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Buchbesprechung

Mies tot oder lebendig?

Rudolf Paulus Gorbach
29. März 2012
So lautet der Untertitel des aktuellen Mies-Haus-Jahres­ma­gazins. Mies van der Rohes Einfluss auf die Gestaltung von Druck­sachen ist sicher nicht zu unter­schätzen, und so ist das Sonderheft auch für Typo­grafen inter­essant.

Das Magazin bezieht sich auf ein Haus, das der Architekt Ludwig Mies van der Rohe 1932/33 für Karl Lemke, den Besitzer einer ange­sehenen Druckerei und Klischee­anstalt in Berlin, baute. Heute ist es ein Museum, dessen Besuch ich sehr empfehlen kann.

M – Mies Haus Magazin, Heft 8

Das achte Heft enthält ein Interview mit dem Enkel von Mies. Die schönen Raster der Mies-Fassaden werden vorge­stellt und ein Beitrag widmet sich der Bauhaus-Tapete. Gewürdigt wird Mies als Impulsgeber, seine Rolle als Lehrer, die Kritik aus der DDR gegen die eupho­rischen Hymnen aus den USA, aber auch neuere Deutungs­muster und eine besondere Hervor­hebung seiner sorg­fältigen Detail­arbeit. Schließlich gibt es einen ausführ­lichen Beitrag zur Mate­ri­a­l­for­schung am Barcelona-Stuhl.

Eine stilis­tische Kritik am Heft sei jedoch erlaubt. Trotz des matten, aber hoch­weißen Papiers wirkt das Schriftbild für die Lesbarkeit etwas zu dünn.

M – Mies Haus Magazin
Heft 8

72 Seiten
Erscheint bei form + zweck, Berlin 2011
18 Euro (im Mies-Haus 10 Euro vor Ort)
ISBN 978–3–935053–55–6

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