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Buchbesprechung

Lux-Lesebogen, eine frühe Wissens-Datei

Rudolf Paulus Gorbach
5. Juni 2013
Mich erinnert das an meine Kindheit: Gedrucktes in einer Zeit des Mangels und doch voller Wissen. Obwohl ich noch einige Exemplare besitze, hatte ich diese klein­for­matige Heftserie aus den fünfziger Jahren vergessen. Ein sehr klar und einfach gestaltetes Buch erinnert nun wieder daran.

Vor allem befasst es sich mit dem Gestalter der Hefte, Karlheinz Dobsky, von dem persönlich wenig bekannt ist. Michael Schekalla hat sich seiner ange­nommen, ist seinen Spuren nach­ge­gangen und stellt neben vielen Details alle 410 Hefte vor, die zwischen 1946 und 1964 erschienen sind.

Dobsky war offen­sichtlich ein sehr gebildeter Mann. Bei den farbigen Umschlägen handelt es sich um sehr gute Gebrauchs­grafik der Zeit. Seine Grafik entspricht dem jeweiligen Thema und ist hand­werklich einwandfrei. Die Schriftwahl passt genau zu den Themen, sodass man hier auch einen sensiblen Schrift­kenner vermuten darf. Im Buch gibt es außerdem Ausschnitte aus Texten von Dobsky, Interviews mit Zeit­ge­nos­sinnen, eine Unter­suchung über verwendete Schriften und eine Fülle von Inhalt­sil­lus­tra­tionen verschiedener Grafiker.

Es ist sehr erfreulich, dass solche Arbeiten wieder zu sehen sind und diese Leistung dadurch nicht vergessen wird. Übrigens gibt es dieses Buch mit drei unter­schied­lichen Umschlag­motiven.

Michael Schekalla
18 Jahre »Lux-Lesebogen«
1946 bis 1964

Das visueller Erschei­nungsbild
600 Seiten, Klap­pen­broschur
August Dreesbach Verlag, München
ISBN 978–3–944334–02–8
28 Euro

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