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Event

Vertrauen – ein Megatrend

Boris Kochan
11. Mai 2012
Vertrauen. Darum drehte sich alles beim Vortrag von Florian Haller im Gasteig. Denn Vertrauen ist »eine Währung mit Hoch­kon­junktur«. Oder wie es der Haupt­ge­schäfts­führer von Serviceplan auch beschrieb: »ein Megatrend«.
Florian Haller
Florian Haller von Serviceplan über die neuen Heraus­forderungen für Unternehmen in Zeiten von Social Media und Nachhaltigkeit

»Geld verloren, nichts verloren. Vertrauen verloren, alles verloren.« Altvordere wie Robert Bosch wussten das schon lange. Und doch müssen sich heute viele Unter­nehmen diese Erkenntnis mühsam neu erar­beiten und tief­greifende Konse­quenzen für ihr Verhalten ziehen. In der durch Social Media möglichen Umkehrung des jahrelang geübten Sender-Empfänger-Prinzips müssen Unter­nehmen lernen, Antworten zu geben, Verant­wortung im wahrsten Sinne des Wortes zu über­nehmen.

Auch Serviceplan hat diesen Verän­derung längst erkannt und Haller kritisiert in seinem Vortrag die mangelnde Bereit­schaft vieler Unter­nehmen, sich den neuen Heraus­for­de­rungen zu stellen. Immer mehr deutsche Unter­nehmen leiden unter der Abwan­derung von Stamm­kunden und einer Schwächung der Marke, weil grund­sätzlich nach­haltiges Handeln in allen drei Dimen­sionen des Begriffs – sozial, ökologisch und ökonomisch – nicht geübt ist. Damit wird auch deutlich, warum Florian Haller prägnant ausführt: »Bei Nach­hal­tigkeit geht es nicht um Gutmen­schentum. Es geht um Marken­pro­fi­lierung.«

Die Regeln, um das Vertrauen der Kunden (wieder) zu gewinnen, sind eigentlich einfach: »Skandale vermeiden« oder »glaub­würdig handeln«. Darüber hinaus braucht es laut Haller aber auch die Bereit­schaft, den teilweise infla­tionär gebrauchten Begriff der Nach­hal­tigkeit aus der abstrakt-theo­re­tischen Betrachtung in ganz prak­tische Alltags­er­fah­rungen zu über­führen, die »die Konsu­menten emotional erreichen«.

»Nach­hal­tigkeit« und »Vertrauen« haben eine zutiefst ökono­mische Dimension, der sich gerade auch Marketing und Werbung stellen müssen. Nicht wenige Zuhörer zeigten sich positiv beein­druckt von diesem Weg zum Erfolg …

Melle Diete
Gingar, eine neue Schrift mit beschwingtem Elan

Ein »typo­gra­fisches Tänzchen« zur Vorspeise gefällig?

Die im Vorprogramm gezeigte Schrift trägt diesmal den Namen »Gingar« und stammt von der Berlinerin Melle Diete. Beide Schriften – die Entwerferin und ihre Schrift – faszi­nierten das Publikum mit beschwingtem Elan. Die Schrift­familie, die in 15 Abstu­fungen zwischen den Extremen Ultra Light und Extra Black angelegt wurde, verfügt außerdem über eine freundliche Kursive und zahl­reiche Zusatz­zeichen.