Basiskompetenz und Herausforderungen des Kommunikationsdesigns
Überbordende Informationsflut, Künstliche Intelligenz, Social Media Amateurgestaltungen und die Arbeitssituation im Designbereich brauchen einmal mehr neues Nachdenken und Handeln im Kommunikationsdesign. Ein neues Buch von Ulysses Voelker und Michael Schmitz könnte hier weiterhelfen.
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Design für alle – ein neues Standardwerk?
Wie kann Design nicht nur die Lesbarkeit verbessern, sondern auch gesellschaftliche Teilhabe fördern? Sabina Sieghart und Rudolf Paulus Gorbach liefern mit »Gutes Design für Leichte Sprache« eine überzeugende Antwort. Das Studien- und Praxisbuch zeigt mit wissenschaftlichem Tiefgang, wie Design und Typografie helfen können, Barrieren abzubauen und Kommunikation für alle zugänglich zu machen. Was dieses Buch so besonders macht? Wir haben die Print-Ausgabe gelesen.

Frisch gebunden: Spannende Neuerscheinungen
Jetzt, kurz vor Weihnachten, sind einige bemerkenswerte Bücher zu Typografie und Gestaltung erschienen. Von prämierten Arbeiten des TDC-Wettbewerbs über innovative Ansätze zur barrierefreien Gestaltung bis hin zu tiefgehenden Analysen zur Entwicklung von Schriftformen: Diese Titel laden dazu ein, Typografie aus neuen Perspektiven zu betrachten, alte Fragen neu zu stellen oder sich von der Vielfalt an Ideen inspirieren zu lassen.

Jenson unter der Lupe
Es gibt Schriften, die uns täglich begegnen, ohne dass wir ihnen Beachtung schenken. Die Jenson-Antiqua ist einer dieser stillen Klassiker. In »The Jenson Roman« zeigt Riccardo Olocco, warum speziell diese Schrift nicht nur die Geschichte der Typografie geprägt hat, sondern auch heute noch maßgeblichen Einfluss auf modernes Design hat.
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Nachhaltig drucken – Gestaltung umweltgerechter Druckprojekte
Nachhaltig drucken beginnt lange vor der Auswahl von Bedruckstoff und Druckerei. Nachhaltig drucken bedeutet mehr als Ökozertifikate. Nachhaltigkeit ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Nachhaltigkeit ist ein ambivalentes Ansinnen, ein Streben, für das es widersprüchliche Lösungsansätze gibt. Nachhaltigkeit ist aber eben auch das Gebot der Stunde. Unsere Aufgabe als Kreative mit Zukunft. (Verlag)
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Typografische Komposition
Ein Buch, das spezifisch die Gestaltung durch Typografie behandelt? Typografiebücher bleiben manchmal im Thema der Schrift »stecken« oder verlassen nicht die Welt der typografischen Details. In Martin Moschs Buch geht es jedoch um das Ganze, das »System Typografie« als typografische Komposition.
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Zukunft der Schrift. Eine Spekulation?
Das Ende des Alphabets und der bisherigen Schriftzeichen. Ist das vorstellbar und was sind die Gedanken hierzu, die schon Vilém Flusser 1981 prophezeite.

Verkauf Dich!
»Verkauf Dich!«, empfiehlt Jochen Rädeker. Perfekt präsentieren vor Ort und Online heißt der Untertitel des Buches. Und perfekt gemacht ist dieses »grüne« Buch.
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Gerda Breuers tiefer Blick unter die Oberfläche
Eigentlich scheint die Kenntnis über das Wirken von Frauen im Grafikdesign bereits eine breite Öffentlichkeit erreicht zu haben. Doch Gerda Breuer verortet dieses Wissen nach wie vor in einer feministischen Parallelwelt.

Hocken in Ulm und anderswo
Was zur Ikone wurde, begann ganz einfach aus dem Mangel und dem Willen zur Einfachheit. Der Ulmer Hocker: Wie er entstand, die Denkweisen, die ihn geprägt haben und was aus ihm in der Designgeschichte geworden ist.

Wie die DDR erschien
Das visuelle Bild, das die DDR abgab, wie sie »erschien«, ist Thema eines ausführlichen Sachbuches. Den Autor, Andreas Koop, kennt man bereits durch seine Bücher über das CI des Nationalsozialismus oder über »Schrift und Macht« als angewandte Designforschung.
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Form, Funktion und Freiheit
Als ich über Freiheit und Typografie nachdachte stieß ich auf den vorliegenden Buchtitel. Neu- und wissbegierig begann ich das Buch zu lesen. Eine Dissertation, die wohl nicht für allgemeines Interesse geschrieben wurde. »Dem Design selbst kommt eine politische Bedeutung zu, die von seiner ästhetischen Dimension nicht zu trennen ist«, lese ich auf der Buchrückseite. Was bedeutet nun dabei Freiheit, was ist hierbei die politische Relevanz von Design?
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Typografisch auffällige Romane
Typografische Veränderungen im Textsatz durch die Autoren finden sich zunehmend in heutiger Literatur. Was ist dabei die Absicht?
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Imprimatur 2023
Das aktuelle Jahrbuch beschäftigt sich mit Bücherinstitutionen, Künstlerbüchern, den Themen Typografie und Schrift sowie für Lesen und Leseverhalten. Für Typografen ganz besonders wichtig und auch aktuell sind vor allem die Beiträge zu Typografie und Schrift.
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Gedanken zur Typografie bei und von Klaus Detjen
Sehr viel Erfahrung und Nachdenken über Typografie in kleinen Beiträgen und Miniaturen fasst Klaus Detjen zusammen. Typografie im »Detjen-puren Sinn« wird hier betrachtet, von Manutio bis Malarmé, beeinflusst von Künstlern, Literaten und Philosophen.
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Zu Theorien der Illustration
Illustration und Typografie – verwandte Themen, seit es den Buchdruck gibt. Zur Theorie der Illustration haben Juliane Wenzl und Ulrike Stoltz einen schön gestalteten und reich bebilderten Aufsatzband herausgegeben.
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Maß und Proportion in Le Corbusiers Modulor
Beim Modulor handelt es sich um ein Proportionssystem, das zwar für die Architektur geschaffen wurde, aber auch für andere Disziplinen wie die Typografie brauchbar sein könnte.

Design studieren 2023
Was macht Design für die Gesellschaft wertvoll? Und welche Rolle spielt hierzu die Ausbildung? Damit beschäftigt sich eine Studie der iF Design Foundation, offensichtlich nicht mit überwältigender Anteilnahme der einschlägigen Hochschulen.

Experimentelle Typografie heute
Typografische Experimente sind für Gestalterinnen und Gestalter sehr reizvoll. Denn dabei verlässt man oft die Funktionen der Typografie und nähert sich sogar der Kunst. Die Frage ist: Wann oder wo beginnt Gestaltung als Experiment? Wo verlässt es die eigentliche Typografie? Und inwiefern kann sie für eine zeitgemäße Designforschung von Nutzen sein?
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Bleisatz und (Buch)Druck
Das Handwerk der »Schwarzen Kunst« ist wieder populär geworden. Die Gründe hierfür dürften vielfältig sein: die Liebe zu einem handwerklichen System, das es so nicht mehr gibt, und die Lust am handwerklichen Machen: Setzen im Handsatz, Seiten umbrechen, Formen schließen, »echt drucken«, Werkstatt riechen.
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Schriftenparadies
Die unendliche Fülle neuer Schriften hält an. Fast täglich trudeln Neuheiten von Monotype oder MyFonts per E-Mail ein.

Ein Buch wird Teil einer Kunst
Bibliosculpture nennt Ingo Gerken eine Serie von Arbeiten, die aufgeschlagene Buch- oder Zeitschriftenseiten zeigen. Diese werden mit Objekten ergänzt und fotografiert und so zu einem neuen Kunstwerk. Das ist aber nur das technisch-organisatorische Prinzip.
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Kinderbücher gestalten
Es ist immer schön, einem Profi über die Schulter schauen zu können. In diesem Fall haben die Profis alles aufgeschrieben, was man über die Schulter schauen kann. Herausgekommen ist ein Grundlagen-Buch über das »Machen« von Bilderbüchern.

