typographische
zitate
Typo­grafie dient der Kommu­ni­kation im Dienst einer Aufgabe.
Jan Tschichold

Typographische
Gesellschaft
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Buchbesprechung

Fortsetzung nach 89 Jahren

Rudolf Paulus Gorbach
30. Oktober 2011
1931 erschien die letzte Ausgabe, jetzt ist sie wieder da, die Zeit­schrift »bauhaus«. Und das erste Heft beschäftigt sich mit dem Schwer­punktthema »Der Künstler am Bauhaus« aus verschiedenen Perspektiven.

So Torsten Blume in seinem Beitrag über die Rolle der Kunst und der Künstler, die Kunst lehrten, ohne Künstler ausbilden zu wollen. Die Wert­schätzung der Meister war in der Kunst besonders ausgeprägt. Und noch heute sind uns die Theorien von Paul Klee oder Wassily Kandinsky sehr wichtig.

Mit Kurt Kranz widmet sich Christian Hiller einem der faszi­nie­rendsten Bauhaus-Schüler und stellt gleich eine pixel­ba­sierte Schrift aus (Blei-)Setz­ma­terial von 1931 in den Vordergrund. Kranz hatte 20 Jahre später, 1950, in Hamburg an der späteren Hoch­schule der Bildenden Künste einen Vorkurs im Sinne der Bauhauspäd­agogik einge­richtet.

Andreas Kühnlein untersucht, was Josef Albers am Bauhaus mit compu­ter­ge­stütztem Entwerfen verbindet. Und viele weitere lesenswerte Beiträge bis hin zu einer kritischen Ausein­an­der­setzung mit der Gründung der HfG Ulm.

Das Heft ist liebevoll gestaltet. Das Erschei­nungsbild versucht nicht, das Original zu kopieren. Allerdings ist die Mikro­ty­po­grafie für den Leser etwas anstrengend, was die Größe oder den Zeile­n­abstand betrifft. Die Bild­un­ter­schriften lassen sich nur unter Labor­be­din­gungen ermitteln, was etwas schade ist.

Bauhaus.
Zeit­schrift der Stiftung Bauhaus Dessau.

1–2011.
102 Seiten + englischem Beiheft.

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