Weiß man wo man ist?
Was bei genauerem Durchsehen erscheint, ist ein gutes, von Andreas Uebele eingeführtes und systematisches Buch über internationale Beschilderungen im Verkehr. Schon der Vergleich unterschiedlicher Details in den Zeichen erfreut ebenso wie Indra Kupferschmids sehr persönlicher Beitrag, in dem sie aus Reiseerfahrungen mit Typografie erzählt. Florian Adler und Sven Neumann beschreiben eine Untersuchung zur Lesbarkeit im öffentlichen Raum, die aus einer Bachelorarbeit an der Hochschule für Technik und Wirtschaft hervorgeht. Interessant ist auch, dass die Wayfinding Sans von Ralf Hermanns am besten bei maximaler Leseentfernung abschneidet. Und auch Albert Jan Pools Beitrag, der über Identitäten und besonders über die DIN-Schriften berichtet, gibt Aufschluss über die Beschilderungsszene.
Im Hauptteil des Buches werden Straßen-, Autokennzeichen-, Flughafenschriften und Erscheinungsbilder knapp beschrieben und in verschiedenen Abbildungen gezeigt. Das reicht von realen Abbildungen bis hin zu Ausschnitten von Schrifttafeln, was aufgrund der extremen Größen der Originale nahe liegt. Eine gelungene Übersicht, sehr informativ!
Christian Fischer, Johannes Eckert, Ilona Pfeifer, Philipp Schäfer, Andreas Uebele – Fachhochschule Düsseldorf, Fachbereich Design (Hrsg.)
Schrift und Identität
Die Gestaltung von Beschilderungen im öffentlichen Verkehr
300 Seiten
Textbeiträge von Florian Adler, Indra Kupferschmid, Sven Neumann, Albert Jan Pool und Andreas Uebele
160 × 225 mm
Hardcover
38 Euro
ISBN 978–3–7212–0820–7
Niggli Verlag, Sulgen 2013
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