typographische
zitate
Das Buch ist keine Ware, sondern ein Wert.
Gisela Treichler

Typographische
Gesellschaft
München e. V.

Goethe­straße 28 Rgb.
80336 München

info@tgm-online.de
089.7 14 73 33

Buchbesprechung

Fortsetzung nach 89 Jahren

Rudolf Paulus Gorbach
30. Oktober 2011
1931 erschien die letzte Ausgabe, jetzt ist sie wieder da, die Zeit­schrift »bauhaus«. Und das erste Heft beschäftigt sich mit dem Schwer­punktthema »Der Künstler am Bauhaus« aus verschiedenen Perspektiven.

So Torsten Blume in seinem Beitrag über die Rolle der Kunst und der Künstler, die Kunst lehrten, ohne Künstler ausbilden zu wollen. Die Wert­schätzung der Meister war in der Kunst besonders ausgeprägt. Und noch heute sind uns die Theorien von Paul Klee oder Wassily Kandinsky sehr wichtig.

Mit Kurt Kranz widmet sich Christian Hiller einem der faszi­nie­rendsten Bauhaus-Schüler und stellt gleich eine pixel­ba­sierte Schrift aus (Blei-)Setz­ma­terial von 1931 in den Vordergrund. Kranz hatte 20 Jahre später, 1950, in Hamburg an der späteren Hoch­schule der Bildenden Künste einen Vorkurs im Sinne der Bauhauspäd­agogik einge­richtet.

Andreas Kühnlein untersucht, was Josef Albers am Bauhaus mit compu­ter­ge­stütztem Entwerfen verbindet. Und viele weitere lesenswerte Beiträge bis hin zu einer kritischen Ausein­an­der­setzung mit der Gründung der HfG Ulm.

Das Heft ist liebevoll gestaltet. Das Erschei­nungsbild versucht nicht, das Original zu kopieren. Allerdings ist die Mikro­ty­po­grafie für den Leser etwas anstrengend, was die Größe oder den Zeile­n­abstand betrifft. Die Bild­un­ter­schriften lassen sich nur unter Labor­be­din­gungen ermitteln, was etwas schade ist.

Bauhaus.
Zeit­schrift der Stiftung Bauhaus Dessau.

1–2011.
102 Seiten + englischem Beiheft.

Weitere Blogbeiträge, die Sie interessieren könnten

Buchbesprechung

Moral und Gestaltung

Rudolf Paulus Gorbach

Die hfg Ulm bedeutete für mich über Jahr­zehnte hinweg gestal­te­rische Größe und konzep­ti­onelle Klarheit. Das wirkte sympa­thisch aus der Ferne gesehen. Die kritische Biografie über Otl Aicher von Eva Moser korrigiert das Bild.

Buchbesprechung

Symbol und Bedeutung

Rudolf Paulus Gorbach

Symbole können im Bild und in der Gestaltung eine Bedeutung sichtbar machen. Eine Aufgabe und eine Möglichkeit, die viele Gestalter viel­leicht erspüren. Man hat rudi­mentär in Erin­nerung, was C. G. Jung dazu gelehrt hat. Aber was ist ein Symbol eigentlich genauer?

Buchbesprechung

Diagramme in der Archi­tektur

Rudolf Paulus Gorbach

Die Präsen­ta­ti­ons­formen von Archi­tektur haben sich gegen Ende des 20. Jahr­hunderts stark verändert. Ideen und Zusam­menhänge werden in Diagrammen beschrieben. Damit sollten die Absichten der Archi­tekten für ihre Auftraggeber deut­licher werden, gleich­zeitig entstand eine eigen­ständige Disziplin.

Buchbesprechung

Max Bill und Jan Tschichold. Ein typo­gra­fischer Streit

Rudolf Paulus Gorbach

Gegensätze in der Stilauf­fassung von Typo­grafie können zu ernst­haften Konflikten führen. Diese gab es schon in früheren Jahr­hun­derten. In der Mitte des 20. Jahr­hunderts bewegte eine Ausein­an­der­setzung die typo­gra­fische Welt. Max Bill schrieb 1946 in den Schweizer Graphischen Mittei­lungen einen Beitrag über Typo­grafie, in dem er Tschichold heftig angriff.

Event

Otl Aicher als Thema einer Podi­ums­dis­kussion

Rudolf Paulus Gorbach

Die Rotis, eine der bekann­testen Schriften, wird von Intel­lek­tuellen, Archi­tekten und Anthro­po­sophen geliebt, von Typo­grafen eher skeptisch betrachtet. Logos des Alltags sind mit Aicher verbunden: Olympiade 1972, Lufthansa, Braun oder Erco.

Gerwin Schmidt, Wilhelm Vossenkuhl, Eva Moser, Uwe Kiessler, Reinhard Wittmann
Buchbesprechung

Verlorene Illu­sionen: HfG Ulm

Rudolf Paulus Gorbach

Die Hoch­schule für Gestaltung war bereits zu ihrer Zeit ein Mythos und ist es bis heute geblieben. Sie hatte einen besonderen Ruf und es schwang immer mit, sie sei eine Nach­fol­gerin­sti­tution von Bauhaus. Christiane Wachsmann schildert die Geschichte der Ulmer Schule.