Anton Studers schweizerische Schrift »Medien«
Sechs Schriftschnitte mit zahlreichen OpenType-Features und zusätzlichen Icons sowie sorgfältigem und vielleicht sogar leidenschaftlichem Kernen sind einige der besonderen Leistungen.
Studer erwähnt, dass Texte auf Websites oft zu groß dargestellt werden und spricht von idealen Voraussetzungen bei einer bestimmten Schriftgröße. Druckschriften haben meistens andere Voraussetzungen als Schriften für den Bildschirm. Seine »Medien« sollten in allen Medien gut dargestellt werden; in den verschiedenen Druckverfahren, auf dem Bildschirm in allen Browsern, aber auch in Word oder InDesign etc. Und natürlich auf dem iPhone oder dem iPad. Beim Bearbeiten der Schrift hat Studer deshalb die Schrift immer gleichzeitig in verschiedenen Größen getestet. Er verriet auch, wie wichtig es wäre, dass die Schriftelemente richtig auf die Pixel treffen. Eine Schrift sollte keinesfalls nachträglich an andere Medien angepasst werden müssen. Bemerkenswert ist die relativ hohe Mittellänge, es gibt schräge Strichansätze und eine wenig geneigte Kursive (5 Grad). Und unter den bereits verliehenen Preisen möchte ich besonders den mit Silber beim Granshan-Wettbewerb in Armenien hervorheben. Übrigens benutzt die Schweizer Zollbehörde (allerdings im geschlossenen Bereich) für Formulare die »Medien«. Da macht das Zoll bezahlen schon wieder Spaß.
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