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Gestaltung, die allen gut gefällt, ist wirkungslos.
Jochen Rädeker, tgm-Vortrag am 14.2.2012

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Branche

Anton Studers schweizerische Schrift »Medien«

Rudolf Paulus Gorbach
7. Februar 2013
Im Vergleich zur Verdana kommt Glanz und Leuchten auf. Anton Studers seri­fenlose Schrift »Medien« ist eben auf den Markt gekommen. Eine Schrift, die wie Studer sagt »Swissness« verkörpert. Swissness deshalb, weil die Vorläufer Syntax oder Frutiger offen­sichtlich für den Entste­hungs­prozess eine Rolle gespielt haben.

Sechs Schrift­schnitte mit zahl­reichen OpenType-Features und zusätz­lichen Icons sowie sorg­fältigem und viel­leicht sogar leiden­schaft­lichem Kernen sind einige der besonderen Leis­tungen.

Studer erwähnt, dass Texte auf Websites oft zu groß darge­stellt werden und spricht von idealen Voraus­set­zungen bei einer bestimmten Schriftgröße. Druck­schriften haben meistens andere Voraus­set­zungen als Schriften für den Bild­schirm. Seine »Medien« sollten in allen Medien gut darge­stellt werden; in den verschiedenen Druck­ver­fahren, auf dem Bild­schirm in allen Browsern, aber auch in Word oder InDesign etc. Und natürlich auf dem iPhone oder dem iPad. Beim Bear­beiten der Schrift hat Studer deshalb die Schrift immer gleich­zeitig in verschiedenen Größen getestet. Er verriet auch, wie wichtig es wäre, dass die Schrift­elemente richtig auf die Pixel treffen. Eine Schrift sollte keinesfalls nach­träglich an andere Medien angepasst werden müssen. Bemer­kenswert ist die relativ hohe Mittellänge, es gibt schräge Stri­chansätze und eine wenig geneigte Kursive (5 Grad). Und unter den bereits verliehenen Preisen möchte ich besonders den mit Silber beim Granshan-Wett­bewerb in Armenien hervorheben. Übrigens benutzt die Schweizer Zoll­behörde (allerdings im geschlossenen Bereich) für Formulare die »Medien«. Da macht das Zoll bezahlen schon wieder Spaß.

www.nouvel­lenoire.ch

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