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Buchbesprechung

Bedienungs­anleitungen zuerst lesen?

Rudolf Paulus Gorbach
30. Oktober 2011
Stör­rische Bücher oder Beilagen, die oft vom Segen der Typo­grafie verschont blieben? Jasmin Meerhoff geht ihrer Geschichte in einer umfas­senden Studie nach.
Read me! Bedienungsanleitungen: Kulturgeschichte und Mediengeschichte

Wenn man davon ausgeht, dass das, was man gestaltet, auch verstanden werden will, ist dies ein wichtiges Buch für alle, die Beipack­zettel, Bedie­nungs­an­lei­tungen oder tech­nische Doku­men­ta­tionen gestalten. Es ist keine Anleitung, wie etwas zu gestalten ist, sondern gibt Einblick in die Anfor­de­rungen an solche Produkte.

Das Buch beginnt mit einer Gebrauchs­phi­lo­sophie, geht dann aber sehr schnell zu Visu­a­li­sierungs- und Anlei­tungs­formen über. In einer knappen Übersicht werden bildliche Visu­a­li­sie­rungen einander gegen­über­ge­stellt. Der Zusam­menhang zwischen Bildern und den sie ergän­zenden Texten führt auch zu rheto­rischen Problemen.

Dabei geht es immer um den Erwerb neuen Wissens, nämlich über die Funk­tionen und Eigen­schaften des jeweiligen Produktes. Ein Seitenblick gilt der Ratge­ber­li­teratur, die ähnliche Inten­tionen verfolgt wie eine Gebrauchs­an­weisung. Solche Literatur gibt es, seit es den Buchdruck gibt. Grund­sätzlich geht es bei Gebrauchs­an­lei­tungen und Ratge­ber­büchern darum, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben oder den Benutzer vor Schaden zu bewahren. Benutzer und Gerät gehen eine Verbindung ein, die durch eine klare Gebrauchs­an­weisung optimiert oder überhaupt erst ermöglicht werden kann. Dabei werden durchaus auch Schwie­rig­keiten ange­sprochen, die durch ungenaue Beschrei­bungen oder Miss­achtung durch den Benutzer entstehen.

Jasmin Meerhoff
Read me! Eine Kultur- und Medi­en­ge­schichte der Bedie­nungs­an­leitung.
149 Seiten.
Tran­script Verlag Bilefeld, 2011.
19,80 Euro.
ISBN 978–3–8376–1625–5

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