Zur Typografie der 15. documenta
Nicht oft ist Typografie so eng mit einer Ausstellungstradition verbunden, wie dies bei der documenta erscheint. Hier ist nicht nur die Wort-Bildmarke (Logo) gemeint, sondern die Gesamtheit des visuellen informierenden Auftritts.
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Lesen im digitalen Zeitalter
Nein, dieses Buch jammert nicht darüber, dass dank der Computer immer weniger gelesen wird. Ganz im Gegenteil. Das Unbehagen am digitalen Lesen ist unbegründet. Der Literaturwissenschaftler Gerhard Lauer geht dem auf den Grund und beginnt gleich mit dem uns Menschen innewohnenden Hunger nach Geschichten.
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Wahl-Familie: Zusammen weniger allein?
Ausgehend von der Typografie ist die nächste verwandte Disziplin die Fotografie. Typografisches Gestalten hat sehr viel mit ihr zu tun, vielleicht sogar mehr als mit grafisch gestalten und illustrieren. Und das führt bei Typografen zu Besuchen von Fotoausstellungen und Fotomuseen, um auch aktuell über Strömungen der Fotografie informiert zu sein.
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Tschicholds Sammlung revolutionärer Typografie
Von Tschicholds Drucksachen-Sammlung hat man früher auch schon oft gehört. Es sind wohl 1.500 Exponate. Inzwischen ist darüber ein ansehnliches Buch erschienen. Und wer Glück hatte, konnte sogar viele der Originale in der Ausstellung in der Schule für Gestaltung Basel sehen.

Konkrete Poesie, Typografie und Eugen Gomringer
Konkrete Poesie, wie sie vor allem in den 1950er Jahren entstand, basiert auf Typografie. Und die Typografie ist die der damaligen Moderne. Mit dem Werk von Eugen Gomringer befinden wir uns also in den aufregenden Jahren der Nachkriegszeit, allerdings in der Schweiz.
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Otl Aicher: was seine Gestaltung heute bedeutet
Rechtzeitig zum 100. Geburtstag von Otl Aicher wurde dem Zeitkritiker, Lehrer, Fotograf, Architekt, Typograf und Designer als bahnbrechende und faszinierende Figur des 20. Jahrhunderts ein großformatiges Buch gewidmet.
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Bilderbücher: illustriert und inszeniert
Eine Ausstellung von Bilderbüchern. Die Bücher liegen auf dem Tisch, man kann darin blättern. Und es geht dieses Mal nicht um die Illustrationen, die gewöhnlich an der Wand hängen und als Kunst betrachtet werden. Der Titel der Ausstellung »Bilderbücher: illustriert & inszeniert« macht mich besonders neugierig aufgrund des Begriffs »inszeniert«. Was hat es damit auf sich?
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Mono Moment
Erstaunlich ist doch, wie viele Monospace-Schriften es heute noch gibt. Durch ihre gleiche Buchstabenbreite sind sie eigentlich schlecht lesbar. Populär wurden sie erst, als Schreibmaschine ab Mitte des 19. Jahrhunderts groß rauskam. Sogar Friedrich Nietzsche war ihr großer Fan.

Damit Gestaltung gelingt, muss sie gut organisiert sein
Wenn man zu den »Kreativen« gehört, hat man fast immer einen sehr schönen Beruf gefunden und erlernt. Leider fällt es manchen schwer, ihre Kreativität zu organisieren und zu planen. UmDamit das nicht so bleiben muss, hat Katrin Niesen aus ihrer professionellen Karriere heraus (Verpackungs-Design) eine Anleitung geschrieben, »damit Kreativität gewinnt und sich auszahlt«, verkündet sie als Untertitel des Buches.
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Lernmaterialien gut gestalten
Lehrerinnen und Lehrer hadern oft mit der Gestaltung von Lehrmaterialien, die sie mangels vorgefertigter Vorlagen selbst entwerfen wollen oder müssen. Um es gleich vorweg zu sagen: Typografie und Gestaltung werden professionell von ausgebildeten, studierten Gestaltern gemacht. Aber es gibt eben Fälle, in denen diese Experten nicht zur Verfügung stehen.
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Checkliste für optimale Schrift
Bücher zum Thema Schrift gibt es nicht wenige. Möchte sich ein neues Werk vom Rest abheben, muss es mehr bieten, als Fachbegriffe bebildert zu erklären. Mit »Schrift. Wahl und Mischung«, einem fast 1.660 Gramm schweren Buch – das man so beispielsweise auch als kleines schwarzes Podest verwenden könnte – ist nun ein weiteres erschienen. Kann dieses Buch Neues bieten?
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Bibliotheken, die großen Gehäuse der Bücher
Wenn Typografie-Begeisterte reisen, sind oft auch Besuche in Bibliotheken Teil des Programms. Ich denke da an Exkursionen der tgm. Da ist zunächst das Interesse an der Dichte des Gedruckten, aber auch die Freude und der Respekt an Kulturbauten speziell für das Buch.
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Künstlerische Buchgestaltung
Literatur, Buchgestaltung und Buchkunst. Nach diesem Titel vermute ich zunächst ein Kompendium der angewandten Buchgestaltung. Es geht aber vor allem um die künstlerischen Aspekte des Buches, um die so genannte Buchkunst und vor allem um Künstlerbücher. Das ist zumindest heute eine eigene Disziplin und hat mit dem »normalen« Buch weniger zu tun. Was sie aber nicht weniger interessant macht.
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Die Farben der Natur
Frühe Farbsysteme orientierten sich oft an der Natur, wie beispielsweise die Farbsystematik des Geologen Abraham Gottlob Werner von 1774, der zu Lehrzwecken 54 Farben angelegt hat. Dieses System wurde später von dem bekannten schottischen Pflanzenmaler Patrick Syme weiterentwickelt.
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Flexibel und systematisch
Das Buch über »Flexible visuelle Systeme« ist ein Grundlagenwerk für systematisches und flexibles visuelles Arbeiten. Und gleichzeitig spricht daraus sehr viel praktische Erfahrung.
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Neueste Forschung zu Gutenbergs Erbe
Wer sich für die Inkunabel- und Frühdruckforschung interessiert, findet im Gutenberg-Jahrbuch, das bereits seit 1926 jährlich erscheint, ausführliche Berichte und Informationen. Ich verfolge die Ausgaben seit 2006 mit großem Interesse, hier stelle ich die 96. Ausgabe für das Jahr 2021 vor.
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Schriftgestaltung in Zürich
Warum gestaltet jemand eine neue Schrift, wo es doch unzählige gibt, vor allem neue? Zum Broterwerb dient es eher selten. Aber das Entwickeln und Gestalten einer neuen, eigenen Schrift bietet dem Schriftgestalter interessante und vielfältige Erfahrungen. Rudolf Barmettler von der Zürcher Hochschule für Gestaltung berichtet aus seiner umfangreichen Erfahrung über die Ausbildung von Schriftgestaltern und über Aspekte rund um das Thema.
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Buchgestaltung in Deutschland
Schon mehrmals haben wir Titel der Buchreihe »Ästhetik des Buches« im Wallstein Verlag hier im Blog rezensiert – es ist also kein Geheimnis, dass wir von dieser recht angetan sind.

Imprimatur, ein bewährtes Jahrbuch
Einige Jahrbücher des Buchwesens bereichern uns weiterhin mit sehr guten und spannenden wissenschaftlichen Beiträgen zur Geschichte und aktuellen Buchgestaltung. »Imprimatur«, seit 1930 von der Gesellschaft der Bibliophilen publiziert, zeichnet sich durch Beiträge namhafter Persönlichkeiten wie Herausgeber Siegfried Buchenau, Heinz Sarkowski, Georg Ramsegger, Eva Hanebutt-Benz und aktuell Ute Schneider aus.

Helmut Saldens schönes Schrift-Handwerk
Buchumschläge und vor allem deren Entwürfe von Helmut Salden (1910–1996) werden in einem sehr schönen kleinen Buch vorgestellt. Salden, der als Gegner des Nationalsozialismus vor allem in Holland lebte und auch zur holländischen Design-Szene gehörte, fällt durch seine handwerklich schönen Entwürfe auf.
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Aus der Zeit der Erfindung des Buchs
Mit zwölf inhaltlichen Themen zur Inkunabelzeit wird hier eine Mischung aus Schaubuch und Aufsatzband vorgelegt. Schaubuch wegen des größeren Buchformats und Aufsatzband wegen der klaren thematischen Trennung. Typographie und Satzspiegel folgen den Bedingungen einer angenehmen Lesbarkeit.
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Obsolete Medien
Obsolete Medien? Das kennen wir in der Druckbranche: Bleisatz, Hochdruck, Fotosatz, Klischees und einiges mehr. Bei diesem buch handelt es sich jedoch um audiovisuelle Medien – analoge Geräte wie Kassettenrekorder oder Röhrenfernseher, um nur einige zu nennen – die nicht mehr gebraucht werden und deshalb wieder besonders in Nischen erscheinen.
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Das neue »Grafikmagazin«
Zeitschriften für Grafikdesign sind rar. Entsprechend groß war die Empörung, als die alte »novum« ihr Ende verkündete. Nun kennt man das auch aus der Buchbranche, wenn ein Verlag verkauft wird und die neuen Besitzer kein Interesse am Inhalt oder am Objekt / Organ haben. Das ist dann fast immer das Ende des Programms. Manchmal klappt es aber doch und es entsteht etwas Schönes Neues, wie es beim Triest Verlag erfolgreich geschehen ist.
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Bücher mit spürbarem Anpressdruck
Besondere Bücher mit besonderer Gestaltung sind immer gefragt. Etwas für Sammler und auch für die vielen Verehrer und Verehrerinnen von Erik Spiekermann: TOC 01 ist erschienen. Doch was hat es damit auf sich?
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Schönschrift bis Kugelschreiber
Nachdem sich der Begriff »Lettering« von seiner ursprünglichen Bedeutung zu einem modischen Trend gewandelt hatte, rückte die persönliche Handschrift natürlich immer mehr in den Mittelpunkt des allgemeinen Interesses.
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Gemischter Satz: gemischte Schriften
Das Mischen von Schriften ist schwierig. Die Typografie kommt hier an ihre Grenzen. Hier herrschen – statt Fachwissen und Können — Lust an Dekorativen. Ich persönlich gehöre allerdings zu der Gruppe von Typografen, die sehr selten Schriften zusammenbringen. Umso interessanter finde ich das vorliegende Buch von Philipp Stamm.

