typographische
zitate
Text ist Typo­grafie und Typo­grafie ist Text.
Ulrike Borinski

Typographische
Gesellschaft
München e. V.

Goethe­straße 28 Rgb.
80336 München

info@tgm-online.de
089.7 14 73 33

Buchbesprechung

Imprimatur 2023

Rudolf Paulus Gorbach
26. November 2023
Das aktuelle Jahrbuch beschäftigt sich mit Bücher­in­sti­tu­tionen, Künst­ler­büchern, den Themen Typo­grafie und Schrift sowie für Lesen und Lese­ver­halten. Für Typo­grafen ganz besonders wichtig und auch aktuell sind vor allem die Beiträge zu Typo­grafie und Schrift.

Silvia Werfel blickt in die Schrift­mus­ter­sammlung von Eckehart Schu­ma­cher­Gebler. Das geschah in Gesprächen mit Schu­ma­cher­Gebler, der leider im Dezember 2022 gestorben ist. Werfel führt seine Biografie auf, schwärmt von der Schrift­mus­terbuch – aber auch von der Matri­zen­sammlung. Wer das Glück hatte mit Schu­ma­cher­Gebler über Schriften der Vergan­genheit reden zu dürfen, wird in solchen Gesprächen viel außer­ge­wöhn­liches und norma­le­rweise nicht zugäng­liches erfahren haben.

Doppelseite aus dem Beitrag von Silvia Werfel über Eckehart SchumacherGebler.

Ähnlich bedeutend ist Kirsten Solveig Schneiders Beitrag über Günter Gerhard Lange. Das wird anhand Langes Forschungs­bi­bliothek in seiner ganzen Bedeutung beschrieben (ich war damals sehr fasziniert von seinen zahl­reichen Einmerkern in den Büchern). Lange selbst hat zahl­reiche wunder­schöne Schrift­proben für die H. Berthold AG gestaltet; war auch ihr künst­le­rischer Leiter, Mentor für typo­gra­fische Belange, Initiator des Aufbaus einer Schrift­bi­bliothek und schließlich einer der bedeu­tendsten Persön­lich­keiten in der Foto­satzzeit. Beide, Schu­macher-Gebler und G. G. Lange waren für die tgm unendlich wichtig und haben kräftige Spuren hinter­lassen.

Dagegen schrieb Anneke de Vries über das Sündigen gegen die Regeln der Typo­grafie  durch H. N. Werkman. Und das anhand vor allem eines Werkes, dem »Turken­ka­lender« von 1942. Und – Bibliophile lieben Künst­ler­bücher. So werden Künst­ler­bücher aus Ostdeut­schland beschrieben und gezeigt, aber auch das »Erfolgs­programm« Künst­ler­bücher, wie sie Walther König 2022 in Frankfurt ausge­stellt hat. Und es gibt noch viel mehr im Buch …

Imprimatur 2023
Ein Jahrbuch für Bücher­freunde
Heraus­gegeben von Viola Hildebrand-Schat im Auftrag der Gesell­schaft der Biblio­philen in München, 2023
314 Seiten
Halb­le­derband
ISBN 978–3–447–12017–3
119 Euro

Weitere Blogbeiträge, die Sie interessieren könnten

Buchbesprechung

Imprimatur, ein bewährtes Jahrbuch

Rudolf Paulus Gorbach

Einige Jahr­bücher des Buch­wesens bereichern uns weiterhin mit sehr guten und span­nenden wissen­schaft­lichen Beiträgen zur Geschichte und aktuellen Buch­ge­staltung. »Imprimatur«, seit 1930 von der Gesell­schaft der Biblio­philen publiziert, zeichnet sich durch Beiträge namhafter Persön­lich­keiten wie Herausgeber Siegfried Buchenau, Heinz Sarkowski, Georg Ramsegger, Eva Hanebutt-Benz und aktuell Ute Schneider aus.

Raubdrucke von Bernd Engelmann, Günter Wallraff 1973, Wilhelm Reich 1969
Branche

Abschied von den TM

Rudolf Paulus Gorbach

»Ende dieses Jahres wird die letzte Ausgabe der Typo­gra­fischen Monats­blätter, TM, und der Fachhefte grafische Industrie, FGI, erscheinen«, schreibt Hans Kern, Herausgeber der Gewerk­schaft Medien und Kommu­ni­kation, in der Ausgabe 3–2014 dieser einzig­artigen Zeit­schrift.

Typografische Monatsblätter, Ausgabe 03-2014
Buchbesprechung

Buch­ge­staltung in Deut­schland

Michael Bundscherer

Schon mehrmals haben wir Titel der Buchreihe »Ästhetik des Buches« im Wallstein Verlag hier im Blog rezensiert – es ist also kein Geheimnis, dass wir von dieser recht angetan sind.

»Buchgestaltung in Deutschland« von Silvia Werfel
Buchbesprechung

Typo­grafisch auffällige Romane

Rudolf Paulus Gorbach

Typo­gra­fische Verän­de­rungen im Textsatz durch die Autoren finden sich zunehmend in heutiger Literatur. Was ist dabei die Absicht?

Menschen

Erin­nerung an ESG – Meister und Hüter der Druckkunst

Michael Bundscherer

Heute erreichte uns die traurige Nachricht, dass Eckehart Schu­ma­cher­Gebler, unser Ehren­mitglied und lang­jähriger Förderer, von uns gegangen ist. Seine Leiden­schaft für Schrift und Druck war ansteckend und hat viele von uns inspiriert.

Eckehart SchumacherGebler am Gründungstag des »Vereins für Schwarze Kunst« am 10. August 2013.
Buchbesprechung

Geschichte der Info­grafik

Rudolf Paulus Gorbach

Während die Geburt der Info­grafik auf das 18. Jahr­hundert geschätzt wird, beginnt moderne Info­grafik in illus­trativen Tafeln in der Zeitung »USA Today« 1982 und in Deut­schland mit der »Focus« 1993. Der umfang­reiche Band »History of Infor­mation Graphics« geht jedoch viel weiter zurück und präsentiert den Plan des Klosters Sankt Gallen von 800.