Lux-Lesebogen, eine frühe Wissens-Datei
Vor allem befasst es sich mit dem Gestalter der Hefte, Karlheinz Dobsky, von dem persönlich wenig bekannt ist. Michael Schekalla hat sich seiner angenommen, ist seinen Spuren nachgegangen und stellt neben vielen Details alle 410 Hefte vor, die zwischen 1946 und 1964 erschienen sind.
Dobsky war offensichtlich ein sehr gebildeter Mann. Bei den farbigen Umschlägen handelt es sich um sehr gute Gebrauchsgrafik der Zeit. Seine Grafik entspricht dem jeweiligen Thema und ist handwerklich einwandfrei. Die Schriftwahl passt genau zu den Themen, sodass man hier auch einen sensiblen Schriftkenner vermuten darf. Im Buch gibt es außerdem Ausschnitte aus Texten von Dobsky, Interviews mit Zeitgenossinnen, eine Untersuchung über verwendete Schriften und eine Fülle von Inhaltsillustrationen verschiedener Grafiker.
Es ist sehr erfreulich, dass solche Arbeiten wieder zu sehen sind und diese Leistung dadurch nicht vergessen wird. Übrigens gibt es dieses Buch mit drei unterschiedlichen Umschlagmotiven.
Michael Schekalla
18 Jahre »Lux-Lesebogen«
1946 bis 1964
Das visueller Erscheinungsbild
600 Seiten, Klappenbroschur
August Dreesbach Verlag, München
ISBN 978–3–944334–02–8
28 Euro
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