Renaissance als wunderbare Erinnerung
Für Typografen und Gestalter ist der Begriff »Renaissance« besetzt mit Erinnerungen oder Wissen an die Renaissance-Antiqua, an den Beginn des Buchdrucks und der Medien, an Proportionsgeschichte oder Taschenbuch. Vor allem aber war es ein Aufbruch, der ein neues Epochenbild hervorbrachte. Mit freiem Denken entstanden neue Horizonte – eine einzigartige Epoche.
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Buch oder Objekt? Die Schönsten Deutschen Bücher 2020
Jährlich werden sie von einer Jury ausgewählt: Wer sind die schönsten im ganzen Land? Schon seit über 60 Jahren werden die Schönsten Bücher des Jahres prämiert. Früher waren es 50 Bücher, inzwischen wurde die Anzahl der prämierten Bücher auf 25 reduziert und deren Wert gesteigert. Für Insider der Buchbranche ist dies jedes Jahr ein bedeutendes Ereignis, und man hofft, dass diese Begeisterung auch bei Buchkäufern und Buchliebhabern ankommt.
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Erste Eindrücke und die Typografie
Der erste Eindruck zählt! Ein Buchtitel, der einen Gemeinplatz wiedergibt. Im Untertitel steht dann: Das Handwerk der Typografie verstehen und anwenden. Hmm. Ein Typografie-Grundlagenbuch? Haben wir darauf gewartet? Dann erst einmal eine sanfte Durchblätterung des Buches. Die Typografie sieht interessant aus und das Textpapier ist angenehm. Somit haben wir schon zwei erste Eindrücke.
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Typografie und »Buchhaftigkeit«
Romane als Textbücher sind fast immer linear gesetzt: Wort für Wort, Zeile für Zeile, Seite für Seite. Aber kann Typografie mehr? Willberg und Forssman sprechen in ihrem Standardwerk »Lesetypografie« auch von inszenierender Typografie. Diese gibt es schon seit einiger Zeit.
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Beratung statt schnell mal schön?
Das Buch hat bereits zu erheblichen Diskussionen geführt. Aber von vorne: Beim Verlag Schmidt in Mainz erschien ein Ratgeber mit dem Titel »Design ist mehr als schnell mal schön«. Die Autorin, Maren Martschenko, ist Markenberaterin, Diplomkauffrau und Organisationspsychologin. Ihr Anliegen ist, dass Kommunikationsdesignerinnen gleichzeitig ihre Kunden beraten sollen.
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Unendliche Varianten nach System
Ein erkleckliches Musterbuch, in seiner Methodik und seinem in die grafische Welt übertragbarem Thema spannend, ist bei slanted erschienen. 150 000 Muster sind hier abgedruckt. Viel mehr als man denken kann. Doch was bedeutet das für die typografische Praxis?
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Die Faszination von Buchhandlungen
Gestalter und besonders Typografen mit Hang zur Buchgestaltung findet man oft recht glücklich stöbernd in Buchhandlungen vor. Und wenn die Buchhandlung dann noch besonders »schön« ist, kann das Glück sehr groß sein. Zwei Bild-Text-Bücher stelle ich hier gegenüber, zum gleichen Thema, aber in der Art sind sie sehr unterschiedlich.
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Typografie, ein ABC?
Ein ABC der Typografie nennt sich das Buch. Das stimmt aber zum Glück nicht, denn das Buch ist viel logischer nach Sachgebieten sortiert. Zunächst könnte man denken, dass es sich um ein weiteres Grundlagenbuch zur Typografie handelt. Aber hier geht der Inhalt viel weiter. Die Darstellungen sind zeitgemäß, knapp und präzis in ihrer Verständlichkeit und beziehen immer die Anwendung in InDesign mit ein.
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Typografie und Bild barrierefrei
Jeder Text, der zum Lesen veröffentlicht wird, muss typografisch bearbeitet sein. Das gilt auch dort, wo Einfache oder sogar Leichte Sprache eingesetzt wird. Für Typografen und Gestalter keine ganz einfache, aber sehr wohl wichtige Aufgabe. Im Hintergrund steht die Forschung, die ja, was den Einsatz von barrierefreier Typografie und Bildern angeht, noch am Anfang steht.
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Typografie mit Verantwortung
»Kein Lehrbuch und kein Handbuch ersetzt die Notwendigkeit selbst zu denken.«
Dieses Zitat von Andreas Uebele findet man in diesem Buch, gesetzt aus sehr großem Schriftgrad und noch gelb markiert. Zu Recht. Oft wäre es schön, wenn Typografie und Gestaltung funktionierten. Manchmal ist das lebenswichtig, beispielsweise in Krankenhäusern. Signaletik, also wegweisende visuelle Systeme, in Gesundheitsbauten müssen deshalb gleichermaßen exakt funktionieren für Besucher, Patienten und Mitarbeiter.
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Bosshards sechs Essays, unvergessen
Wieder gefunden und gelesen nach 14 Jahren: Denn das Buch hat kaum etwas an Aktualität verloren. Hans Rudolf Bosshards sechs Essays zu Typografie, Schrift und Lesbarkeit. Beim Verlag vergriffen, aber im Antiquariat leicht zu finden. Sechs Essays und damit sechs Argumente für das Buch.
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Extrabolder Streifzug
Othmar Motter prägte die visuelle Sprache seiner Zeit: Mit Schriften wie Tektura und Ombra sowie markanten Logos setzte der Meister der Extrabold Maßstäbe. Elias Riedmanns Buch beleuchtet Motters Schaffen und zeigt, wie Design Kultur, Wirtschaft und Geschichte miteinander verbindet – ein inspirierender Streifzug durch ein außergewöhnliches Lebenswerk.
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Drei große Typografen des 20. Jahrhunderts
Die großen Typografen des 20. Jahrhunderts sind für die heutige Typografie immer noch größtenteils maßgebend und sie werden vielfach zitiert. Drei solcher Beiträge hat Klaus Detjen in seiner Reihe »Ästhetik des Buches« zusammengestellt und herausgegeben. Und es sind tatsächlich ganz wesentliche Aufsätze von Stanley Morison, Eric Gill und Paul Renner.
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Dreschers einzigartiger Plakatstil
Wir wissen, dass die traditionelle Technik des Buchdrucks in der DDR viel länger als im Westen existierte. Das wurde eigentlich auf den wirschaftlichen Mangel bezogen, erweist sich heute aber durchaus auch als Vorteil. In der Plakatgestaltung gilt deshalb Karl-Heinz Drescher als Beispiel.
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Drei Jahrzehnte Web Design
Was für uns selbstverständlich geworden ist, hat vor 30 Jahren begonnen: Das Web. Eine enorme technische Entwicklung hat das Web hinter sich. Typografisch allerdings nicht so sehr und bis heute sind Typografen nicht ganz glücklich mit vielen der Ergebnisse. Und so mancher Techniker oder Auftraggeber ignoriert das.
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Geschichte der Infografik
Während die Geburt der Infografik auf das 18. Jahrhundert geschätzt wird, beginnt moderne Infografik in illustrativen Tafeln in der Zeitung »USA Today« 1982 und in Deutschland mit der »Focus« 1993. Der umfangreiche Band »History of Information Graphics« geht jedoch viel weiter zurück und präsentiert den Plan des Klosters Sankt Gallen von 800.
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Neue Schriften 2019
Im aktuellen Yearbook of Type 4 von Lars Harmsen, Julia Kahl und Clara Weinreich wird die Vielfalt des neuen Schriftangebots symbolisiert, indem nach acht Schriftpräsentationen die Farbe wechselt.
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… POGR·AFIEN … OGRA·PHIES
Überwältigend! Als ich den großformatigen Leinenband (245 × 280 mm, 232 Seiten) zum ersten Mal in die Hand nahm und durch die Seiten raste, habe ich mich an die Verlagsankündigung erinnert, in der davon die Rede ist, dass »über 500 Druckwerke vorgestellt« werden.
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Gebrauchsgrafik und Grafik-Design zwischen 1890 und 2018
Ein Mammutwerk, das hier Jens Müller und Julius Wiedemann geschaffen haben. Die Tendenz der Zeit, die mit dieser Disziplin dargestellt wird, besteht aus 6000 Abbildungen und 179 Einzelbiografien über die wichtigsten Gestalter dieser langen Epoche.
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Corporate-…
Identity, Design, Costumize Design, Interaction, Behaviour, Storytelling, Sound, Szenography, Events, Architecture, Signage, Typography, Reporting, Thinking, Industrial Design, Packaging, Fashion
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Schönheit
»Was sollte man gegen den schlechten Geschmack tun, die Vertreibung der Schönheit, die Ausbreitung der Vulgarität?« fragt der Icherzähler in Michael Krügers Roman »Vorübergehende« (Hanser, München 2018). Nachdenken über die Schönheit führt zunächst vor allem zur Philosophie.
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Theater und Typografie durch Kurt Schwitters
In meinem Bericht über die nun letzte Typo 2018 wünschte ich mir, dass Gerd Fleischmanns Vortrag über Schwitters in Buchform erschiene. Manchmal werden Wünsche Wirklichkeit. Fleischmanns Beitrag ist tatsächlich erschienen, ziemlich erweitert in der Reihe »prinzenstraße« des Niedersächsischen Staatstheaters Hannover.
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Schrift, die nicht nur Text interpretiert
Die Faszination und das Geheimnis des Schreibens, das Schreiben von Bildern, als »Bilderschreiben« lassen Buchstaben zu Bilder verschmelzen und manchmal sind es nicht einmal Buchstaben. Peter Krüll hat hierzu eine wunderschöne Sammlung solcher Exponate zusammengestellt.
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Konzeptionelle Buchgestaltung
Das Buch wird vom Verlag groß angekündigt: Pamminger, der »die räumlichen Strukturen des Buches nutzt, um den Erkenntnisgewinn zu steigern. Entgegen konventioneller, gefälliger Gestaltung, die auf den unmittelbaren optischen Genuss setzt und bei passiver Illustrierung oder euphorisierender Wiederspiegelung der Inhalte halt macht, ist Gestaltung für Pamminger ein kreativer, inhaltsgenerierender Darstellungsakt«. Was heißt das? Und was bedeutet das für die Gestaltung selbst?
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Texte aus über 150 Jahre Designgeschichte
Was für ein Wissen im Miniaturformat: Texte zur Geschichte und Theorie von Design. In hervorragend ausgesuchten Texten spiegelt sich das Designwissen des 20. Jahrhunderts. Gleichzeitig sehe ich das kleine Reclam-Buch als Beweis dafür, dass es keinen Grund für Geschichtslosigkeit von Designern geben kann.
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Ordnung durch Raster
Wesentlich für eine grafische Gestaltung ist Lesbarkeit, gutes Erkennen, Klarheit: also Ordnung. Ulysses Voelker behandelt in seinem Buch grafische Raster in Theorie und Praxis. In klar geschriebenen Hinführungen, Anleitungen und wichtigen Hintergründen rollt er das Thema vor allem für einen studentischen Leserkreis auf. Alles wird erklärt, ein Vorwissen wird kaum vorausgesetzt.
