typographische
zitate
Text ist Typo­grafie und Typo­grafie ist Text.
Ulrike Borinski

Typographische
Gesellschaft
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Branche

Typo-Trigger Berlin 2018 – ein Rückblick

Rudolf Paulus Gorbach
Anne Dreesbach
Silvia Werfel
24. Juli 2018
Typo, und man denkt an ein Meer von Typo­grafie. Aber das ist nicht mehr so. Längst hat sich die Typo-Konferenz auf ein sehr weites Feld begeben. Die Buch­staben sind noch die Klammer, aber nicht die Hauptsache. Für den tgm-Blog gibt es hier einen relativ späten Blick auf die Typo in Berlin, eher ein Rück-Blick.
Auditorium bei der TypoBerlin

Die Typo Berlin, diesmal unter dem Thema »Trigger« (welches viel­leicht keine große Rolle spielte), hat sich zu einer sehr umfang­reichen Veran­staltung entwickelt, Rekord­zahlen an Zuhörern, Rekord­zahlen an Rednern und Akteuren, denen man ohnehin nicht allen folgen kann. Zudem hat sich die Typo immer weiter­gehend entwickelt und ich habe den Eindruck, dass Typo­grafie zwar vorkommt, aber in der Publi­kums­wahr­nehmung die visuelle Kommu­ni­kation vorherrscht. Es gibt verschiedene »Talk«-sorten wie Talent-, Brand-, Star-Talks – und oft sind es eben Talks statt Vorträge. Die einst von Fontshop iniziierte Konferenz wird heute von der mächtigen Schrift­mutter Monotype getragen. Jürgen Siebert ist dabei nach wie vor der leitende Mr. Typo.

Frank Rausch: Typo­grafie im Web mit höchster Qualität

Doch beginnen wir tatsächlich mit Typo­grafie. Mikro­ty­po­grafie im Web ist möglich. Frank Rausch stellt unter dem Titel »Die neue Typo­grafie« seine App »V for Wiki« vor. Dabei betont er, dass Text und Sprache vor dem Bild steht, also wichtiger ist.

Die Grund­regeln der Typo­grafie werden im Web nicht ernst genommen, weshalb zum Beginn der digitalen Zeit alles grausig aussah. Inzwischen sind aber die Möglich­keiten viel besser geworden. Doch fehlt da oft die tech­nische Kompetenz bei den Machern, sowie d Kontrolle über die digitalen Bereiche. Entscheidend ist der Programmcode. Aber wer schreibt den Programmcode auch für Inhalte, die wir nicht noch nicht kennen? Bessere Werkzeuge für Typo­grafen sind erfor­derlich, um eine App zu »bauen«, die Inhalte lesbar macht.

Screenhot von V for Wiki
Frank Rausch Smartphone-App »V for Wiki«

Das ist bei »V for Wiki« der Fall. Man kann den Text gut lesen dank der sehr guten Schrift »Diogenes« von Ludwig Übele und der Komet von Jan Fromm. Die magischen Punkte der Typo­grafie sieht Rausch angewandt auf die Kontrolle über die Software, die wiederum die Möglich­keiten für die Typo­grafie startet. Mikro­ty­po­grafie ist endlich möglich, selbst verringerte Leer­zeichen. Beim Text auf Bildern werden die Farben analysiert und eine passende Farbe ausgesucht. Da Typo­grafen keinen Code schreiben, ergibt sich ein Problem, doch stellt Rausch als Open Source zur Verfügung. (typo­gra­phizer.com)

Antonia Cornelius über Lesbarkeit und Lesen

Eine gut struk­turiert und darge­stellte Zusam­men­fassung der Themen Lesbarkeit und Lesen brachte Antonia Cornelius bereits am Anfang der Typo. Sie fasste alles Grund­sätzliche zusammen. Das fing bei der Wahr­nehmung an und endete beim Lesen von gestalteten Seiten. Viele von ihr gestaltete Seiten der Präsen­tation wirkten besonders plausibel. Lesbarkeit, Leser­lichkeit ist ein Bereich, der viel­leicht so manchem Gestalter nicht sehr vertraut ist. Das hat Antonia Cornelius in unprä­ten­zierter Art darge­stellt, ohne das oft so peinliche selbst­ver­liebte Gehample auf der Bühne. Ihr Buch zu diesem Thema ist bei Schmidt in Mainz erschienen. Übrigens sogar eine Master­arbeit, die hier einen guten Start der Autorin auch in die theo­re­tische Szene der Typo­grafie erwarten lässt. (Buch­staben im Kopf. Was Kreative über das Lesen wissen sollten, um Leselust zu gestalten. Hermann Schmidt Verlag Mainz 2017).

Titel: Buchstaben im Kopf
Antonia Cornelius’ Buchstaben im Kopf

Ansätze zur Forschung?

