Farbtonrezepte übertragen

Viele der Farben stammen aus Le Corbusiers »Farbenklavier«. Zu jeder Farbe gibt es eine Beschreibung, woher die Farbtöne stammen und auch eine kleine Geschichte zu den Pigmenten, die für diese Farben eine wichtige Rolle spielen. Für Designer sind jeweils die Annäherungen an CMYK und RGB enthalten. In der kurzen Einleitung wird manches zur Farbwahrnehmung und -anwendung relativiert. Allein das macht den Band lesenswert.
»Der Vergleich [der Farbnuancen] mit einem Gourmetmenü oder einem Spitzenwein ist nicht falsch, denn sie alle beeinflussen unmittelbar unser Wohlbefinden«, schreibt die Autorin. Interessant sind zum Beispiel auch die Aspekte zur Gruppe der weißen Farben. Denn die von uns so geliebte klassische Moderne verwendete nicht die hochweißen, sondern durchaus gebrochene Weißtöne. Und dass diese hochweißen Töne in der heutigen Papierproduktion so dominieren, liegt vielleicht an der Unkenntnis von Wahrnehmungs- und Lesbarkeitsfakten.
128 Farben.
Ein Musterbuch für Architekten, Denkmalpfleger und Gestalter.
Katrin Trautwein
296 Seiten, Spiralbindung.
Birkhäuser Verlag, Basel 2010.
ISBN 973–3–0346–7

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