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Das Poster-Jahr von Passau
Man muss sich das erst einmal vorstellen. Da gestaltet jemand jede Woche ein Plakat zu einer bevorstehenden Veranstaltung. Die Veranstaltung sucht er selbst heraus, schaut, was stilistisch passt, sucht die richtigen Schriften aus (hauptsächlich neuere Schriften), stellt das Plakat rechtzeitig auf seine Website, sozusagen als Geschenk für die jeweiligen Veranstalter (wenn sie es denn begriffen haben, welches Potential es da vom Passauer Himmel regnet).
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Verlorene Illusionen: HfG Ulm
Die Hochschule für Gestaltung war bereits zu ihrer Zeit ein Mythos und ist es bis heute geblieben. Sie hatte einen besonderen Ruf und es schwang immer mit, sie sei eine Nachfolgerinstitution von Bauhaus. Christiane Wachsmann schildert die Geschichte der Ulmer Schule.
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Ed Ruscha und die Buchstaben
Oft ist man als Typograf mit Verwandtschaften in der Kunst konfrontiert. Künstler, denen eine typografische Nähe nachgesagt wird, stehen im Interesse. Ob es tatsächlich die Typografie ist oder eher das Interesse an Schriftzeichen und dem, was im Grafik-Design passiert?
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Die Schrifternte wird immer noch üppiger
Im Jahr 2013 habe ich hier im tgm-Blog über die erste Ausgabe des Yearbook of Type berichtet. Nun ist bereits die dritte Ausgabe erschienen. Als Schriftliebhaber ist man erfreut über die Vielfalt und auch die Sorgfalt in Gestaltung und Ausführung so vieler neuer Schriften, die weltweit entstehen. Aber auch erschrocken, über die gleichzeitige Vielzahl doch oft ähnlicher Schriften.
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Klaus Detjen über die »Außenwelten« des Buches
Der Buchumschlag ist das für interessierte Leser Sichtbare, er sollte die Ästhetik des Buches zeigen und wird von manchen als das eigentliche Buch gehalten. Viele Buchumschläge mancher großer Verlage sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Nicht gerade spannend.
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Kein Stil – und es wurde Stil: Ernst Keller
Weitgehend unbekannt ist das Werk von Ernst Keller. Doch sein Name fiel in Gesprächen immer wieder, vor allem bei Schweizer Typografen, oft wie eine ganz sanfte Bezugnahme.
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Was ist der Einfluss von Paul Klees Werk auf Typografie?
Da ich von Paul Klee so viel erfahren und gelernt hatte, liegt die Überlegung nahe, was der Einfluss Klees auf Typografen und solchen »angewandten« Gestaltern sein könnte. Auf einer Tramp-Reise 1961 las ich in Paul Klees Tagebüchern (Ausgabe Dumont 1957), war von so viel Klarheit im Denken begeistert.
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Wert des Designs / der Designer
»Erfolgreich als Designer« ist ein Versprechen, das nach sehr viel klingt und als Ratgeber wahrscheinlich wenig einbringt. So aber nicht in diesem Buch. Es handelt sich um ein Kompendium, das dicht geschrieben ist und tatsächlich viel Inhalt bringt.
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Über Farbe, für Gestalter
Zunächst läßt sich das Buch etwas schwer einordnen. Welche Buchgattung ist das eigentlich? Die Anordnung der Kapitel und der 172 Themen sind logisch, wie ein Sachbuch. Ein Lexikon ist es nicht. Dazu ist es zu wenig komprimiert und dicht. Ein Kompendium vielleicht? Da spricht dann eher die strikte Textanordnung dagegen. Die Lektorin Ruth Lahrers nennt es eine Art Fach-Bilderbuch.
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Das aktuelle Druckereitechnikfachbuch
Da liegt er nun, der neu überarbeitete »Teschner« (in der 14. Auflage!), frisch erschienen bei Christiani, schwergewichtig und gut nach frischer Farbe duftend.
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Unendlich viele neue Schriften
Wer die große Schrift-Ausstellung in Wien versäumt hat und wer sich für neue Textschriften interessiert, dem sei ein neues Buch empfohlen: »Subtext: Type Design zeitgenössisch-Lokal: Contemporary Austrian«. Hier geht es um neue Schriften die in Österreich oder mit Österreich entstanden sind; es geht um Schriften aus den letzten 20 Jahren.
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Goldener Mythos oder goldene Metapher?
Bereits 1984 hatte Hans Rudolf Bosshard in seinem Rechenbuch für das Graphische Gewerbe 24 systematische Rechtecke und deren Proportionen vorgestellt. Der Goldene Schnitt ist eine davon, wenn auch die bekannteste. Damit beschäftigt sich ein Essayband »Göttlich Golden Genial«.
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Futura: Rückgriff auf die Antike, für die Zukunft gestaltet
Geburtstagsausstellung, Buch, Workshops, Symposium – das Gutenberg-Museum und das Institut Designlabor Gutenberg der Fachhochschule Mainz haben erneut ein bemerkenswertes Kooperationsprojekt realisiert. Diesmal geht es um die Entstehungs- und Verbreitungsgeschichte der Futura, die 1927 in der Bauerschen Gießerei erschien.
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Basel und eine Stilgeburt
Folgt man der Autorin, so begann die Basler Schule der Gestaltung bereits in der Renaissance. Damals förderte der Basler Drucker Johannes Froben zusammen mit Erasmus von Rotterdam die Aufklärung. Direktere Verbindungen bestehen aber zur Zeichenschule des Hieronymus Holzach und zu den pädagogischen Musterblättern Heinrich Pestalozzis. Die hohe Qualität der Ausbildung an der Basler Schule mag also tief in der lokalen Tradition verwurzelt sein. Dies spricht nicht gegen einen starken Einfluss des Bauhauses und verwandter Richtungen.
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Psychologische Wirkung von Gestaltung
Gestaltung ist das eine, vertraut, alltäglich – aber wie kommt die Gestaltung beim Nutzer, bei der Zielgruppe an? Von erfolgreicher Gestaltung spricht man, wenn sie den oder die Angesprochenen auch erreicht und womöglich etwas bewirkt. Darum geht es in diesem Buch eines Autorenduos, das aus einem Art Director und einem Psychologen besteht.
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Grafikdesign und historische Forschung
Mapping Graphic Design History in Switzerland ist eine Aufsatzsammlung, die »angewandte theoretische und methodische Ansätze für die historische Forschung im Bereich Grafikdesign« diskutiert – so beschreibt es der Triest Verlag. Am 27.2.2014 fand an der Hochschule der Künste Bern ein gleichnamiges Symposium statt. Um einen Tagungsband handelt es sich aber wohl nicht, denn die Autoren des Buches sind nur teilweise identisch mit den Referenten des Symposiums.
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Das nachhaltige Design
Nachhaltiges Design hat längst Geschichte gemacht. Die AGD schlägt ihren Mitgliedern eine Charta für nachhaltiges Design vor, Lily Green heißt ein Online-Magazin zum Thema, Agenturen spezialisieren sich darauf (Merz Punkt) und für die Heinrich-Böll-Stiftung ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema. Dort wurde auch dieses Projekt, die »Geschichte des nachhaltigen Designs« als umfangreicher Aufsatzband mit vielen Abbildungen gefördert und ist im Verlag für Akademische Schriften erschienen.
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Wie um 1500 Details der Buchtypografie entstanden
Die Erforschung der Geschichte der Buchgestaltung, die früher in engen Zirkeln stattfand, findet heute eine enorme Breitenwirkung. »Textkünste« untersucht die Seitengestaltung um 1500 und zeigt dabei, wie viel bereits damals über eine funktionierende Buchgestaltung nachgedacht wurde.
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Typografie-Geschichte lebendig: Tschichold, Schweizer und dada
Von einer Geschichtsverdrossenheit ist nichts zu bemerken bei drei Veranstaltungen, die sich mit historisch wichtigen typografischen Begebenheiten beschäftigen. Tschicholds Arbeitsbibliothek in St. Gallen, die Rolle der Schweizer Gestalter in Paris ab 1950, der bereits hundertjährige dada und die Ausstellung von Handpressendrucken in Frauenfeld.
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Methoden und Spiel im Experiment
Über ein wichtiges Kompendium zur Gestaltung: »Wie können Experiment und Methode für die Gestaltung nutzbar gemacht werden? Gerade in diesem Fachgebiet wird der Begriff ›experimentell‹ häufig mit einer gewissen Willkür verwendet«.
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Archigrafie
Wenn Gebäude beschriftet werden, findet im besten Fall eine Zusammenarbeit zwischen Typografen und Architekten statt. Beschriften ist vielleicht zu wenig gesagt, denn inzwischen hat sich die Schrift am und im Bau erheblich erweitert, ja ist oft ein ganz dominierender Aspekt des Bauwerks. Man spricht heute von Archigraphie.
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Ideengeschichten
»Viele Wege führen zu großartigem Grafikdesign. Sie müssen Talent haben, denn das ist die Voraussetzung für jeden Erfolg. Sie brauchen Leidenschaft für alles, was Sie tun. Und ohne Ehrgeiz geht es auch nicht.«
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Lust am (Schön)Schreiben
Handlettering ist eher entfernt mit Typografie verwandt. Die Typografie arbeitet mit möglichst fein ausgearbeiteten Schriften. Dabei spielt die Lesbarkeit eine herausragende Rolle. Während die Kalligrafie manchmal die Entwicklung von Druckschriften unterstützt, macht das Handlettering etwas ganz anderes. Handlettering steht für sich selbst, zeichnet Buchstaben relativ frei.
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Auch dada wird 100
Welchen Einfluss hat Dada auf die Typografie? Eine Frage, die vielleicht seltsam klingt angesichts der Fülle von dadaistischen Schriftwirrnissen, die wir aus der Blütezeit des Dada kennen. Um der Frage nachzugehen, begab ich mich auf die Suche; im beginnenden Dada-Jahr (zum Hundertsten).
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Das traditionelle Buch als perfekte Lesemaschine
Die Unzulänglichkeiten elektronischer Bücher hinsichtlich der typografischen Gestaltung und der visuellen Qualität sind ein zentrales Thema im Text von Roland Reuß. Gedruckte Bücher sind für Reuß nicht nur Träger von Informationen, sondern auch ästhetische Objekte, die eine sinnliche Erfahrung bieten, die bisher von elektronischen Formaten nicht erreicht wird.
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Aus Forssmans Werkstatt
In der wunderbaren Reihe »Ästhetik des Buches«, herausgegeben von Klaus Detjen, ist Friedrich Forsmanns Buch »Wie ich Bücher gestalte« erschienen. Es ist ein wohldosierter Werkstattbericht aus der Praxis und der Denkweise des Buchgestalters.