Forschung in der Typo­grafie könnte ein lohnens­wertes Thema sein. Nur braucht das aber auch Ergebnisse oder Zwischen­er­gebnisse. Viel­leicht sollte erst mehr geforscht werden und nicht schon jede Master­arbeit auf der Typo vorge­stellt werden. Das Statement der möglichen Voraus­set­zungen, wie Bettina Andresen zum Lesen bei legasthenen Menschen berichtet hat, könnte ein Anfang hierfür sein. Und viel­leicht kommt man in diesem Komplex als Typo­grafin allein nicht weiter. Aber warten wir ab, was sich hier weiter entwickelt. Jedenfalls sind auch die bisher erschienen Schriften für Legas­theniker nicht gerade über­zeugend {Open Dyslexic, Andica Basic, Sylexiad Sans).

Ulrike Rausch über die Nach­ahmung des Schreibens

Begeis­terung über das Schreiben ist bei Ulrike Rausch zu spüren. Sie beklagt vorge­gaukelte Hand­schriften, denen der hand­ge­machte Charme, als das eigentlich Geschriebene fehlt. Üppige Varianten wären ja unter OpenType-Featchers möglich.

In ihrer Schrift »Liebe Doris«, die bei Kentucky Chicken leider nicht konsequent verwendet wird, gibt es je 4 Varianten der Zeichen. Alle Schnitte sind einzeln gezeichnet.

Bei der Schrift »Liebe Gerda« erkennen Features die schon verwendeten Zeichen und nehmen das nächste mögliche Zeichen.

Open type Extras müssen auch benutzt werden, obwohl sie versteckt und schlecht bezeichnet sind. Deshalb bot Ulrike Rausch innerhalb ihres Vortrags einen Mini-Workshop. Es lohnt sich, diesen Vortrag unter TypoTalks.com anzusehen. Ihren Schriften ist auch immer ein kleines Tutorial beigefügt, sodass die Arbeit des Grafikers betont unter­stützt wird. Im Vortrag ging sie nämlich auf InDesign, Pages, Affinity-Designer und Word ein. Und da bietet sich eine erstaunliche Vielfalt. Das ist alles so inter­essant, dass es auch mir, als eher strengem Typo­grafen, sogar Spaß machen könnte.

Schrift: Liebe Garda
Ulrike Rausch’ OpenType-Schrift: Liebe Garda

Gerd Fleischmann und Schwitters’ Thesen zur Typo­grafie

Gerd Fleischmann hat sich Kurt Schwitters’ »Thesen zur Typo­grafie« angesehen und analysiert. Das so gern benutzte Zitat »Typo­grafie kann unter Umständen Kunst sein« stammt hieraus und stiftet ziemlich viel Verwirrung, da Typo­grafie und besonders die von »nicht Wissenden« eben keine Kunst ist sondern gestal­tendes Handwerk. In den letzten Jahr­zehnten tauchten ja sehr oft Künstler auf, die mit Buch­staben arbeiteten. Deshalb wurden Sie in der Kunst­kritik häufig auch in die Nähe der Typo­grafie einge­ordnet. Doch macht die Verwendung von Schrift­zeichen noch keinen Typograf.

Kurt Schwitters war bildender Künstler, beschäftigte sich nebenbei und für den Brot­erwerb auch ein wenig mit Typo­grafie. Er hat 1924 in seiner Zeit­schrift MERZ, der Typo-Reklame- oder Pelikan-Nummer, 10 Thesen zur Typo­graphie veröf­fentlicht. »Die Kunst­wis­sen­schaft hat diese Thesen immer wieder zitiert und wie eine Monstranz vor sich herge­tragen, bisher aber nie gefragt, was sie für die Typo­grafie bedeuten« (Fleischmann). Bereits im Vortext heißt es bei Schwitters: »Mach es niemals so, wie es jemand vor dir gemacht hat«. Daß das im Fall von Typo­grafie barer Unsinn ist, hätte man auch schon damals wissen können. »Heute beginnt die Reklame ihren Irrtum der Wahl von Indi­vi­du­a­listen einzusehen und bedient sich statt der Künstler für ihre Rekla­me­zwecke der Kunst, oder deut­licher gesagt: DER TYPO­GRAPHIE«, so nochmals Schwitters.

Thesen über Typografie von Kurt Schwitters
Doppelseite: Thesen über Typografie mit Pelekan-Anzeige von Kurt Schwitters

Im Grund bleibt nach der Analyse der zehn Thesen nichts Brauchbares für Gestalter. Fleischmanns Analyse geht auch auf Zeit­ge­nossen und Tendenzen ein, die unsere Zeit betreffen. Ich wünschte mir Fleischmanns Vortrag als Essay in Buchform, um diese Kritik bekannt zu machen. Und im übrigen spricht all dies nicht gegen Schwitters als groß­artigen bildenden Künstler.

