typographische
zitate
Type well used is invisible as type, just as the perfect talking voice is the unnoticed vehicle for the trans­mission of words, ideas.
Beatrice Warde

Typographische
Gesellschaft
München e. V.

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Buchbesprechung

Ed Ruscha und die Buchstaben

Rudolf Paulus Gorbach
17. Juli 2018
Oft ist man als Typograf mit Verwandt­schaften in der Kunst konfrontiert. Künstler, denen eine typo­gra­fische Nähe nach­gesagt wird, stehen im Interesse. Ob es tatsächlich die Typo­grafie ist oder eher das Interesse an Schrift­zeichen und dem, was im Grafik-Design passiert?

Mit Ed Ruscha ging es mir so. Fasziniert von den Foto­grafien »Twentysix Gasoline Stations«, Los Angeles 1963, mit dem hierzu konzep­ti­o­nellen Gedanken und später besonders durch die Ausstel­lungen im Haus der Kunst in München 2010, Museum Brandhorst 2013 und Kunsthaus Bregenz wurde zwar sein Pop-Art Bezug klar, aber auch die Liebe zur Schrift und zu den Büchern. Und »die Verschränkung von Texten und Bildern verrät Ruschas Nähe zur Concept Art“ (art-in-de).

Im eben erschienen Buch »Very. Ed Ruscha Works from the UBS Art Collectin« ist die Band­breite der künst­le­rischen Vera­r­beitung von Schrift- und Grafik­design gut zu sehen. Die Beispiele beginnen 1962 und zeigen sich bis 2017. Darunter sind berühmte Bilder wie »Trademark # 2« von 1962 (20th Century Fox), Standard Station von 1969, Accordion Fold with Vaseline Stains von 1973, Hollywood 1968 oder Speed Upon Scen von 1917.

Ed Ruscha – VERY – Works from the UBS Art Collection
Hrsg. Mary Rozell, Louisiana Museum of Modern Art, Text(e) von George Condo, Anders Kold, Mary Rozell, Poul Erik Tøjner
120 Seiten, 71 Abb.
HatjeCantz Stuttgart, 2018
ISBN 978–3–7757–4432–4

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