Propädeutikum der Gestaltung?
Trotzdem ist dieses Buch interessant genug, um sich damit zu befassen. Zudem ist es nahezu durchschossen mit historischen Lehrtafeln und Buchseiten. Es werden auch grundsätzliche Fragen zum grafischen Studium für Interessierte besprochen. Beispielsweise: Braucht man Talent dazu? Was bedeutet »Begabung« in diesem Zusammenhang? Wahrnehmung, Offenheit und der Wunsch, sich visuell auszudrücken werden als wichtig erachtet.
Zur Vorbereitung auf ein solches Jahr des Propädeutikums empfehlen die Autoren, nichts zu unternehmen, außer sein eigenes kulturelles Umfeld streng wahrzunehmen. Und vielleicht einfach alles zeichnen, was einem in den Sinn kommt. Die Grundlagen der Gestaltung werden dann in diesem »Vorkurs« erlernt und man hat die Gelegenheit, verschiedene Techniken auszuprobieren. Schließlich geht es auch um »total spannende Arbeiten«, den eigenen Stil, Spontanität und die Frage, ob Kreativität etwas Gutes ist. Zudem wird erklärt, warum es in der Kunst keine Rezepte gibt (in der angewandten Gestaltung hoffentlich auch nicht).
Alles in allem bietet das Buch viele Anregungen für ein Studium im grafischen angewandten Bereich, auch wenn es in erster Linie für den Zürcher Vorkurs, äh Propädeutikum wirbt.
Ruedi Wysss (Hrsg.), Ulrich Binder
Grundlagen Gestaltung
Aus dem gestalterischen Propädeutikum der Zürcher Hochschulde der Künste.
224 Seiten, Broschur mit Schutzumschlag
Niggli, Sulgen 2013
ISBN 978–3–7212–0877–1
14 Euro
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