typographische
zitate
Das Buch ist keine Ware, sondern ein Wert.
Gisela Treichler

Typographische
Gesellschaft
München e. V.

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Event

I’m still confused but on a higher level

Sandra Hachmann
26. Februar 2013
Ein Münchner Winterabend im Lehel. Wo bitte geht es zum Atelier von Johnny Koch? … Bling-Bling. Durch den Gang des Wahnsinns mit feuer­festen Glit­zer­decken, elek­trischen Teelichtern und einer Ziertafel, die ermahnt, Omi anzurufen …

Über den im 90-Grad-Winkel schnee­ge­fegten Hinterhof vorbei an noch mehr Tand … irri­tierte Gehirn­zellen suchen die Kunst … und finden Erlösung nur ein paar unscheinbar ins Souterrain führende Stufen später.

Kunstdonnerstag

Ein wort­ma­le­rischer Abend mit Johnny Koch – Der erste tgm Kunst­don­nerstag

Ah, jetzt, ja – eine Insel: Zwischen Zement­misch­ma­schine und Heiß­luft­gebläse, fertigen Werken und Arbeiten in Arbeit, Post-its am Fens­terbrett und getrockneten Farb­flecken am Boden treffen wir den Wortmaler Johnny Koch.

Herein- und herumspaziert, entspanntes Kennen­lernen, Prosecco, den Kopf querlegen, um sich Sätze zu erobern, Details entdecken – hier darf Neugier sein. Der Künstler erzählt ein bisschen über sich und seinen Werdegang (Kunst­hoch­schule Kassel, ABDK München, Eras­muss­ti­pendium an der Finnish Academy of Fine Arts in Helsinki), wie er zur Schrift kam und wie er heute Schriften gestaltet. Fragen? Antworten. Dialog: Warum welche Schrift? Typo­grafie oder -verwendung? Viel­leicht irgendwann eine eigene Schrift und warum?

Kunstdonnerstag

Hormon Sapiens. Brancusi oder Banana. Johnny Koch sammelt Fetzen. Eigene und fremde. I’m still confused but on a higher level. Bruch­stücke aus Gedachtem, Gespro­chenem, Aufge­schnapptem und Hängen­ge­bliebenem. Welche Fragmente ob, wann und wie das Licht seines Ateliers erblicken, ist ungewiss. Wenn es aber soweit ist, wird Buchstabe für Buchstabe gehauen, gefräst, geklebt, gebrannt, gepinselt.

Stein, Holz, Leinwand, Kotflügel. Display-, Schreib-, Western-, und Kfz-Klebe­schriften. Um die Botschaften für sich sprechen zu lassen, wird das Zusam­menspiel aus Inhalt, Schriftart und Material nuanciert austariert. So akribisch, dass der Betrachter manchmal schon sehr genau hinschauen muss, um die Hand­arbeit zu erkennen und sich nicht von scheinbar Gedrucktem täuschen zu lassen – und so beherzt, dass die Arbeiten dennoch Leben­digkeit in sich tragen.

Dann aus der Werkstatt ins echte Leben … in den Weltraum – eine kleine Galerie zwischen Gärt­nerplatz und Isartor, die in kurzen Abständen junge Kunst­projekte zeigt. Mehr Prosecco, mehr Bilder von Johnny in einem Rendezvous mit Bildern von Tim Freiwald, vorge­stellt von Melanie Kahlke, der nicht weniger inspi­rie­renden Kuratorin der Ausstellung. GO AHEAD YOUNG MAN.

Kunstdonnerstag

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