Rudolf Paulus Gorbach

Spread your Wings! Oder was wir von der dies­jährigen Typo lernen können

Viel­leicht habe ich in diesem Jahr der Typo unrecht getan. Denn am Sams­tagabend fiel der Entschluss, im nächsten Jahr mal nicht hinzu­fahren. Irgendwie zu viele Brand Talks. Irgendwie zu viele Vorträge, die inhaltlich nicht wirklich dicht (ich hasse das Wort, aber Ihr wisst, was ich meine!) waren. Zu wenige Menschen, die wirklich Dinge weit ab vom Weg machen. Doch während ich jetzt in Ruhe noch mal alle Vorträge anhöre (das finde ich übrigens absolut großartig, dass man die Dinge nochmal nachhören oder überhaupt hören kann! Danke dafür!), komme ich zu dem Schluss, dass zumindest die Vorträge, über die ich hier schreibe, eine wichtige Botschaft für die Welt der Typo­grafen und Grafik­de­signer bein­halteten, eine Botschaft, die sich mir allerdings in Berlin vor Ort zunächst nicht erschlossen hat. Und diese Botschaft lautet: Schaut über euren Tellerrand! Macht mal was anderes! Beginnt bei Null! Lauft mit dem Kopf gegen die Wand, weil ihr einfach nicht wisst, wie es geht, und weil ihr es erst lernen müsst. Das nämlich hilft der Krea­tivität wirklich auf den Sprung. Das Gehirn wird dabei tüchtig durch­einander geschüttelt. Und nur wenn der Grafik­de­signer selbst Texte schreibt, Filme macht, Möbel baut etc., nimmt er am genuin kreativen Prozess teil. Und wäre das nicht schön? Mal was anderes? Ohne unser aller Arbeit runter­machen zu wollen (die ist super wichtig und hilft den Inhalten oft überhaupt erst, gelesen, gehört und gesehen zu werden, wir wissen es alle!), es schadet überhaupt nichts, etwas anderes auszu­pro­bieren!

Briar Levit

Briar Levit berichtete auf der Typo in ihrem Vortrag über den inter­es­santen (Selbst-)Versuch, als Grafik­de­si­gnerin einen Film zu machen. Vorbilder waren dabei unter anderem Ray and Charles Eames, die nie „nur“ Möbel­de­signer waren. Die erste Erfahrung, die Levit machte, war erschreckend, stellte sich im Nach­hinein aber als äußerst gewinn­bringend heraus: Wenn man sich in einen voll­kommen neuen Bereich vorwagt, fühlt man sich wieder wie ganz am Anfang seines Studiums oder seiner Ausbildung, als man noch keine Ahnung hatte, wie die Dinge laufen. Raus aus der Komfortzone, wie es neudeutsch so schön heißt! Denn es kann für den kreativen Denk­prozess nur von Nutzen sein, sich nicht mehr sicher zu fühlen, sondern an seine Grenzen zu stoßen. Und gerade für Grafik­de­signer kann es eine groß­artige Erfahrung sein, etwas genuin Eigen­ständiges zu erschaffen. Sind sie doch sonst immer „nur“ diejenigen, die einem Ganzen eine anspre­chende, lesbare, hippe, etc. Form verleihen. Ich muss an dieser Stelle wohl kaum erwähnen, dass wir uns einig sind, dass das „nur“ in Anfüh­rungs­zeichen stehen muss. Aber für Grafik­de­signer und Typo­grafen ist der Inhalt eben stets schon gegeben. Darüber hinaus verleiht etwas Eigenes zu machen auch Macht; Chef im kreativen Gesamt­prozess zu sein; einmal sagen, wo es langgeht; aussuchen, mit wem man zusammen arbeitet, z. B. mit einem Team, das nur aus Frauen besteht; wie es gemacht wird und wie das Ganze ablaufen soll. Wer hätte nicht schon davon geträumt? Und Briar Levit verfolgte diesen Traum und machte einen Film darüber, wie früher Grafik­design gemacht wurde. Ein Thema, das sie schon seit Langem fasziniert hatte, und von dem ihr eines Tages bewusst wurde, dass Film das ideale Medium wäre, um sich diesem Thema zu widmen. Denn vieles lässt sich leichter erklären, wenn man sehen kann, wie etwas arbeitet, zum Beispiel eine Lino­type­ma­schine. In bewegten Bildern also. „Ignorance is bliss“ wurde nun ihr Motto, denn sie wusste, wenn sie zu lange darüber nach­denken würde, würde sie sich nicht mehr an die Sache heran­trauen. Ignorance also, jedenfalls, bis man sich wirklich für eine Sache entschieden hat, bis man dafür brennt. Dann sollte man sich natürlich schon kundig machen und sich vor allem mit Leuten zusam­mentun, die wirklich Ahnung von dem haben, was sie tun. Am Ende stand der Film „Graphic Means: A History of Graphic Design Production“. Es war die Sache wert. Und ach ja: als Nächstes schreibt sie ein Buch …

