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Buchbesprechung

Weiß man wo man ist?

Rudolf Paulus Gorbach
28. Oktober 2013
Beim ersten Durch­blättern: Ein schrecklich buntes Buch und die Seiten sind aufdringlich. Aber dann doch – ach ja, der Titel? Es geht um Beschil­de­rungen und so wird die Idee des Ausschnitts von Verkehrs­schildern im ange­nehmen Buch­format relevant. Als bald weiß man, wo man ist.

Was bei genauerem Durchsehen erscheint, ist ein gutes, von Andreas Uebele einge­führtes und syste­ma­tisches Buch über inter­na­tionale Beschil­de­rungen im Verkehr. Schon der Vergleich unter­schied­licher Details in den Zeichen erfreut ebenso wie Indra Kupfer­schmids sehr persön­licher Beitrag, in dem sie aus Reiseer­fah­rungen mit Typo­grafie erzählt. Florian Adler und Sven Neumann beschreiben eine Unter­suchung zur Lesbarkeit im öffent­lichen Raum, die aus einer Bache­lor­arbeit an der Hoch­schule für Technik und Wirt­schaft hervorgeht. Inter­essant ist auch, dass die Wayfinding Sans von Ralf Hermanns am besten bei maximaler Lese­ent­fernung abschneidet. Und auch Albert Jan Pools Beitrag, der über Iden­titäten und besonders über die DIN-Schriften berichtet, gibt Aufschluss über die Beschil­de­rungsszene.

Im Hauptteil des Buches werden Straßen-, Auto­kenn­zeichen-, Flug­ha­fen­schriften und Erschei­nungs­bilder knapp beschrieben und in verschiedenen Abbil­dungen gezeigt. Das reicht von realen Abbil­dungen bis hin zu Ausschnitten von Schrift­tafeln, was aufgrund der extremen Größen der Originale nahe liegt. Eine gelungene Übersicht, sehr informativ!

Christian Fischer, Johannes Eckert, Ilona Pfeifer, Philipp Schäfer, Andreas Uebele – Fach­hoch­schule Düsseldorf, Fach­bereich Design (Hrsg.)
Schrift und Identität
Die Gestaltung von Beschil­de­rungen im öffent­lichen Verkehr
300 Seiten
Text­beiträge von Florian Adler, Indra Kupfer­schmid, Sven Neumann, Albert Jan Pool und Andreas Uebele
160 × 225 mm
Hardcover
38 Euro
ISBN 978–3–7212–0820–7
Niggli Verlag, Sulgen 2013

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