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Typo­graphie ist eine Dienst­leistung. Die Kunst daran ist vor allem die Kunst, von sich selbst einmal absehen zu können, die Disziplin, sich nicht zwischen Autor und Leser zu drängen.
Kurt Weidemann

Typographische
Gesellschaft
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Exkursion

2 Tage Kunst und Design in der Schweiz

Exkursion nach Winterthur vom 2. bis 3. September 2022
Ausschnitt, Ausstellung »Bilderbücher«

Ausschlag­gebend für unsere Entscheidung, diese Exkursion zu orga­ni­sieren, war die Ausstellung »Bilder­bücher: illus­triert & inszeniert« im Gewer­be­museum Winterthur. Anhand von 120 zeit­ge­nös­sischen Bilder­büchern geht die Ausstellung deren visuellen Erzähl­formen auf den Grund. Wie verläuft der kreative Prozess ab, in dem Bilder­buch­macher Geschichten so raffiniert insze­nieren, dass sie Kinder wie Erwachsene in andere Welten eintauchen lassen? Welche Rolle spielen etwa die Mate­ri­alität der Bücher, das gewählte Format und Techniken wie Pop-up und Stan­zungen bei der verfüh­re­rischen Wirkung der Bilder­bücher?
Diese und andere Fragen können wir dem Kurator Hans ten Doornkaat persönlich stellen. Er führt uns durch seine Ausstellung. Es sind Werke von Anton Stan­kowski, David McKee, Tomi Ungerer und zahl­reichen weiteren Gestaltern und Illus­tratoren zu sehen.
Lesen Sie dazu gerne auch den Blog­beitrag von Rudolf Paulus Gorbach.

Material-Archiv ist ein Netzwerk, dessen Mitglieder Wissen rund um Werk­stoffe erschließen, aufbe­reiten und der Fachwelt sowie der breiten Öffent­lichkeit vermitteln. Schon das Online-Datenbank mate­ri­a­l­archiv.ch lässt das Herz von Designern und Archi­tekten höher schlagen. Hier sind Infor­ma­tionen zu über 1300 Mate­rialien, 182 Verfahren und mehreren hundert Anwen­dungen abrufbar. Das Material-Archiv im Gewer­be­museum Winterthur ist Ausstellung, Arbeitsraum und Forschungslabor zugleich. Expe­ri­men­tier­tische zu mate­ri­a­l­s­pe­zi­fischen Phänomenen, verschiedene Film- und Hörsta­tionen sowie ein großes drei­di­men­si­onales Lehrbuch laden uns hier ein, die Vielfalt der Mate­ri­a­l­welten zu entdecken.

Otavio Schipper ist Physiker und vielfach ausge­zeichneter Künstler. Durch die Präsen­tation von Ready-made-Objekten wie antiken Tele­gra­fen­ma­schinen, Stimm­gabeln, Brillen, Aufzugs­kabinen und Strom­masten verbindet er vergangene physische Welten mit unseren gegen­wärtigen mentalen Land­schaften. In Schippers Instal­la­tionen erlebt der Betrachter oft ein Spektrum von Empfin­dungen, das von Erleuchtung bis Nostalgie reicht.

Mit dem Besuch seiner Ausstellung in der Kunsthalle Winterthur beenden wir den offi­ziellen Teil vom ersten Tag unserer Exkursion. Die Reise­gruppe trifft sich am Abend zum gemeinsamen Essen und zum Gedan­ke­n­aus­tausch (die Teilnahme am Abendessen ist optional; die Kosten sind im Teil­nah­me­gebühr nicht enthalten).

Am Samstag stehen noch drei spannende Ausstel­lungen auf dem Programm: »Nord–Süd« und »Italia« im Kunst Museum Winterthur und »Wahl­familie – Zusammen weniger allein« (mit Führung) im Foto­museum Winterthur.

Das Kunst Museum Winterthur ist reich an Werken der unmit­telbaren Nach­kriegszeit, vor allem der Kunst seit den 1960er Jahren. Ein Schwerpunkt der Sammlung liegt bei der Arte Povera – eine künst­le­rische Bewegung, die sich in den 1960er Jahren in Italien formierte: Künstler begannen mit ihrer »armen« Mate­ri­alkunst die Umbrüche der Zeit, die gesell­schaftliche Neuori­en­tierung und poli­tische Krisen in Italien zu reflek­tieren. Aus Anlass der gleich­zeitig statt­fin­denden Ausstellung »Italia« zeigt das Museum einen Ausschnitt der umfang­reichen Arte-Povera-Sammlung zum ersten Mal. Dem werden ausge­wählte Posi­tionen von Künst­le­rinnen und Künstlern aus dem Norden, insbe­sondere aus Deut­schland, gegen­über­ge­stellt.

Als krönenden Abschluss unserer Exkursion führt uns Katrin Bauer durch die Foto­ausstellung »Wahl­familie – Zusammen weniger allein«. Die Ausstellung beleuchtet anhand von Werken aus der Sammlung des Foto­museum Winterthur sowie inter­na­ti­onalen Posi­tionen, wie (Wahl-)Familie als soziales und kultu­relles Konstrukt foto­grafisch verhandelt und darge­stellt wird. Die künst­le­rischen Heran­ge­hens­weisen sind dabei so unter­schiedlich wie die jeweiligen Fami­li­en­ge­schichten, die sie ins Bild setzen.

Die Exkursion beginnt am Freitag, 2. September 2022, um 10.30 Uhr im Gewer­be­museum Winterthur und endet am Samstag, 3. September 2022, im Foto­museum Winterthur um 13.30 Uhr.

Wir freuen uns auf einen inter­es­santen und berei­chernden tgm-Exkursion mit Ihnen!

 

Bild­nachweis: Beitragsfoto oben (Ausschnitt, Ausstellung »Bilder­bücher«): © Anete Melece, Atlantis Verlag; 2 Fotos aus der Ausstellung »Bilder­bücher« und Blick ins Material-Archiv im Gewer­be­museum Winterthur: © Michael Lio; Instal­la­ti­ons­ansicht »Wahl­familie – Zusammen weniger allein«, Foto­museum Winterthur © Foto­museum Winterthur / Conradin Frei

Diese Exkursion wurde durch Mitglieder des Aktivteams der tgm ehren­amtlich orga­nisiert: von Catherine Avak und Rudolf Paulus Gorbach. Mit bestem Dank auch an Dr. Hermann Iding für die Orga­ni­sation der Führung im Foto­museum.

Freitag2.9.2022
— von 10.30 bis 18.00 Uhr
Samstag3.9.2022
— von 10.30 bis 13.30 Uhr

Ort: Gewerbemuseum Winterthur
Kirchplatz 14
8400 Winterthur
Material-Archiv im Gewer­be­museum Winterthur
Kunst Museum Winterthur
Foto­museum Winterthur

178 € tgm-Mitglied 178 € Kooperationspartner 250 € Nichtmitglied

Max. 12 Teilnehmer:innen

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