Aaron James Draplin

In eine ganz ähnliche Richtung ging auch der Vortrag von Aaron James Draplin; dieses den regel­mäßigen Typo-Besuchern schon bekannte, humorvoll veranlagte Unter­hal­tungs­talent ist ja bekann­termaßen ein Mann, der seine Bega­bungen in viele Rich­tungen streut. Und der offen­sichtlich von morgens bis abends gestaltet: den Wahlkampf von Obama, Notizhefte, die Party­ein­la­dungen zum Geburtstag seines Neffen und das Begräbnis seines Vaters (Gesamt­kunstwerk!). Logos, solche, die richtig gut bezahlt werden, und solche, für die man einen Burrito bekommt. Buttons, Blei­stifte, Aufkleber, Tassen, einfach weil es Spaß macht, sie zu gestalten. 372 Vorträge in sieben Jahren. Ein Buch mit 40.000 verkauften Exem­plaren. Eine Schrift. Dazu sagt er seinem Archi­tekten, wie genau sein neues Büro auszusehen hat (oh my God, er musste ausziehen und mit ihm seine unglaubliche Sammlung an Farben und Gegen­ständen!), auch deswegen weil er nicht möchte, dass seine Mutter zu nahe an ihm dran wohnt. Auch wenn sie gerne bei ihm wohnen darf. Und warum das alles? Erstens kann man schon glücklich genug sein, wenn man den wunderbaren Beruf eines Grafik­de­signers hat. Was man nicht erwarten darf, ist, dass jeder bezahlte Auftrag Spaß macht. Also sollte man zumindest in seiner Freizeit Sachen gestalten, die ausschließlich Spaß machen und mit denen man viel­leicht sogar noch Gutes bewirken kann (zweitens). Und drittens, weil das eventuell zu großem Erfolg führt, weil man nämlich besser und besser wird, je öfter man über den Tellerrand blickt und etwas anderes macht.

Aaron James Draplin: Design shouldn’t just be a 9 to 5 thing.
Aaron James Draplin: Design shouldn’t just be a 9 to 5 thing.

Fidel Peugeot

Fidel Peugeot verhalf der Marien-Apotheke in Wien zu einem voll­kommen neuen Erschei­nungsbild, wobei sich Erschei­nungsbild nicht nur auf das CD bezieht, sondern auf alles: Eine neue Schrift; Sweatshirts, auf denen steht, dass man herzlich will­kommen ist in der Marien-Apotheke; Produk­treihen wie Seife, Parfum, Bonbons und Pflaster; Newsletter; Geschenke; Kalender; Gehör­lo­sen­videos; die Webseite; Werbefilme; die Innen­ein­richtung der Läden; sogar die Verkaufsräume mit passenden Regalen; Taschen; ein Baunetz; Möbel, Steh-, Fuß- und Hänge­lampen aus Blis­ter­ver­pa­ckungen: „Wir wären beinah Licht­de­signer geworden!“ Und natürlich braucht nicht erwähnt zu werden, dass sich aus dem Erfolg dieser ganzen Aktionen zahl­reiche weitere und sehr pres­ti­ge­trächtige Aufträge ergeben haben. Explizit gesagt werden sollte jedoch viel­leicht, dass man dazu auch wage­mutige Kunden braucht. Auch die müssen über den Tellerrand sehen können…

Baunetz-Taschen von Fidel Peugeot
Baunetz-Taschen für die marien-Apotheke Wien von Fidel Peugeot

Underware, Kees ’t Hart, Jacq Palinckx: The Tale of the Cat

Angeblich sollte dieser anregende, lustige und wirklich aus der Reihe tanzende Vortrag die Frage beant­worten: „What are you actually doing?“ Jedoch sind der Ansatz von Underware wie auch ihr Vortragsstil so unkon­ven­tionell, dass sich das auch danach nicht leicht in Worte fassen lässt, schon gar nicht, wenn noch irgend­jemand diesen Blog lesen soll. Und weil sich die Leute von Underware freuen, wenn jemand überhaupt nicht versteht, was sie machen. So ist also Trans­parenz kein wirk­liches Anliegen. Aber ich will es mal versuchen: Sie machen Schriften. Doch wird dieser Prozess bei Underware philo­so­phisch­se­mi­o­tisch­lin­gu­is­tisch­his­to­risch­päd­agogisch aufgefasst. Und dazu kommt dann ganz viel Spiel: Logos, die sich kaum lesen, dafür aber auf den Kopf stellen lassen, und Buch­staben, die gleich­zeitig wi e Bilder aussehen, Redu­zierung und Erwei­terung von Buch­staben (auch ein E mit vier Quer­strichen kann immerhin auch noch als E gelesen werden!). Und wäre es nicht schön, wenn ein Buchstabe dicker und dünner werden könnte? Ja, variable fonts. (Was man wie „very-able-fonts“ ausspricht und nicht wie „Were-I-able-fonts“!) Dazu die lustigste Arno-Schmidt-Lesung ever! Also im Grunde auch hier der Aufruf, die Dinge aus voll­kommen anderen Perspektiven zu betrachten, um Ecken zu denken, die Dinge auf den Kopf zu stellen.

