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In Systemen zu denken und zu arbeiten, schafft neue Perspektiven.
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Event

Otl Aicher als Thema einer Podiumsdiskussion

Rudolf Paulus Gorbach
12. Februar 2012
Die Rotis, eine der bekann­testen Schriften, wird von Intel­lek­tuellen, Archi­tekten und Anthro­po­sophen geliebt, von Typo­grafen eher skeptisch betrachtet. Logos des Alltags sind mit Aicher verbunden: Olympiade 1972, Lufthansa, Braun oder Erco.
Gerwin Schmidt, Wilhelm Vossenkuhl, Eva Moser, Uwe Kiessler, Reinhard Wittmann
Podiumsdiskussion anlässlich des Erscheinen einer neuen Aicher-Biografie fand da und da statt.

Eva Moser kommt nicht aus dem Ulmer Umkreis. Sie fand aber ein Porträt Aichers im Ulmer Museum so inter­essant, dass sie eine kritische Biographie verfasste. Sie sieht zwar viele Wider­sprüche in Aichers Werk und Leben, und diese Distanz schafft Klarheit, betont aber immer das große und wichtige Lebenswerk Aichers.

Eva Moser
Autorin der Olt Eicher-Biografie Eva Moser sieht ihn eher kritsich.

Der Architekt Uwe Kiessler, ein Ulmer, betonte, dass die Biografie ein wunderbares Buch sei, kriti­sierte aber zunächst fast schul­meis­terlich zwei vermeintliche Fehler. Moser kommen­tierte dies mit der Bemerkung, dass ihre Ironie wohl nicht deutlich geworden sei. Kiessler erzählte auch von seiner Zusam­me­n­arbeit mit Aicher und mancher Dogmatik. So durfte ein Fahrstuhl bei der Baye­rischen Rück natürlich nicht gelb sein. Kiessler behauptete sogar, das Design von Apple sei »ulmerisch«.

Vossenkuhl fragte nach den Schat­ten­seiten Aichers. Eva Moser meinte, sie habe am Ende ihrer Arbeit nicht alles anders gesehen: Aicher, den Self­mademan der Nach­kriegszeit, den Kämpfer, den Aufsteiger, der nicht nur positiv zu sehen sei. Kiessler verwies auf die Wider­sprüch­lichkeit der Persön­lichkeit Aichers. Auf der einen Seite der Auto­gegner, auf der anderen Seite der Motorrad- und Autonarr. Der Konflikt zwischen Bill und Aicher musste natürlich ange­sprochen werden, wobei es um die Gegensätze zwischen Kunst und ange­wandter Gestaltung ging. Kiessler sieht Aicher als »einge­fleischten« Allgäuer Schwaben. Eva Moser betonte, dass Aicher keinen inter­na­tionale Verbindung brauchte. Er hatte nur deutsche Auftraggeber. Andere Gestalter habe er ignoriert.

Knapp und auf den Punkt gebracht präsen­tierte die Autorin Eva Moser die Biografie Otl Aichers. Sechs Jahre Arbeit stecken dahinter und sie berichtete wohltuend kritisch.

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