussten, Konkurrenz bekommen.
Schriftähnlich tanzen
Es geht also hier nicht um die Motivation zum Schreiben, sondern um das freie Spiel mit der Tinte. Aber »handschriftlich« ist es schon. Hans-Jürgen Willuhn und Pauline Altmann (beide lehren in Potsdam) laden mit dem Buch »Tintentanz« zu einem Ausdrucksexzess mit der eigenen Handschrift ein.
Farbtonrezepte übertragen
Wie Farben wirken, ist traditionell ein Streitpunkt – in der Druckvorstufe messen wir lieber. Aber es gibt eine ältere künstlerische Tradition, die auf ästhetisch empfundene Erfahrungen setzt. 128 Farben mit besonderem Gebrauchswert für Architekten stellt Katrin Trautwein vor.
Das Buch der schönsten Bücher
Mathieu Lommen sitzt auf einem Schatz: Er ist der »Kurator für Grafikdesign« der Sondersammlungen der Universitätsbibliothek Amsterdam und somit Herr über satte 25.000 Regalmeter großartiger Buchbestände, wie zum Beispiel die der Bibliotheek van het Boekenvak (Bibliothek des Buchwesens) oder der Sammlung Tetterode (Typografischen Bibliothek der Schriftgießerei Amsterdam). Das Besondere: Hier werden Bücher nicht nur wegen ihres Inhalts, sondern auch wegen ihrer Gestaltung gesammelt.
Cómo crear tipografías
Zugegeben, mein Spanisch ist lausig, und eigentlich sollte man keine Rezensionen über Bücher schreiben, die in einer Sprache verfasst sind, die man nicht fließend spricht. Dennoch geht es hier immerhin um eines der ersten Lehrbücher (wenn nicht sogar DAS erste), das sich ausführlich dem Schritentwurf widmet. Und das wollte ich mir unbedingt genauer ansehen.
Max Bill und Jan Tschichold. Ein typografischer Streit
Gegensätze in der Stilauffassung von Typografie können zu ernsthaften Konflikten führen. Diese gab es schon in früheren Jahrhunderten. In der Mitte des 20. Jahrhunderts bewegte eine Auseinandersetzung die typografische Welt. Max Bill schrieb 1946 in den Schweizer Graphischen Mitteilungen einen Beitrag über Typografie, in dem er Tschichold heftig angriff.
Geheimreport Design
Die britische Regierung, die sich bereits im Zweiten Weltkrieg für den Zustand des deutschen Designs interessierte, beauftragte den nach England emigrierten Architektur- und Kunsthistoriker Nikolaus Pevsner, einen Geheimbericht über den Zustand des deutschen Designs zu verfassen. Darin wird über den Zustand der Konsumgüterindustrie im Nachkriegsdeutschland berichtet. Aufschlussreiche Kurzbiographien der deutschen Designer finden sich im Anhang des Buches.
Entwicklungsgeschichte: durch Texte zur Typografie
Natürlich gab es auch in der Vergangenheit schon Bücher, in denen Texte zum Thema Typografie zusammengetragen wurden. Aber das, was Petra Eisele und Isabel Naegele jetzt bei Niggli herausgebracht haben, hebt sich deutlich ab. Die Besonderheit liegt in der Darstellung: Die zitierten Seiten sind im Buch in Originalgröße abgebildet, die zitierte Stelle ist zusätzlich markiert.
Brillante Unternehmenskommunikation
Eine Schrift wie ein edler Grabstein der Oberklasse. So könnte der Eindruck eines Laien beim Anblick dieses Covers sein. Dabei handelt es sich um die dritte, gewichtige Selbstdarstellung von Strichpunkt-Design aus Stuttgart »Good Design is a tough Job.«, die fast zeitgleich mit dem noch gewichtigeren »Reporten« erschien.
Symbol und Bedeutung
Symbole können im Bild und in der Gestaltung eine Bedeutung sichtbar machen. Eine Aufgabe und eine Möglichkeit, die viele Gestalter vielleicht erspüren. Man hat rudimentär in Erinnerung, was C. G. Jung dazu gelehrt hat. Aber was ist ein Symbol eigentlich genauer?
