Fortsetzung nach 89 Jahren
So Torsten Blume in seinem Beitrag über die Rolle der Kunst und der Künstler, die Kunst lehrten, ohne Künstler ausbilden zu wollen. Die Wertschätzung der Meister war in der Kunst besonders ausgeprägt. Und noch heute sind uns die Theorien von Paul Klee oder Wassily Kandinsky sehr wichtig.
Mit Kurt Kranz widmet sich Christian Hiller einem der faszinierendsten Bauhaus-Schüler und stellt gleich eine pixelbasierte Schrift aus (Blei-)Setzmaterial von 1931 in den Vordergrund. Kranz hatte 20 Jahre später, 1950, in Hamburg an der späteren Hochschule der Bildenden Künste einen Vorkurs im Sinne der Bauhauspädagogik eingerichtet.
Andreas Kühnlein untersucht, was Josef Albers am Bauhaus mit computergestütztem Entwerfen verbindet. Und viele weitere lesenswerte Beiträge bis hin zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der Gründung der HfG Ulm.
Das Heft ist liebevoll gestaltet. Das Erscheinungsbild versucht nicht, das Original zu kopieren. Allerdings ist die Mikrotypografie für den Leser etwas anstrengend, was die Größe oder den Zeilenabstand betrifft. Die Bildunterschriften lassen sich nur unter Laborbedingungen ermitteln, was etwas schade ist.
Bauhaus.
Zeitschrift der Stiftung Bauhaus Dessau.
1–2011.
102 Seiten + englischem Beiheft.
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