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Buchbesprechung

decodeunicode

Oliver Linke
13. Dezember 2011
Exakt 109.242 codierte Schrift­zeichen gibt es derzeit auf der Welt – Tendenz steigend. Wir befinden uns im Zeitalter der »digitalen Inventur«, wie es die »deco­deu­nicode«-Autoren Johannes Berger­hausen und Siri Poarangan ausdrücken.

Die persönliche Inventur der Zeichen begann für Berger­hausen und Poarangan spätestens im Jahr 2004, als sie an der Fach­hoch­schule Mainz das Projekt »deco­deu­nicode« ins Leben riefen. Die daraus entstandene, vom Bundes­mi­nis­terium für Bildung und Forschung geförderte Online-Plattform (2005) war die erste Form eines digitalen Zeichen­le­xikons. Inzwischen gibt es auch ein Buch dazu.

DecodeUnicode

Es enthält nicht nur alle Zeichen des Unicode 6.0 in über­sicht­licher, tabel­la­rischer Form, sondern auch ein bril­lantes Einfüh­rungs­kapitel: Ausführlich wird über die Geschichte der Zeichen­ko­dierung und die Hinter­gründe, Methoden und Tech­no­logien des heutigen Standards berichtet. Den Autoren gelingt es, aus einer auf den ersten Blick banalen Auflistung von Glyphen die Kultur­ge­schichte der Zeichen dieser Welt heraus­zu­filtern.

»A, B und C sind große Erfin­dungen – aber nach dem Buch­staben Z hört die Welt noch lange nicht auf«.

Eine wunderbare Idee sind die 100 farbigen Seiten, auf denen einzelne Zeichen oder Themen näher vorge­stellt werden. So kann man den »kreativen Himmel« kennen lernen, sich von der Vielfalt der Zahl 9 über­raschen lassen oder einfach nur verschiedene Leer­stellen auf sich wirken lassen. Langeweile Fehl­anzeige! Wer sich für die Zeichen unserer Welt begeistern will, kommt an diesem Buch nicht vorbei.

Johannes Berger­hausen, Siri Poarangan:
deco­deu­nicode – Die Schrift­zeichen der Welt
656 Seiten
Format 22 × 28 cm
Verlag Hermann Schmidt Mainz, 2011
ISBN 978–3–87439–813–8
68,00 EUR
www.typo­grafie.de

Fotos: Verlag Hermann Schmidt Mainz

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