typographische
zitate
Die Aufgabe des Künstlers ist es, Ruhe und Unruhe so zu mischen, dass nicht erstarrte Unruhe entsteht, sondern jene gespannte Ruhe, die zum Ausdruck des Lebens wird.
Paul Renner

Typographische
Gesellschaft
München e. V.

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Buchbesprechung

Schilder­geschichten

Rudolf Paulus Gorbach
9. Dezember 2013
Erst war es viel­leicht nur ein Geheimtipp (aber die bleiben ja nie geheim), dann hat Oliver Linke es zum Thema eines »Type Walk« gemacht und gleich­zeitig mit einigen seiner Studie­renden dazu geforscht. Und nun ist es endlich als Buch erschienen: Karl Blaschke, ein Münchner Schil­dermaler.

Blaschkes Schilder sind solide Hand­werkskunst, stilistisch sind sie in ihrer Zeit, bezie­hungsweise etwas rück­wärts­gewandt. Die Moderne spielt kaum eine Rolle. Aber man kann von seinen Arbeiten, die er auch selbst­bewusst signierte, viel über saubere Schrift­malerei lernen. Und in München ist man sicher schon an vielen Schildern vorbei­ge­laufen.

Das Buch enthält auch einen Blaschke-Katalog, in dem alle in München aufge­spürten Arbeiten enthalten und beschrieben sind. Im Hauptteil werden in einer Art Revue Blaschke-Arbeiten gezeigt. Ein Beitrag befasst sich mit der Person Karl Blaschke (1883 bis 1970, die Firma existiert noch bis 2001). Weitere Beiträge beschäftigen sich mit dem Weg vom Schrif­tenmaler zur Werbe­technik oder dem Handwerk des Schrif­ten­malers.

Das Buch hat Objekt­cha­rakter, einen Umschlag mit breiten Klappen, eine Fälzel­bindung innen und ist im Quer­format, das von oben aufzu­schlagen ist, an das man sich gewöhnen müsste, falls das geht. Von der Bildan­mutung ist es sehr voll, sehr üppig, jedoch sehr klar gestaltet und auch gut gedruckt.

Von Asam bis Zrenner
Auf den Spuren des Münchner Schrif­ten­malers Karl Blaschke
Deutsch und Englisch
180 Seiten mit 344 Abbil­dungen und 2 Plänen
Edel­broschur
210 × 125 mm
August Dreesbach Verlag, München 2013
ISBN 978–3–944334–08–0
19,80 Euro

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