Elizabeth Carey Smith: Type in Couture

Nicht so gut gefallen hat mir ehrlich gesagt der Vortrag von Elizabeth Carey Smith über Typo­grafie und Mode. Zumal es ja schon einige Veröf­fent­li­chungen zu diesem Thema gibt, mit deren Erkennt­nissen sich der Vortragende dann wohl oder übel vergleichen lassen muss. Zuhörern, die sich noch nie mit diesem Thema ausein­an­der­gesetzt haben, wären sicher einige einführende Gedanken und ein wenig Grund­la­gen­wissen recht gewesen, Zuhörer, die sich bereits auskennen, hätten sich sicherlich mehr Stringenz und Kohärenz gewünscht. So gab es beispielsweise nach langer Ausführung darüber, dass die Vogue lange Zeit ihren Schriftzug nicht verein­heitlicht hat, keine Erklärung dazu, wann das schließlich geändert wurde und warum. In den 1950er und 1960er Jahren wurde es nämlich den Illus­tratoren der damals noch zweimal monatlich erschei­nenden Zeit­schrift über­lassen, den Schriftzug zusammen mit der Cove­ril­lus­tration zu gestalten. Doch zumindest bei den Vogue-Verant­wort­lichen dieser Zeit und bei ihren Illus­tratoren lässt sich der Mut erkennen, Neues zu wagen und zwar alle zwei Wochen, also eben das, was in diesem Jahr auf der Typo allüberall gefordert wurde. Welche Marke lässt es heute zu, dass ihr Schriftzug zweimal wöchentlich verändert wird? Aber wer Stil vorgibt, kann sich das erlauben und sollte es viel­leicht auch, denn niemals sahen die Vogue-Cover schöner aus als zu dieser Zeit.

Elizabeth Carey Smith: Type in Couture
Elizabeth Carey Smith: Type in Couture

Anne Dreesbach

Brand Talks – hand­verlesen

Die Brand Talks mit Auftraggeber-Gestalter-Paaren waren letztes Jahr ein so großer Erfolg, dass sie 2018 erneut durch­geführt wurden. Ein Dutzend Paarungen präsen­tierten am zweiten Konfe­renztag im 30-Minuten-Takt ihr Marken­design. Den Brand-Talks-Freitag läutete Alex Meck­lenburg mit ihrer Keynote „Mind the Hype“ ein. Die zwei wich­tigsten Botschaften der Marken­strategin und Mitgründerin der Creative Business Consultancy Truth & Spectacle lauten: Lasst uns den Opti­mie­rungswahn beenden. Fragen wir (also auch die Krea­tiv­branche) uns lieber, wie ein Umfeld aussehen sollte, in dem Krea­tivität gedeihen kann. Und hören wir auf, aus allem einen Hype zu machen, dessen Kern niemand versteht. Statt Götze­nanbeter brauchen wir mündige Menschen, die, indem sie die Zusam­menhänge begreifen, Hand­lungs­hoheit haben, jeder auf seine Weise.

Drei Brand Talks seien heraus­ge­griffen, und zwar die Schrift-orien­tierten – allesamt Marke­nikonen. Da geht es um Geschichte und Geschichten, um Erin­ne­rungen, Gefühle, Zukunfts­vi­sionen. Die neue Nivea-Hand­schrift präsen­tierten Stephanie Ebigt (Design Manager Nivea/Beiersdorf) und Julia Sysmäläinen (Juliasys Studio, Berlin), die viel­seitige Schrifts­pe­zi­a­listin mit finnischen und russischen Wurzeln. Eine Heraus­for­derung, immerhin gehört der geschriebene Schriftzug seit 1959 zum Erken­nungs­zeichen der Marke. Warum überhaupt eine Erneuerung? Vor allem der globalen Anwendung wegen. Aber wie ist sie nun, die Niveafrau, und wie schreibt sie? Anhand von rund 150 Merkmalen wurde ein Eindruck­spro­tokoll erstellt. Demnach ist die Niveafrau unter anderem lebhaft, selbst­bewusst, phan­ta­sievoll, großzügig (und überhaupt nicht kraftlos, zögerlich, schüchtern, dürr oder exaltiert …). Die daraus entstandene Hand­schrift Nivea Care Type ist feminin und persönlich und hat einen leichten deutschen „Akzent“, ersichtlich etwa beim r. Aber die Niveafrau spricht auch Türkisch, Russisch und Grie­chisch: Der Zeichensatz umfasst rund 4000 Glyphen für 100 Sprachen. Die neueste Font­tech­nologie ermöglicht zudem eine Vielzahl unter­schied­licher Buch­sta­ben­ver­sionen.