Scribbeln zum Entwurf
Im 9. Jahreskurs Typografie waren die Teilnehmerinnen und auch ich begeistert vom Skizzenbuch und den Scribbles einer Teilnehmerin. Agnes von Rogister hatte die Aufgaben vorbildlich, schön und dennoch einfach mit ihren Scribbles begonnen. Dies führte sogar zu einer Abschluss-Studie im Seminar, bei der sie ihr Seminartagebuch erläuterte.
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Die Arbeit von Kilian Stauss
Der Stankowski-Preis 2015 wurde an den Designer Kilian Stauss verliehen, der seit (nunmehr) einem Jahr auch Vorsitzender der tgm ist. Umso interessanter ist das Buch, das zu diesem Anlass von der Stankowski-Stiftung veröffentlicht wurde. Es zeigt, dass Stauss nicht nur ein Produktdesigner ist, sondern dass er auch eine starke Beziehung zur Typografie hat und diese auch in seinen Arbeiten zeigt.
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Vom gemalten Buchstaben zur gedruckten Type
Eine ganz besondere Mischung aus Schriftmuster und Schriftgeschichte ist dieses Buch, das Verena Gerlach zusammen mit Fritz Grögel und Sébastien Morlighem herausgegeben hat. »Die Geschichte der Typographie muss in Bewegung sein«, schreibt Fred Smeijers in seinem Vorwort und trifft damit genau den Geist der Publikation. Grögels Untersuchungen über Schriften im öffentlichen Raum werden unser Bild von Typografiegeschichte verändern.
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Entdeckung: ein brasilianischer Designpionier mit Ulmer Wurzeln
Alexandre Wollner absolvierte von 1954 bis 1958 nach seinem Studium in São Paulo zusätzlich ein Aufbaustudium an der HfG Ulm. Er war nicht der einzige Brasilianer, der dort studierte. Zwei Ausstellungen in São Paulo waren 1951 der Beginn zahlreicher transatlantischer Beziehungen.
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Slanted besucht die Schweiz
Nachdem die hart überklebte Schweizer Broschur überlistet ist, lässt sich Slanted 23 im Buchformat ganz gut durchblättern. Slanted ist auf hochglänzendem/mattem Papier gedruckt und ein Such- und Findebuch, für das der Benutzer etwas Geduld benötigt, da die Ordnung des Buches nicht dominiert.
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Propädeutikum der Gestaltung?
Zuerst war ich erstaunt und amüsiert über den Begriff »Propädeutikum« im Zusammenhang mit dem Fach Angewandte Gestaltung. Geht es noch hochtrabender für ein Propädeutikum? In dem postkartengroßen Buch »Design. Grundlagen« wird eine Erklärung versucht, die aber nicht recht gelingen will. Und ob ein Vorkurs, wie er in dem Buch beschrieben wird, der Auslöser für ein wissenschaftliches Studium sein kann?
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Das Graue
Aus einem vierteiligen Ausstellungsprojekt im »Mies van der Rohe Haus« in Berlin ist ein spannendes Graubuch, oder besser ein Buch über die Farbe Grau entstanden. Und es ist erstaunlich, was Grau alles kann.
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Schildergeschichten
Erst war es vielleicht nur ein Geheimtipp (aber die bleiben ja nie geheim), dann hat Oliver Linke es zum Thema eines »Type Walk« gemacht und gleichzeitig mit einigen seiner Studierenden dazu geforscht. Und nun ist es endlich als Buch erschienen: Karl Blaschke, ein Münchner Schildermaler.
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Pionier der Infografik
Fritz Kahn (1888 bis 1968) war ein deutscher Naturwissenschaftler, Gynäkologe und Schriftsteller, der in seiner Zeit umfangreiche Werke beispielsweise zum Leben des Menschens anschaulich gestaltete.
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Noch mehr neue Schriften
Die Frage, ob wir neue Schriften brauchen, ist müßig, wir haben sie ohnehin und in großer Zahl. Das Buch »Neue Schriften« zur Ausstellung des Gutenberg-Museums Mainz und des Designlabors Gutenberg beschäftigt sich mit Positionen und Perspektiven der Schriftgestaltung. Es werden 70 neue Schriften vorgestellt und zahlreiche Interviews mit Schriftgestaltern geführt.
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Mr. Typo und der Schatz der Gestaltung
Er hat wieder zugeschlagen: Mr. Typo, der einigen aus diversen Veröffentlichungen von Linotype (jetzt Monotype) bekannt sein dürfte, hat sich auf den Weg gemacht und erklärt uns die Typo-Welt. In den charmant gezeichneten Comics, die einem immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern, lässt Alessio Leonardi seinen Helden durch die Schriftgeschichte reisen, typografische Grundlagen erforschen oder auch etwas allgemeiner über Farbe und Komposition referieren.
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Weiß man wo man ist?
Beim ersten Durchblättern: Ein schrecklich buntes Buch und die Seiten sind aufdringlich. Aber dann doch – ach ja, der Titel? Es geht um Beschilderungen und so wird die Idee des Ausschnitts von Verkehrsschildern im angenehmen Buchformat relevant. Als bald weiß man, wo man ist.
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Vergessene Jahre der Schweizer Bücher
Von 1946 bis 1948 wurde der von Jan Tschichold im Jahr 1943 vorgeschlagene Wettbewerb für die schönsten Schweizer Bücher nicht durchgeführt. Diese Unterbrechung führte nun zu einer faszinierenden Studie aus der Schweiz, die mir kürzlich zugesendet wurde. Diese Lücke in der Geschichte des Wettbewerbs inspirierte zu einer Reihe von Vorlesungen und einer Ausstellung, die in der nun veröffentlichten Studie mündeten.
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Omas Abreisskalender für Typografen
Zwei nette Objekte für Gestalter zeigen spielerische Möglichkeiten und informieren ein wenig; allerdings eher am Rande. Typodarium ist ein bereits erfolgreicher Tageskalender in Form der früher oft mit krampfhaft gesammelten Sprüchen etwas zwanghaften Abreißkalender.
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Neue Reihe zur Buchästhetik
Eine Überraschung. Im Wallstein Verlag gibt Klaus Detjen eine neue Reihe mit dem Titel »Ästhetik des Buches, die Buchform und das Buch als Form« heraus. Drei Bände liegen bereits vor, weitere werden folgen und wir können uns darauf freuen.
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Fortsetzung einer (Bild)Geschichte der Typografie
In den »Vier Seiten« 42/2010 wurde unter dem Titel »Schriftgeschichte statt Retro« den ersten Band besprochen. Der zweite Band von 1901 bis 1938 ist nun ebenfalls erschienen und beide Bände sind in einem Schuber als Broschur erhältlich, wodurch eine große Sammlung an Beispielen für Schrift und grafische Stile zur Verfügung steht.
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Jahrbuch über neue Schriften
Manche kennen das unangenehme Gefühl. Viele neue Schriften sind entstanden, weil die Werkzeuge greifbarer geworden sind. Und da gibt es eine ganze Menge. Vieles, was man nie braucht, aber auch immer wieder sehr originelle Displayschriften oder sogar richtig gut lesbare und ausdrucksstarke Schriften. Und immer war ich mir nicht sicher, ob ich auch alle wichtigen Schriften im Netz gefunden habe.
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Branded Interactions
Die digitale Welt und der Lebensstil der heutigen Konsumenten führen dazu, so der Autor von Branded Interactions, dass Marketing nicht mehr viel mit traditionellem Marketing zu tun hat. Und so wird auch der »Unbedarfte« an das Thema herangeführt.
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Informationsvisualisierung
