40 Jahre Vogue Deutschland
Ist das Mode oder kann das weg?
Karl Lagerfeld ist ein ganzer, von Christiane Arp sehr persönlich gestalteter Raum gewidmet, in dem ein mit Keramikblumen und Pailletten besticktes Haute-Couture-Kleid zu sehen ist, das Lagerfeld kurz vor seinem Tod für Chanel entworfen hat.
Im ersten Raum, dem ursprünglichen Atelier von Franz Stuck, werden wir in den Kosmos Vogue eingeführt. Im nächsten Raum erleben wir, wie die Cover-Motive aus 40 Jahren auf Stoff geplottet plötzlich dreidimensional werden und zum Erstellen von Selfies einladen. Auffällig ist die Typografie der Ausstellung, die scheinbar selbstverständlich mit der vorgegebenen Innenraumgestaltung verschmilzt, was besonders beim Raum mit dem geschichtlichen Abriss auffällt.
Der Zukunftsraum (What’s next?) wird von der Kunstuniversität Linz betreut und ist mein persönliches Highlight. Die Studentin Miriam Eichinger erforscht die Herstellung von Garnen aus Bakterienzellulose. Ihre Kommilitonin Belinda Winkler hat eine Maschine entwickelt, die Garne zu dreidimensionalen Formen wickelt. Per Newsletter werden wir informiert, wann die Studierenden anwesend sind, um ihre Projekte vorzustellen. Wir werden dabei sein und neugierig erfahren, wie die Stoffe der Zukunft entstehen könnten.
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