Stephanie Ebigt: die neue Nivea-Handschrift
Stephanie Ebigt: die neue Nivea-Handschrift

„Keks ist Fort­s­chritt“ dichtete Kurt Schwitters einst für Bahlsen. „Creating & Crafting GOOD since 1889“ heißt der aktuelle Markenclaim. Christian Bahlmann (Head of Corporate Commu­ni­cations, Bahlsen) und Heinrich Para­vicini (Mutabor) beschrieben den Erneu­e­rungs­prozess und begannen mit der Firmen­ge­schichte. Der Unter­neh­mens­gründer Hermann Bahlsen war selbst ein außer­ge­wöhnlich erfin­de­rischer Geist. Er produ­zierte bereits 1905, noch vor Henry Ford, mittels Fließ­bändern und kreierte 1911 das Wort Keks (aus Cakes). Dabei war er nicht einmal vom Fach, war also kein gelernter Bäcker; er ging einfach mit offenen Augen durch die Welt. Nicht von ungefähr heißt es heute auch: „Wir sind findig im Finden.“ Das Corporate Design funk­tioniert in allen Medi­en­kanälen, betont die Prägnanz der Marken, die in den globalen Märkten bestehen müssen. Die Historie hilft dabei. So hat René Bieder aus der Keks­schrift von einst die Bahlsen-Grotesk entwickelt, die mit ihren kleinen Hörnchen, etwa am Versal-M, und mit anderen Details „Mar­kenwärme“ ausstrahlt. Wieder­belebt wurde das Zeichen der Göttin TET mit dem altägyp­tischen Schlan­gen­symbol (Bedeutung: immer­während, also haltbar).

René Bieders Bahlsen-Grotesk
René Bieders Bahlsen-Grotesk

Geradezu revo­lu­tionär ist demge­genüber das neue Erschei­nungsbild des London Symphony Orchestra, kurz LSO, dessen Musik­di­rektor seit 2017 Sir Simon Rattle ist. 1904 als erstes unab­hängiges, selbst verwaltetes Orchester Englands gegründet, steht es für Pioniergeist und höchste musi­ka­lische Qualität. Edward Appleyard (Senior Marketing Manager Brand and Commu­ni­cations, LSO) und Stuart Radford (Executive Creatice Director, Supe­runion) zeichneten den steinigen Weg zur neuen visuellen Identität nach. Nach Irrwegen fand man einen neuen Ansatz – eine Idee, so genial wie nahe­liegend (eigentlich): Der Dirigent inspiriert sein Orchester, warum nicht auch die Formen­sprache der Marke? Warum also nicht seinen Taktstock als Form gebendes Element nutzen? „Always moving“ – Sir Simon Rattle spielte expe­ri­men­tier­freudig mit bei diesem Hightech-Projekt, das zusammen mit Vicon Systems und der University of Portsmouth School of Creative Tech­no­logies umgesetzt wurde. Er stieg in ein Motion Capture Suit und diri­gierte in diesem Alien­kostüm Elgar’s Enigma Varia­tionen. Zwölf Kameras zeichneten seine Bewe­gungen mit 120 Frames pro Sekunde auf. Aus „motion“ machte der Digi­tal­künstler Tobias Gremmler dann „emotion“. Buch­staben, durch die der Taktstock peitscht, und farb­mächtige, dynamisch-abstrakte animierte Bild­welten sind das Ergebnis. Ein starker, inno­vativer Auftritt, der die Faszi­nation klas­sischer Musik kongenial visu­a­lisiert und auch Menschen fesseln soll und kann, die mit dieser Musik bislang gefremdelt haben. Die Bericht­er­statterin ist begeistert!

Sir Simon Rattle beim Hightech-Projekt „Always moving“
Sir Simon Rattle beim Hightech-Projekt „Always moving“

Mit Sprache gestalten – Sonja Knecht

„Abenteuer Text“? „Text als Wille und Vorstellung“ (frei nach Arthur Scho­penhauer)? „Text als Ornament und Verbrechen“ (frei nach Adolf Loos)? Etwas reiße­rischer: „Text sells“? Oder nüchtern beschreibend: „Drei Thesen über Text“? Sonja Knecht entschied sich für „Text, Sex, Scheiße“ als Titel; warum, das wurde im Laufe des sprachlich – natürlich! – bemer­kenswert poin­tierten, aber auch dram aturgisch ziel­sicher präsen­tierten, humor­vollen Vortrags klar. Schon anhand des Einstiegs zum Thema Über­schrift zeigte sie, wie man mit Wörtern – und Satz­zeichen! – jonglieren und welche unter­schied­lichen Wirkungen man so spielend erzielen kann.  