In diesem Handbuch scheint alles zu stehen, was man für die Gestaltung von Informationen braucht. Jedenfalls gibt das Inhaltsverzeichnis diesen Eindruck. Ein Buch für drei oder gar mehr gestalterische Bereiche?
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Die Grundlagen der Gestaltung in einem differenzierten Prozess
Als ich den Titel »Grundlagen der Gestaltung« las, war ich wie elektrisiert. Habe ich in meinem Seminar über Konzepte und Systeme in der Gestaltung Wesentliches übersehen? Die Kiste mit vier Bänden traf ein. Eine riesige Textmenge, wo sollte ich anfangen?
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What the is?
»Was müssen Gestalter wissen?«, war das Thema eines Seminars im Studiengang Kommunikationsdesign der Fachhochschule Mainz. Entstanden ist ein Interviewband, dessen Fragen an Gestalter aus der Praxis um gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Zusammenhänge kreisen.
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Signale der Moderne
Im Prinzip handelt es sich um 30 Beispiele interessanter Signaletik, die knapp und gut illustriert vorgestellt werden. Das Besondere sind aber die 11 dazwischen eingefügten Aufsätze, die etwas vom Stand des Denkens auf diesem Gebiet wiedergeben.
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Macht durch Schrift oder ein Ansatz zur Designforschung?
Eigentlich sind es ganz unterschiedliche Texte, die hier in einem Buch versammelt sind: Designforschung, analytische, historische Betrachtungen zu Schrift und Typografie und einzelne historische Betrachtungen.
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Lux-Lesebogen, eine frühe Wissens-Datei
Mich erinnert das an meine Kindheit: Gedrucktes in einer Zeit des Mangels und doch voller Wissen. Obwohl ich noch einige Exemplare besitze, hatte ich diese kleinformatige Heftserie aus den fünfziger Jahren vergessen. Ein sehr klar und einfach gestaltetes Buch erinnert nun wieder daran.
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Logo-Macht
Ein Buch voller Logos, aber wofür? Mit fast 800 kräftigen Seiten, wie ein Telefonbuch, alphabetisch geordnet. Aber wann sucht ein Gestalter, der vergleichen möchte, schon einmal Logos unter Buchstaben wie L?
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Jüdische Bücherschätze
Elijahu haLewi, ein gelehrter fränkischer Jude, kam 1541, selbst schon hochbetagt, nach Isny, um beim Aufbau einer hebräischen Druckerei zu helfen. Innerhalb eines Jahres erschienen dort bereits 15 Titel. Es entstanden aschkenasische Drucklettern. Überhaupt waren seine Lebensstationen (u.a. Ipsheim, Venedig, Padua, Rom) immer mit der Arbeit an Büchern verbunden. Ittai Joseph Tamari, der an der LMU München lehrt, widmet haLewi ein eigenes Kapitel seiner Bücherreise durch sechs Jahrhunderte jüdischen Lebens.
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Bildbau in der Architektur
Architekturfotografie ist längst nicht mehr nur Dokumentation, sondern geht darüber hinaus und interpretiert ein bildwürdiges Objekt. Ein Band aus der Publikationsreihe S AM begleitet eine Ausstellung im Architekturmuseum Kunsthalle Basel. Der Band ist besonders interessant für Designer, da die Texte nicht nur reflektieren, sondern auch direkte Auskunft und Informationen bieten.
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Hand to Type
Es war nur eine Frage der Zeit, dass nach dem regelrechten Hype um Handschriften und Schreibschriften in den letzten Jahren endlich ein Buch zu diesem Thema erscheinen würde. Unzählige Schriftentwerfer hatten sich dank der Möglichkeiten von OpenType der Aufgabe gestellt, digitale Schriften zu entwickeln, die die Variabilität der Handschrift in sich tragen. Emotion und Menschlichkeit statt technischer Kühle und Gleichförmigkeit.
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Bürdek: Design sollte eine Disziplin sein
Bernhard E. Bürdek zählt zu den bedeutendsten Theoretikern der Designszene. Seit 1972 lehrt er an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main. Seine Bücher sind Standardwerke der Designgeschichte. tgm-Besucher erinnern sich vielleicht noch an Bürdeks Vortrag auf der tgm 1995. Dieser Vortrag ist damals auch als Jahresgabe der tgm erschienen.
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Zwischen Weißraum und den Zeichen
Vor dem Umschlag bleiben Typografen gebannt stehen: Welcher Verlag oder welcher Gestalter traut sich das? Oder ist es ein Roman aus der Augenarztszene? Ein Roman (keine Sorge, ich werde keine Literaturbesprechung schreiben), der inhaltlich womöglich etwas mit Typografie zu tun hat?
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Das Einfache
Das Periodikum »Mies Haus Magazin« erscheint mit dem 9. Heft zum Thema »Die Kunst des Einfachen«. Im Zusammenhang mit Mies van der Rohe ahnt man natürlich gleich die Aspekte, und im Text zum Heft heißt es auch schon: Das Einfache zu machen ist nämlich eine Kunst, vielleicht sogar eine große Kunst. Da das nach wie vor auch ein Thema für die typografische Gestaltung ist, sind einige Beiträge durchaus auch für praktische Anwendungen geeignet.
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Kubanische Plakatkunst
Slanted #21: CUBAN POSTER ART – The New Generation erscheint im Frühjahr 2013 mit einem Umfang von 320 Seiten (!). Wie der Titel schon sagt, geht es um aktuelle, kubanische Plakatkunst und Design – den jungen, talentierten Kubanern soll eine Plattform geboten und der Welt gezeigt werden, welch großartige Dinge dort entstehen.
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Logos systematisch
Dozenten und Teilnehmer des Seminars »Typografie intensiv« waren sich sofort einig: Ein hervorragendes Buch zur Orientierung über typografische Logos. 1400 Logos werden vorgestellt und kurz beschrieben. Entstehungsdatum und Designer fehlen nicht. Und was den besonderen Wert ausmacht: Die Logos sind nach grafischen Gesichtspunkten geordnet.
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Dilettanten im Design
Die Ausgabe 3 von Neuwerk, einer Zeitschrift für Designtheorie, erschien zum Thema Design + Dilettant = Dilemma. Zunächst muss natürlich der Begriff des Dilettanten (mehrfach) geklärt werden. Und sofort fällt auf, wie falsch der Begriff gemeinhin verwendet wird. Dilettant wird oft mit Murks gleichgesetzt. Und Murks gibt es in der Branche häufig.
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Garfields Schriftmysterien
Ein Buch über Schriften erscheint, und zwar nicht in einem der typoverdächtigen Verlage, nein ganz allgemein, bei Ullstein. Simon Garfield, ein britischer Journalist, scheint sich in Schriften verliebt zu haben. Gut recherchiert und oft witzig berichtet er über Schriften und die Schriftenszene von heute, aber auch die wichtige Geschichte der Schriften kommt nicht zu kurz.
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Neues Magazin: Grid
Mit »GRID – Zeitschrift für Gestaltung« erscheint beim Münchner Architekturfachverlag DETAIL eine neue Designzeitschrift. Chefredakteur ist Geriet Terstiege, der lange Jahre Chefredakteur von »form« war. Das Design stammt von Mario Lombardo. Ziel ist es, weltweit über aktuelle Tendenzen in der Designszene zu berichten. Tatsächlich hat »form«, um deren Fortbestand die Abonnenten bangen mussten, Konkurrenz bekommen.
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Schriftähnlich tanzen
