Imprimatur 2023
Silvia Werfel blickt in die Schriftmustersammlung von Eckehart SchumacherGebler. Das geschah in Gesprächen mit SchumacherGebler, der leider im Dezember 2022 gestorben ist. Werfel führt seine Biografie auf, schwärmt von der Schriftmusterbuch – aber auch von der Matrizensammlung. Wer das Glück hatte mit SchumacherGebler über Schriften der Vergangenheit reden zu dürfen, wird in solchen Gesprächen viel außergewöhnliches und normalerweise nicht zugängliches erfahren haben.
Ähnlich bedeutend ist Kirsten Solveig Schneiders Beitrag über Günter Gerhard Lange. Das wird anhand Langes Forschungsbibliothek in seiner ganzen Bedeutung beschrieben (ich war damals sehr fasziniert von seinen zahlreichen Einmerkern in den Büchern). Lange selbst hat zahlreiche wunderschöne Schriftproben für die H. Berthold AG gestaltet; war auch ihr künstlerischer Leiter, Mentor für typografische Belange, Initiator des Aufbaus einer Schriftbibliothek und schließlich einer der bedeutendsten Persönlichkeiten in der Fotosatzzeit. Beide, Schumacher-Gebler und G. G. Lange waren für die tgm unendlich wichtig und haben kräftige Spuren hinterlassen.
Dagegen schrieb Anneke de Vries über das Sündigen gegen die Regeln der Typografie durch H. N. Werkman. Und das anhand vor allem eines Werkes, dem »Turkenkalender« von 1942. Und – Bibliophile lieben Künstlerbücher. So werden Künstlerbücher aus Ostdeutschland beschrieben und gezeigt, aber auch das »Erfolgsprogramm« Künstlerbücher, wie sie Walther König 2022 in Frankfurt ausgestellt hat. Und es gibt noch viel mehr im Buch …
Imprimatur 2023
Ein Jahrbuch für Bücherfreunde
Herausgegeben von Viola Hildebrand-Schat im Auftrag der Gesellschaft der Bibliophilen in München, 2023
314 Seiten
Halblederband
ISBN 978–3–447–12017–3
119 Euro
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