„Wir können so fein diffe­ren­zieren im Deutschen!“, freut sie sich, die nach dem Studium als Über­setzerin und Grafikerin tätig war, bevor sie den Beruf des Textens entdeckte und damit ihre Berufung. Als freie Texterin und Expertin für Unter­neh­mens­kom­mu­ni­kation beschäftigt Sonja Knecht sich unter anderem mit „Cor­porate Wording“ und „Brand Language“; sie lehrt zudem an der Universität der Künste Berlin (UdK) und an der Burg Giebi­chenstein Kunst­hoch­schule Halle. Texten zu können (schriftlich wie mündlich), sei auch für Designer wichtig, schließlich müssen sie ihre Ideen und Arbeiten präsen­tieren und sich darüber austauschen können. Wie übt man das? Lesen hilft … 

Was sensibel gesetzte Wörter auszulösen vermögen, zeigte Sonja Knecht am Beispiel Franz Kafkas, dem „Groß­meister des Story­telling“ und einzigen Schrift­steller, dessen Name zum Adjektiv wurde (kafkaesk). Sie machte bewusst, wie reich und viel­fältig unsere Sprache ist und dass Texten manchmal auch aus Weglassen besteht. Sie ärgert sich über schlechte Formu­lie­rungen, egal in welchem Zusam­menhang, und freut sich über gelungene Wort­s­chöp­fungen (und HotDu­des­Reading auf instagram). Ihre drei Thesen lauten: 

1. Die besten Bilder entstehen im Kopf.
Durch Wörter. 

2. Text ist Infor­mation. 
Immer.

3. Sprache ist ein Gestal­tungs­mittel. 
Überall. 

Dem ist nichts hinzu­zufügen.

Sonja Knechts „Drei Thesen über Text“

Expe­ri­men­tier­freudig verspielt –  dina Amin und Hansje van Halem

dina Amin aus Kairo mag das Versal-D nicht; es ist ihr zu dominant. Außerdem frisst es Klein­buch­staben, was sie im Film belegte. Deshalb schreibt sie ihren Vornamen klein. Dies war der einzige Bezug zum Thema Schrift; ansonsten hatte ihr hinreißend-sympa­thischer Auftritt mit Typo­grafie rein gar nichts zu tun, dafür umso mehr mit Phantasie. Und mit Mut (den eigenen Weg zu finden und ihn auch zu gehen). In Malaysia hat sie Produkt­design studiert, dies nach ihrer Rückkehr nach Kairo dann aber auf ganz unge­wöhnliche Weise weiter­geführt. Statt Produkte zu gestalten, die irgendwann ja doch wegge­worfen werden, begann sie Sachen zu sammeln, die andere wegwarfen. Diese Dinge des alltäg­lichen Gebrauchs, ob Fön, Rasierer oder Mobil­telefon, zerlegt sie in ihre Bestandteile, starrt so lange auf diese Ansammlung, bis sie etwas entdeckt, worüber sie lachen muss. Dann baut sie aus den einzelnen Elementen etwas ganz Neues, etwa eine Kreatur, die fliegen möchte, aber nicht kann. Das Ganze doku­mentiert sie in Stop-Motion-Technik bei Instagram (Tinker Friday) – für sie die optimale Plattform. So setzt dina Amin sich nicht nur mit der Konsum­ge­sell­schaft auseinander, sondern auch mit Vorur­teilen und Rollen­k­li­schees. Ihr Plan für die Zukunft? Keinen Plan zu haben. Großer Beifall. 

Hansje van Halem expe­ri­mentiert ebenfalls gern. Von den Veran­staltern wurde sie in der Kategorie Typo­grafie verortet, jedoch bot sie unter dem schönen Titel „Das magische Auge“ vor allem eins: Inspi­ration! Begeis­terung für Technik und für Buch­staben. Sie ist fasziniert von Mustern und spielt damit. Lesbarkeit steht da nicht immer im Vordergrund. Die Codes schreibt sie nicht selbst, expe­ri­mentiert aber begeistert mit den tech­nischen Möglich­keiten. Selbst auspro­bieren kann man das auf typo­theque.com am Beispiel ihres Fonts namens Wind. Unter den gezeigten Arbeiten waren Buchcover, Brief­marken, das Schrift­design für das Lowland Musik­festival, Vorsatz­papiere, Tapeten, Stoffe … (s. hansje.net)

Gerald Unger: Theory of Type Design
Gerald Unger: Theory of Type Design

Grenzen über­schreiten, jeden Tag – Saar Friedman

„Open your heart, open your mind!“ Saar Friedman nahm die Besucher mit in seine Geburtsstadt Jerusalem. An den Ort der heiligen Stätten von Judentum, Chris­tentum und Islam – alles nah beieinander, auf kleinstem Raum; eine Stadt, die historisch und modern zugleich ist, drei­sprachig und drei­sch­riftig (!); dabei voller Konflikte, immer im Blickpunkt der Welt­öf­fent­lichkeit. Es ist kompliziert – oder doch eigentlich ganz einfach? Jeder, der hier lebt, über­schreitet tagtäglich unsichtbare Grenzen; die Islam­wis­sen­schaftlerin etwa kauft beim Bäcker im jüdischen Viertel ein und geht im christ­lichen zur Post. 

