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Buchbesprechung

Propädeutikum der Gestaltung?

Rudolf Paulus Gorbach
22. April 2014
Zuerst war ich erstaunt und amüsiert über den Begriff »Propä­deutikum« im Zusam­menhang mit dem Fach Ange­wandte Gestaltung. Geht es noch hoch­tra­bender für ein Propä­deutikum? In dem post­kar­ten­großen Buch »Design. Grundlagen« wird eine Erklärung versucht, die aber nicht recht gelingen will. Und ob ein Vorkurs, wie er in dem Buch beschrieben wird, der Auslöser für ein wissen­schaft­liches Studium sein kann?

Trotzdem ist dieses Buch inter­essant genug, um sich damit zu befassen. Zudem ist es nahezu durch­schossen mit histo­rischen Lehr­tafeln und Buch­seiten. Es werden auch grund­sätzliche Fragen zum grafischen Studium für Inter­es­sierte besprochen. Beispielsweise: Braucht man Talent dazu? Was bedeutet »Begabung« in diesem Zusam­menhang? Wahr­nehmung, Offenheit und der Wunsch, sich visuell auszu­drücken werden als wichtig erachtet.

Zur Vorbe­reitung auf ein solches Jahr des Propä­deu­tikums empfehlen die Autoren, nichts zu unter­nehmen, außer sein eigenes kultu­relles Umfeld streng wahr­zu­nehmen. Und viel­leicht einfach alles zeichnen, was einem in den Sinn kommt. Die Grundlagen der Gestaltung werden dann in diesem »Vorkurs« erlernt und man hat die Gele­genheit, verschiedene Techniken auszu­pro­bieren. Schließlich geht es auch um »total spannende Arbeiten«, den eigenen Stil, Spon­tanität und die Frage, ob Krea­tivität etwas Gutes ist. Zudem wird erklärt, warum es in der Kunst keine Rezepte gibt (in der ange­wandten Gestaltung hoffentlich auch nicht).

Alles in allem bietet das Buch viele Anre­gungen für ein Studium im grafischen ange­wandten Bereich, auch wenn es in erster Linie für den Zürcher Vorkurs, äh Propä­deutikum wirbt.

Ruedi Wysss (Hrsg.), Ulrich Binder
Grundlagen Gestaltung
Aus dem gestal­te­rischen Propä­deutikum der Zürcher Hoch­schulde der Künste.

224 Seiten, Broschur mit Schutz­um­schlag
Niggli, Sulgen 2013
ISBN 978–3–7212–0877–1
14 Euro

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