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Buchbesprechung

Helmut Saldens schönes Schrift-Handwerk

Rudolf Paulus Gorbach
15. Juli 2021
Buch­um­schläge und vor allem deren Entwürfe von Helmut Salden (1910–1996) werden in einem sehr schönen kleinen Buch vorge­stellt. Salden, der als Gegner des Nati­o­nal­so­zi­a­lismus vor allem in Holland lebte und auch zur hollän­dischen Design-Szene gehörte, fällt durch seine hand­werklich schönen Entwürfe auf.

Natürlich ist es das Handwerk der Zeit. Es wird gezeichnet, geschrieben, mit Deckweiß gear­beitet, mit Gummi­zement (Fixogumm) geklebt. Salden studierte bei Wilhelm Poetter und Max Burchartz. Damit hatte er bereits Anteil an der fort­s­chritt­lichen Gestaltung der Weimarer Republik. Später, als frei­schaf­fender Grafiker, fiel er durch seine gezeichneten Schriften für Buch­um­schläge auf. Das Buch von Mathieu Lommen beschreibt seine Lebens- und Arbeits­si­tuation sehr gut.

Mir gefällt das Buch wegen seiner klaren Typo­grafie, der unge­wöhn­lichen Vera­r­beitung (die an Hardcover-Bücher erinnert) und weil endlich mal jemand etwas Sinn­volles und Schönes mit dem soge­nannten freien Rücken macht.

Mathieu Lommen & Karen Polder
Helmut Salden Uncovered 1:1
80 Seiten
163×234 mm
Bobby Books, Amsterdam / s’Gra­venhage, 2021
ISBN 978–90–9033531–5
€ 34,50.

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