Der Raum, weitaus größer als in der Typografie
Die drei Maßstäbe der Nachhaltigkeit – Mikro, Gebäude und Stadt – erfordern eine »obsessive Detailarbeit«. Viele bauliche und energetische Probleme können hier beispielhaft realisiert werden. Dabei werden die landschaftlichen Gegebenheiten der Wüste ebenso berücksichtigt wie die kulturelle Tradition des Landes. Und Behling verwies fast stolz auf das Beispiel des von Foster gebauten Commerzbank-Hochhauses in Frankfurt, wo man durchaus die Fenster öffnen könne (was er an diesem heißen Abend auch für den Saal im Haus der Architekten empfahl).
Er lobte die Schönheit einer Stadt wie München. In Städten anderer Kontinente gebe es aber ganz andere Zwänge, die intelligent gelöst werden müssten. Vieles spreche gegen den Individualverkehr heutiger Technologie. Der Energiebedarf amerikanischer Städte sei fast grenzenlos, die größten Verkehrsstaus der Welt gebe es inzwischen in China. Wind und Durchlüftung einer Stadt sind wichtiger als die formale Gestaltung. Die aber geht in Masdar eine Symbiose ein zwischen avancierter Moderne und Tradition mit sorgfältig ausgeloteten Arabesken. Insgesamt ein aufrüttelnder Abend, denn es ging um die Zukunft unserer Welt!
Im Vorprogramm stellte Daniel Perraudin seine Schrift Parka vor. Um sich abzuheben hatte er zuvor ähnliche Schriften analysiert und sich auch »zum Ziel gesetzt, wo er nicht hin will«. Dadurch entstanden recht individuelle Formverbindungen und Formkontraste (oben rund, unten abgekantet). Die Schrift gibt es auch schon beim Fontbureau.
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