Neue Befunde aus der Hirnforschung und Theorien zur Funktion des Lesen
Lesen ist eine komplexe kognitive Leistung, bei der unser Auge als unvollkommener Sensor fungiert, der nur einen kleinen Teil der visuellen Informationen scharf erfasst. Wie unser Gehirn trotz dieser Einschränkung die Welt der Buchstaben und Wörter entschlüsselt, zeigen neue Erkenntnisse der Hirnforschung und Theorien zur Funktionsweise des Lesens.
Hochschul-Zeitschriften (1): Zwiebelfisch
Nach und nach sollen hier die »Hauszeitschriften« der grafischen Hochschulen vorgestellt werden, und ich beginne mit einer kleinen, gerade neu gestalteten Zeitschrift der Freien Hochschule für Grafik, Design und Bildende Kunst in Freiburg: Zwiebelfisch.
Bauhaus, die Zeitschrift
Das erste Heft hatte ich aus Freude darüber vorgestellt, dass es wieder eine Zeitschrift »Bauhaus« gibt (siehe »Buchsucht“ Fortsetzung nach 89 Jahren). Nun möchte ich auf das Thema des zweiten Heftes hinweisen. Es geht um die Existenz des Bauhauses in Israel. Vor fast einem Jahr war ich mit der tgm in Israel, unter anderem auf den Spuren des Bauhauses.
Regeln der Typografie interpretiert
Regeln und Thesen zur Typografie dienen der guten Lesbarkeit und der eigentlichen Funktion der Typografie. Wer sich mit Typografie beschäftigt, kommt an ihnen kaum vorbei. Man findet sie vor allem in der Zeit der Erneuerung der Typografie und denkt an Tschichold, Schwitters oder El Lisitzki.
Werbung ohne Bedeutung?
Das von der Österreichischen Gesellschaft für Architektur herausgegebene Buch bietet eine fundierte Analyse der Architektur nach der Postmoderne. Es setzt sich kritisch mit dem »Ausverkauf« der Architektur auseinander und beleuchtet sowohl die Sinnhaftigkeit als auch die ökonomischen Aspekte des modernen Bauens.
Seitenweise erscheinen uns die Bücher
Die Diskussion über das (Nicht-)Ende des gedruckten Buches ist schon endlos geworden, aber auch ziemlich fruchtbar. Der Bundespressedienst der Republik Österreich hat diese Diskussion mit einer umfangreichen Aufsatzsammlung bereichert, die die Frage stellt, was das Buch ist.
Rätsel generativ
In der Welt des Designs zeichnet sich mit dem Aufkommen des generativen Designs ein aufregender Paradigmenwechsel ab. Ein kürzlich erschienenes Buch taucht tief in diese neue Ära des Designs ein, indem es die Konzepte der Programmierung und Visualisierung mit Processing untersucht. Die Herausgeber und Autoren sind der Ansicht, dass diese Art des Designs die Zukunft prägen könnte.
Diagramme in der Architektur
Die Präsentationsformen von Architektur haben sich gegen Ende des 20. Jahrhunderts stark verändert. Ideen und Zusammenhänge werden in Diagrammen beschrieben. Damit sollten die Absichten der Architekten für ihre Auftraggeber deutlicher werden, gleichzeitig entstand eine eigenständige Disziplin.
Max Bollwage: Buchstabengeschichte(n)
»Es ist bestimmt keine Strafe, in dem Buch zu lesen« sagt Max Bollwage augenzwinkernd über sein neues Buch, die »Buchstabengeschichte(n)«. Beim ersten Duchblättern macht mich das konservative Layout misstrauisch; die unzureichende Qualität einiger Abbildungen stört, manche sind durch Einfärbungen sogar regelrecht verfälscht worden.
Kreativität aushalten
Um kreativ tätig zu sein, muss man fleißig sein und Ordnung halten. Kreativität ist nur ein Teil der Arbeit, und man muss sie auch »aushalten« können. Der Psychologe und Medienpädagoge Frank Berzbach hat dazu einen nützlichen psychologischen Ratgeber geschrieben.