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Buchbesprechung

Theater und Typografie durch Kurt Schwitters

Rudolf Paulus Gorbach
27. Dezember 2018
In meinem Bericht über die nun letzte Typo 2018 wünschte ich mir, dass Gerd Fleischmanns Vortrag über Schwitters in Buchform erschiene. Manchmal werden Wünsche Wirk­lichkeit. Fleischmanns Beitrag ist tatsächlich erschienen, ziemlich erweitert in der Reihe »prin­zen­straße« des Nieder­säch­sischen Staats­theaters Hannover.

Hier ist nach­zulesen, wie Fleischmann Schwitters Thesen zur Typo­grafie präzise analysiert, auch ihre Selbst­ver­ständ­lich­keiten benennt und wo sie schlichtweg ins Leere greifen können. Allerdings habe ich manche Erläu­te­rungen im Vortrag kritischer in Erin­nerung.

Der ganze Band der »prin­zen­straße« ist Kurt Schwitters gewidmet. Neben Gerd Fleischmanns Beitrag »Alles Theater? Kurt Schwitters über Typo­grafie« wird in diesem Heft klar, wie stark Schwitters mit Hannover und somit Bahlsen, Pelikan, der Stadt­ver­waltung und eben auch dem Theater verbunden war. Er hatte sich auch mit der Theorie des modernen Theaters ausein­an­der­gesetzt, selbst Stücke geschrieben. Dass er Vortrags­künstler war, wissen wir spätestens aus der berühmten Aufnahme seiner »Ursonate«.

Ein eigener Beitrag beschäftigt sich mit Schwitters Merz-Bühne. Das Gesamt­kunstwerk Merz-Bau gilt heute als frühe Form der Instal­la­ti­onskunst.

Dem Band liegt ein Reprint eines von Kurt Schwitters gestalteten Programm­heftes, Heft 1, Städ­tische Bühnen Hannover / 1929 / 1930 bei.

Kurt Schwitters
»Schlagkraft der Form«
Theater und Typo­grafie
Heraus­gegeben von Isabel Schulz
176 Seiten
57 Abbil­dungen
Broschur mit breiten Klappen
prin­zen­straße Doppelheft 17
Nieder­säch­sisches Staats­theater Hannover 2018
ISBN 978–3–931266–16–5
13 Euro

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