typographische
zitate
Ich halte Carson für den wesent­lichen Initiator der Jetztzeit, aber ich halte die Tradition für genauso wichtig.
Günther Gerhard Lange

Typographische
Gesellschaft
München e. V.

Goethe­straße 28 Rgb.
80336 München

info@tgm-online.de
089.7 14 73 33

Buchbesprechung

Helmut Saldens schönes Schrift-Handwerk

Rudolf Paulus Gorbach
15. Juli 2021
Buch­um­schläge und vor allem deren Entwürfe von Helmut Salden (1910–1996) werden in einem sehr schönen kleinen Buch vorge­stellt. Salden, der als Gegner des Nati­o­nal­so­zi­a­lismus vor allem in Holland lebte und auch zur hollän­dischen Design-Szene gehörte, fällt durch seine hand­werklich schönen Entwürfe auf.

Natürlich ist es das Handwerk der Zeit. Es wird gezeichnet, geschrieben, mit Deckweiß gear­beitet, mit Gummi­zement (Fixogumm) geklebt. Salden studierte bei Wilhelm Poetter und Max Burchartz. Damit hatte er bereits Anteil an der fort­s­chritt­lichen Gestaltung der Weimarer Republik. Später, als frei­schaf­fender Grafiker, fiel er durch seine gezeichneten Schriften für Buch­um­schläge auf. Das Buch von Mathieu Lommen beschreibt seine Lebens- und Arbeits­si­tuation sehr gut.

Mir gefällt das Buch wegen seiner klaren Typo­grafie, der unge­wöhn­lichen Vera­r­beitung (die an Hardcover-Bücher erinnert) und weil endlich mal jemand etwas Sinn­volles und Schönes mit dem soge­nannten freien Rücken macht.

Mathieu Lommen & Karen Polder
Helmut Salden Uncovered 1:1
80 Seiten
163×234 mm
Bobby Books, Amsterdam / s’Gra­venhage, 2021
ISBN 978–90–9033531–5
€ 34,50.

Weitere Blogbeiträge, die Sie interessieren könnten

Event

Über das »Neue« in Schrift­­ge­staltung und Typo­­­grafie

Silvia Werfel

Die 23. Typotage waren wie alle ihre Vorgän­ge­rinnen ausgebucht. Ein Zeichen dafür, wie gut solche Infor­mations- und Fort­bil­dungs­ver­an­stal­tungen ankommen. Zudem ist der äußere Rahmen großartig, nämlich in einem sehr lebendigen Museum für Druckkunst.

Museum für Druckkunst in Leipzig
Buchbesprechung

Schrift­studium in Deut­schland

Rudolf Paulus Gorbach

Für die Geschichte des Blei­satzes im 20. Jahr­hundert ist Leipzig mit seinen engen Verbin­dungen zum graphischen Gewerbe, zu Schrift­gie­ßereien und Buch­verlagen von zentraler Bedeutung.

Sansa von Fred Smeijers, 2003
Event

Fonts fit fürs Netz

Michi Bundscherer

Noch ist nicht abzusehen, wohin die Entwicklung führen wird, die wir unter dem Begriff »Webfonts« zusam­men­fassen. Um diese Entwicklung zu fördern, veran­staltete die Typo­gra­phische Gesell­schaft München e. V. (tgm) am 13. November 2011 für Schrift­de­signer und Webfonts-Hoster ein Spezi­a­lis­ten­seminar mit Tim Ahrens.

Tim Ahrens – Architekt, Schriftgestalter, Hinting- und Webfont-Experte
Branche

Schrift und Macht in der Welt

Rudolf Paulus Gorbach

Typo­grafie in Theorie und Wirkung wird immer mehr zum Forschungs­ge­genstand, wie Siegfried Gronert, Vorsit­zender der Gesell­schaft für Desi­gnge­schichte, in seiner Einführung zu dieser Tagung betonte.

wir haben helmut schmidt jetzt genug zeit gelassen, um sich in seiner entscheidung zu winden, zwischen der amerikanischen strategie der vernichtung von befreiungsbewegungen in westeuropa/der 3. welt und dem interesse der bundesregierung, den zur zeit für sie wichtigsten wirtschaftsmagnaten - eben für diese imperialistische strategie - nicht zu opfern.  das ultimatum der operation
Buchbesprechung

Checkliste für optimale Schrift

Rudolf Paulus Gorbach
Michael Bundscherer

Bücher zum Thema Schrift gibt es nicht wenige. Möchte sich ein neues Werk vom Rest abheben, muss es mehr bieten, als Fach­be­griffe bebildert zu erklären. Mit »Schrift. Wahl und Mischung«, einem fast 1.660 Gramm schweren Buch – das man so beispielsweise auch als kleines schwarzes Podest verwenden könnte – ist nun ein weiteres erschienen. Kann dieses Buch Neues bieten?

Buchbesprechung

Super-Familien der Schrift

Rudolf Paulus Gorbach

Slanted, das wilde Magazin für Typo­grafie und Grafik­design, als deutsches Magazin größ­tenteils mit englischen Texten, also ziemlich global. In der Nummer 19 geht es um Familien, oder besser gesagt um Super­fa­milien.