Saar Friedmans berufliche Laufbahn begann mit einem „Why not?“. So wurde er schon in jungen Jahren Manager eines der ange­sag­testen Clubs in Jerusalem, ja weltweit, und gründete im Jahr 2000 – why not? – in Tel Aviv eine Full-Service-Branding-Agentur; sie heißt OPEN … Mit dem Meku­deshet-Kultur­festival stellte er ein einzig­artiges Projekt vor. Initiiert durch die in den USA lebende Phil­an­tropin Lynn Shus­terman, die Menschen zusam­men­bringen und von Jerusalem ein neues Bild zeichnen möchte, findet es seit 2011 jährlich statt. OPEN übernahm die Gestaltung. Das Branding folgt drei Prin­zipien: Es gibt kein einheit­liches Corporate Design, statt­dessen unter­schiedliche bunte, urbane Stil­mittel; das Ganze ist dynamisch und soll neugierig machen, anregen Fragen zu stellen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Als zentreal wurde der Begriff Bewegung erkannt, im physischen wie im mentalen Sinn. Es gilt, die eigene Komfortzone verlassen. Analoge und digitale Hilfs­mittel wurden genutzt, beispielsweise Bewe­gungs­profile von zehn hand­ver­lesenen Personen erstellt, daraus Signaturen entwickelt, Leit­farben kamen hinzu (am Ende Schwarz und Weiß). Bis zum alle über­zeu­genden Ender­gebnis war es ein weiter Weg – entstanden ist ein außer­ge­wöhn­licher Auftritt für ein außer­ge­wöhn­liches Kultur­festival. Dieses Jahr beginnt es am 8. August, Infos unter en.meku­deshet.com.

Saar Friedman: „Open your heart, open your mind!“
Saar Friedman: „Open your heart, open your mind!“

Hilf­reiche Schub­la­di­sierung?

Über siebzig Vorträge und Workshops an drei Tagen, fünf Bühnen – der Versuch der Orga­ni­satoren, Typo-Neulingen mittels vier Kate­gorien Orien­tierung zu geben, ist ehrenwert, die Zuordnung schwierig, das Resultat dement­sprechend schief. Nur acht Präsen­ta­tionen wurden dem Thema Typo­grafie zuge­ordnet; Gerd Fleischmanns Vortrag über die berühmten zehn Thesen von Kurt Schwitters – hier geht es eindeutig um Typo­grafie – kam erstaun­li­cherweise mit 24 weiteren in die Kategorie Inspi­ration. 16 mal war Branding das Thema, 17 mal ging es ums Know-How, darin enthalten die zahl­reichen, stets bestens besuchten Workshops. Die Zuordnung sollte noch gewis­sen­hafter durchdacht werden und als Kenn­zeich­nungsfarbe für die Inspi­ration sei (Sonnen-)Gelb empfohlen statt Orange, das kaum vom Rot für Typo­grafie zu unter­scheiden ist. 

Fazit: Viele Vorträge boten ohnehin alles – neben Inspi­ration und Know-How auch typo­gra­fische und Branding-Aspekte. 

Silvia Werfel

Fotos:
Gerhard Kassner, Monotype
Norman Posselt, Monotype
Sebastian Weiß, Monotype
Frank Rausch
Rudolf Paulus Gorbach
Ulrike Rausch
Anne Dreesbach
Silvia Werfel
photo © by walking-chair.com
TET Bahlsen-Familie: Mutabor
Bahlsen-Grotesk: Mutabor / René Bieder
Hansje van Halem

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Michael Lang

Die zwei­tägige Granshan-Konferenz fand im Lite­ra­turhaus mit seinem über­wäl­ti­genden Panorama über München statt. Auf der Bühne war das beherr­schende Motiv der Berg Ararat. Dieses arme­nische Wahr­zeichen verwies auf den Beginn der Idee, das sich mit nicht-latei­nischen Schriften zu beschäftigen.

Granshan-Konferenz im Literaturhaus München
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Meine persön­lichen High­lights aus St. Gallen

Silvia Werfel

Mit Impro­vi­sa­tionen am Klavier und Inter­aktion mit dem Publikum hatte die Konferenz begonnen. Mein persön­liches Highlight der Tÿpo St. Gallen war Aleksandra Samuļenkova. Sie gab Einblicke in ihr Type­design und sensi­bi­li­sierte die Zuhö­rer­schaft für all die feinen regional bedingten Unter­schiede.

Ausschnitt der Instalation zum Thema »Intuition«
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Refle­xionen über Grenz­gebiete. Die Typo 2013

Rudolf Paulus Gorbach

Die Typo 2013 in Berlin bot als inter­na­ti­onales Desi­gnforum eine facet­ten­reiche Ausein­an­der­setzung mit dem Thema »Touch«. Sie präsen­tierte inno­vative Perspektiven auf die Berüh­rungs­punkte zwischen digitaler und physischer Gestaltung.