Es geht also hier nicht um die Motivation zum Schreiben, sondern um das freie Spiel mit der Tinte. Aber »handschriftlich« ist es schon. Hans-Jürgen Willuhn und Pauline Altmann (beide lehren in Potsdam) laden mit dem Buch »Tintentanz« zu einem Ausdrucksexzess mit der eigenen Handschrift ein.
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Super-Familien der Schrift
Slanted, das wilde Magazin für Typografie und Grafikdesign, als deutsches Magazin größtenteils mit englischen Texten, also ziemlich global. In der Nummer 19 geht es um Familien, oder besser gesagt um Superfamilien.
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Farbtonrezepte übertragen
Wie Farben wirken, ist traditionell ein Streitpunkt – in der Druckvorstufe messen wir lieber. Aber es gibt eine ältere künstlerische Tradition, die auf ästhetisch empfundene Erfahrungen setzt. 128 Farben mit besonderem Gebrauchswert für Architekten stellt Katrin Trautwein vor.
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Das Buch der schönsten Bücher
Mathieu Lommen sitzt auf einem Schatz: Er ist der »Kurator für Grafikdesign« der Sondersammlungen der Universitätsbibliothek Amsterdam und somit Herr über satte 25.000 Regalmeter großartiger Buchbestände, wie zum Beispiel die der Bibliotheek van het Boekenvak (Bibliothek des Buchwesens) oder der Sammlung Tetterode (Typografischen Bibliothek der Schriftgießerei Amsterdam). Das Besondere: Hier werden Bücher nicht nur wegen ihres Inhalts, sondern auch wegen ihrer Gestaltung gesammelt.
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Cómo crear tipografías
Zugegeben, mein Spanisch ist lausig, und eigentlich sollte man keine Rezensionen über Bücher schreiben, die in einer Sprache verfasst sind, die man nicht fließend spricht. Dennoch geht es hier immerhin um eines der ersten Lehrbücher (wenn nicht sogar DAS erste), das sich ausführlich dem Schritentwurf widmet. Und das wollte ich mir unbedingt genauer ansehen.
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Max Bill und Jan Tschichold. Ein typografischer Streit
Gegensätze in der Stilauffassung von Typografie können zu ernsthaften Konflikten führen. Diese gab es schon in früheren Jahrhunderten. In der Mitte des 20. Jahrhunderts bewegte eine Auseinandersetzung die typografische Welt. Max Bill schrieb 1946 in den Schweizer Graphischen Mitteilungen einen Beitrag über Typografie, in dem er Tschichold heftig angriff.
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Geheimreport Design
Die britische Regierung, die sich bereits im Zweiten Weltkrieg für den Zustand des deutschen Designs interessierte, beauftragte den nach England emigrierten Architektur- und Kunsthistoriker Nikolaus Pevsner, einen Geheimbericht über den Zustand des deutschen Designs zu verfassen. Darin wird über den Zustand der Konsumgüterindustrie im Nachkriegsdeutschland berichtet. Aufschlussreiche Kurzbiographien der deutschen Designer finden sich im Anhang des Buches.
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Entwicklungsgeschichte: durch Texte zur Typografie
Natürlich gab es auch in der Vergangenheit schon Bücher, in denen Texte zum Thema Typografie zusammengetragen wurden. Aber das, was Petra Eisele und Isabel Naegele jetzt bei Niggli herausgebracht haben, hebt sich deutlich ab. Die Besonderheit liegt in der Darstellung: Die zitierten Seiten sind im Buch in Originalgröße abgebildet, die zitierte Stelle ist zusätzlich markiert.
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Mies tot oder lebendig?
So lautet der Untertitel des aktuellen Mies-Haus-Jahresmagazins. Mies van der Rohes Einfluss auf die Gestaltung von Drucksachen ist sicher nicht zu unterschätzen, und so ist das Sonderheft auch für Typografen interessant.
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Fuse-Übersicht
Kopfschüttelnd betrachteten viele in den 80er Jahren die wild durcheinander gewürfelten Magazinseiten von »Wiener« und »Tempo«. Nachdem wir uns den Vorbildern etwas genähert hatten, wurde das Zeitgemäße und Unverblümte klar.
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Der Type Navigator
Endlich fasst jemand den aktuellen Stand des Schriftdesigns zusammen, stellt die Macher vor und schafft damit ein unverzichtbares Nachschlagewerk für die zeitgemäße Schriftenwahl.
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Brillante Unternehmenskommunikation
Eine Schrift wie ein edler Grabstein der Oberklasse. So könnte der Eindruck eines Laien beim Anblick dieses Covers sein. Dabei handelt es sich um die dritte, gewichtige Selbstdarstellung von Strichpunkt-Design aus Stuttgart »Good Design is a tough Job.«, die fast zeitgleich mit dem noch gewichtigeren »Reporten« erschien.
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Moral und Gestaltung
Die hfg Ulm bedeutete für mich über Jahrzehnte hinweg gestalterische Größe und konzeptionelle Klarheit. Das wirkte sympathisch aus der Ferne gesehen. Die kritische Biografie über Otl Aicher von Eva Moser korrigiert das Bild.
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Formen, diesmal musikalisch
Nein, ich bin nicht durchgeknallt und bespreche jetzt ein Musikbuch. Ich betone immer wieder, wie sehr die Musik auch die visuelle Gestaltung beeinflusst. Nicht umsonst gibt es viele Begriffe aus der Musiktheorie.
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20+1 Serifenlose im Vergleich
Es passiert nicht allzu häufig, dass intensive Studien über die formale Qualität von Schriften erscheinen. Umso erfreulicher ist es, dass sich Manuel Kreuzer und der August Dreesbach Verlag entschlossen haben, diese detaillierte Untersuchung, die im Rahmen des 8. Jahreskurses Typografie bei Rudolf Paulus Gorbach entstanden ist, in Buchform der Öffentlichkeit zugänglich zu machen – auch wenn der potentielle Leserkreis vermutlich relativ klein sein wird.
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Schachtel der Veredelung
Die HTWK Leipzig fällt immer wieder durch interessante Studienarbeiten oder Initiativen auf. So wurde zum Beispiel Veredelungslexikon.de von Studenten erarbeitet. Mir liegt die Box vor, die zum Webauftritt gehört.
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Symbol und Bedeutung
Symbole können im Bild und in der Gestaltung eine Bedeutung sichtbar machen. Eine Aufgabe und eine Möglichkeit, die viele Gestalter vielleicht erspüren. Man hat rudimentär in Erinnerung, was C. G. Jung dazu gelehrt hat. Aber was ist ein Symbol eigentlich genauer?
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Wandel in der Typografie: Typojournal 3
Über die Schwierigkeiten jeglicher Veränderung hat das Typojournal viele lesenswerte Beiträge gesammelt. Die ewige Diskussion um Verfall oder Wandel der Sprache hat Typografen schon immer interessiert: Entwicklung statt Verfall?
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Neue Befunde aus der Hirnforschung und Theorien zur Funktion des Lesen
Lesen ist eine komplexe kognitive Leistung, bei der unser Auge als unvollkommener Sensor fungiert, der nur einen kleinen Teil der visuellen Informationen scharf erfasst. Wie unser Gehirn trotz dieser Einschränkung die Welt der Buchstaben und Wörter entschlüsselt, zeigen neue Erkenntnisse der Hirnforschung und Theorien zur Funktionsweise des Lesens.
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Schriftstudium in Deutschland
Für die Geschichte des Bleisatzes im 20. Jahrhundert ist Leipzig mit seinen engen Verbindungen zum graphischen Gewerbe, zu Schriftgießereien und Buchverlagen von zentraler Bedeutung.

Hochulis Denk-Alphabet
Jedem Buchstaben des Alphabets einen Gedanken zuzuordnen – das war sicher nicht einfach bei der Gedankenvielfalt, die man von Jost Hochuli kennt. Seine typografische Präzision hat sich seit jeher auch in seinen Texten niedergeschlagen.
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Hochschul-Zeitschriften (1): Zwiebelfisch
Nach und nach sollen hier die »Hauszeitschriften« der grafischen Hochschulen vorgestellt werden, und ich beginne mit einer kleinen, gerade neu gestalteten Zeitschrift der Freien Hochschule für Grafik, Design und Bildende Kunst in Freiburg: Zwiebelfisch.
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decodeunicode
Exakt 109.242 codierte Schriftzeichen gibt es derzeit auf der Welt – Tendenz steigend. Wir befinden uns im Zeitalter der »digitalen Inventur«, wie es die »decodeunicode«-Autoren Johannes Bergerhausen und Siri Poarangan ausdrücken.
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Bauhaus, die Zeitschrift
Das erste Heft hatte ich aus Freude darüber vorgestellt, dass es wieder eine Zeitschrift »Bauhaus« gibt (siehe »Buchsucht“ Fortsetzung nach 89 Jahren). Nun möchte ich auf das Thema des zweiten Heftes hinweisen. Es geht um die Existenz des Bauhauses in Israel. Vor fast einem Jahr war ich mit der tgm in Israel, unter anderem auf den Spuren des Bauhauses.
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Schrift – nicht nur in Print und Screen
Das große Rätselraten beginnt immer dann, wenn Typografen ihr angestammtes Gebiet, meist Print oder Screen, verlassen: Wie macht man das denn dort, zum Beispiel auf Stein?
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Nachwuchs, Studium und Wert der Typografie
Die Welt der Typografie aus der Sicht junger Designer. Projekte und Interviews mit Studenten und Professoren geben einen tiefen Einblick, wie sich Typografie in der modernen Designausbildung entwickelt und darstellt.
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Regeln der Typografie interpretiert
Regeln und Thesen zur Typografie dienen der guten Lesbarkeit und der eigentlichen Funktion der Typografie. Wer sich mit Typografie beschäftigt, kommt an ihnen kaum vorbei. Man findet sie vor allem in der Zeit der Erneuerung der Typografie und denkt an Tschichold, Schwitters oder El Lisitzki.
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… grad »extra« veredelt
Sicherlich hat jeder Gestalter, Hersteller, aber auch Verkäufer von Druckerzeugnissen schon einmal vor dem Problem gestanden, eine Veredelungsidee nicht überzeugend bemustern zu können.
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Werbung ohne Bedeutung?
Das von der Österreichischen Gesellschaft für Architektur herausgegebene Buch bietet eine fundierte Analyse der Architektur nach der Postmoderne. Es setzt sich kritisch mit dem »Ausverkauf« der Architektur auseinander und beleuchtet sowohl die Sinnhaftigkeit als auch die ökonomischen Aspekte des modernen Bauens.
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Volksdesign oder Gestaltung
Fünf theoretische Arbeiten der Kunsthochschule Berlin-Weißensee beschäftigen sich mit der Frage, ob die Gestaltungswerkzeuge der Profis in den Händen von Laien sinnvoll sind.
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Seitenweise erscheinen uns die Bücher
Die Diskussion über das (Nicht-)Ende des gedruckten Buches ist schon endlos geworden, aber auch ziemlich fruchtbar. Der Bundespressedienst der Republik Österreich hat diese Diskussion mit einer umfangreichen Aufsatzsammlung bereichert, die die Frage stellt, was das Buch ist.
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Rätsel generativ
In der Welt des Designs zeichnet sich mit dem Aufkommen des generativen Designs ein aufregender Paradigmenwechsel ab. Ein kürzlich erschienenes Buch taucht tief in diese neue Ära des Designs ein, indem es die Konzepte der Programmierung und Visualisierung mit Processing untersucht. Die Herausgeber und Autoren sind der Ansicht, dass diese Art des Designs die Zukunft prägen könnte.
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Lesikon, Notizhefte und ein Album
Drei sehr großartige Bücher, die bestimmt nicht zusammenpassen, beschäftigten mich zur gleichen Zeit.
Alle sind außergewöhnlich und doch voller Verweise.
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Ideen aus der Architektur
Die Beziehung zwischen Architektur und Typografie ist faszinierend und wird oft unterschätzt. Viele Gestalter und Typografen lassen sich von Struktur, Form und Klarheit zeitgenössischer Architektur inspirieren.
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Haltung und Typografie
Texte, die Studenten des Fachbereichs Kommunikationsdesign auf das Fach Typografie vorbereiten sollen, finden sich in dieser Publikation. Einige Professoren der Fachhochschule Mainz diskutieren darüber in einem (abgedruckten) Gespräch.
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Fortsetzung nach 89 Jahren
1931 erschien die letzte Ausgabe, jetzt ist sie wieder da, die Zeitschrift »bauhaus«. Und das erste Heft beschäftigt sich mit dem Schwerpunktthema »Der Künstler am Bauhaus« aus verschiedenen Perspektiven.
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Bedienungsanleitungen zuerst lesen?
Störrische Bücher oder Beilagen, die oft vom Segen der Typografie verschont blieben? Jasmin Meerhoff geht ihrer Geschichte in einer umfassenden Studie nach.
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Diagramme in der Architektur
Die Präsentationsformen von Architektur haben sich gegen Ende des 20. Jahrhunderts stark verändert. Ideen und Zusammenhänge werden in Diagrammen beschrieben. Damit sollten die Absichten der Architekten für ihre Auftraggeber deutlicher werden, gleichzeitig entstand eine eigenständige Disziplin.
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Max Bollwage: Buchstabengeschichte(n)
»Es ist bestimmt keine Strafe, in dem Buch zu lesen« sagt Max Bollwage augenzwinkernd über sein neues Buch, die »Buchstabengeschichte(n)«. Beim ersten Duchblättern macht mich das konservative Layout misstrauisch; die unzureichende Qualität einiger Abbildungen stört, manche sind durch Einfärbungen sogar regelrecht verfälscht worden.
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Hendrik Weber: Kursiv
Als Diplomarbeit unter der Betreuung von Julia Blume und Fred Smeijers an der HGB Leipzig entstanden, ist die Arbeit von Hendrik Weber die erste ausführliche Monografie zur kursiven Schrift.
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Kreativität aushalten
Um kreativ tätig zu sein, muss man fleißig sein und Ordnung halten. Kreativität ist nur ein Teil der Arbeit, und man muss sie auch »aushalten« können. Der Psychologe und Medienpädagoge Frank Berzbach hat dazu einen nützlichen psychologischen Ratgeber geschrieben.
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