typographische
zitate
Der Glaube an das Zählen und Messen verführt in allen Künsten zu den größten Fehlern.
Paul Renner

Typographische
Gesellschaft
München e. V.

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Event

Im wahrsten Sinne des Wortes: MEGA

Sonja Schultes
6. November 2025
Wir reisten nach Basel. Eine alte, durch und durch urbane Reichsstadt. Manche sagen, die Basler haben zwei Passionen: über die erste spricht man nicht, die zweite ist Kultur und Kunst. Catherine Hers­­berger und Christoph Draxler nahmen uns im Oktober 2025 mit auf die tgm-Studi­enreise »Basel privat«, die in der Jugend­­herberge begann.

Reise­­bericht: Donnerstag 16. bis Sonntag 19. Oktober 2025 mit Fotos der Teil­­­neh­­menden.

Eine ehemalige Seiden­band­fabrik – erweitert mit wohl­tuendem Beton-Charme und mit Liebe zum Detail – die Jugi, wie die Basler sagen. Hier begegnen wir auch unserer ersten Stiftung: Die Christoph-Merian-Stiftung, die das Büro Buchner Bründler beauf­tragte, die Reno­vierung der Fabrik zu über­nehmen. Heraus­ge­kommen ist – zu lesen im Gästebuch: »Die schönste Jugend­herberge in Europa«. Schaut selbst!

Also, an diesem schönen Ort, mitten in Basel erwartete uns unser TGM-Basel-Reise-Team. Ausge­stattet mit Programm, Basel-Card, Zimmer­schlüssel und Schog­gi­stängeli stand der ersten Erkundung nichts im Wege. 

Um 16.30 Uhr sind wir im Atelier Icona (Kommu­ni­ka­ti­ons­design und Foto­grafie) verabredet. In einer lichten, ehemaligen Hinter­hof­werkstatt werden wir herzlich von Katharina Marti, Christoph Gysin und Nicholas Mühlberg empfangen. Bücher – für uns ausgelegt –, mit Sorgfalt bis ins Detail gestaltet. Zum Beispiel die 9-teilige Buchreihe »Stadt­ge­schichte Basel«, selten hat man bei Geschichts­büchern das Verlangen nach: Oh, lass mal lesen, studieren, blättern und versinken. Nach der Präsen­tation sind wir liebens­wür­di­gerweise zum Apéro geladen – ein Getränk, kleine Häppchen. Eine Gele­genheit zum Beisam­mensein, zum Entspannen und, in unserem Fall, viele Fragen stellen zu dürfen. Ein feiner Brauch in der Schweiz.

Lautlos über den Rhein

Die Fähre »Wilde Maa« gleitet mit uns von Großbasel nach Kleinbasel (übrigens, dass es die Rhein-Fähren noch gibt, ist natürlich einer Stiftung und dem Fähri-Verein Basel, zu verdanken).

Da wir eilen müssen, bleiben viele Fragen an den Fährimann offen – in einem der Stadt­ge­schichts­bücher von Atelier Icona (s. o.) könnten wir es nachlesen, ansonsten hier.

Gruppe von Personen sitzt auf einem Boot auf dem Rhein, im Hintergrund die Roche-Türme von Basel.

Bewegende Kunst

Unser letzter Besuch am Abend gilt dem Tinguely-Museum (1996, Mario Botta, Tessiner Architekt).

Jean Tinguely, ein bedeu­tender Vertreter der kine­tischen Kunst­be­wegung, wäre dieses Jahr im Mai 100 Jahre alt geworden. Skulpturen, heiter, monu­mental, skurril. Reflek­tierend und kritisch die zunehmende Indus­tri­a­li­sierung und Auto­ma­ti­sierung der Nach­kriegszeit anprangernd.

Tinguelys gesell­schafts­kri­tische Position gegen den Konsum zeigt sich unver­kennbar in den Mate­rialien – dem Schrott –, mit denen er sich ausdrückte. Außerdem die Sonder­ausstellung Midnight Zone von Julian Charrière. 

Es ist schon sehr dunkel als wir das Museum verlassen. Der Kopf ist voll. Der Magen hängt am Knie.

Abendessen unter einem 27 Meter hohen Kuppelbau

Wir arbeiten gute 10 Minuten unseres Gesamt-Schritte-Kontingents ab (plus Tram 2) bis zur Basler Groß­markthalle. 1929 erbaut (zur damaligen Zeit der dritt­größte Stahlbeton-Kuppelbau der Welt), bis 2004 als Großmarkt genutzt. Es gab viele Konzepte für die Anlage, u. a. erwog der Basler Zoo, aus der Markthalle eine Bleibe für seine Pinguine, Seeotter und Seea­nemonen zu schaffen.

Wir waren froh, dass bunte Stra­ßen­küchen aus der ganzen Welt hier eine Heimat gefunden haben. Lieber pakis­tanisch oder viet­na­mesisch oder italienisch, nein argen­tinisch – wir fanden alle etwas für unser wohliges Satt­werden.

 Wir arbeiten weitere 20 Minuten unseres Gesamt-Schritte-Kontingents ab, um in die Herberge zu gelangen.

Freitag, der Tag der Super­lative

Ich lass jetzt mal weg, wie die Nacht und das Früh­stück war (ganz kurz: mega).

Wir gehen gemeinsam los (ein kleines Lunchpaket in der Tasche).

Schaulager. Licht und Bässe

Worte genügen hier nicht, um die Kunst­heimat der Laurenz-Stiftung — das Werk der beauf­tragten Archi­tekten Herzog & de Meuron — zu vermitteln.

Wir bekommen eine Sonder­führung. Der virtuose, somnambule Guide Andy Blättler beant­wortet uner­müdlich unsere Fragen. Das Schaulager ist eine Heimat für Kunst, die noch keiner versteht, bzw. noch keiner verstanden hat. Hier sind die Kunstwerke unter sich, behütet von den ausge­klü­geltsten Klima-Anlagen, Licht-Instal­la­tionen und Menschen, die sich um sie kümmern und sorgen. Aktuell war die Ausstellung des Künstlers und Filme­machers Steve McQueen mit dem Titel »Bass« über 5 Etagen zu erleben. Nur für uns wurden über 1000 Licht­röhren und Bässe losge­lassen. Man wird still, ruhig und reist mit den weichen Bässen und dem sich ändernden Licht in die Höhe. Ich könnte jetzt noch von der schönsten Toilet­ten­wandfarbe, die ich je erlebt habe, schreiben … Ich sag nur: Flieder erfrischt. 

Wir müssen rennen, denn Philipp Messner, der Leiter der Plakat­sammlung der Schule für Gestaltung, wartet schon.

Der Besuch der öffent­lichen Plakat-Gedächt­nis­in­sti­tution

Im Eingangs­bereich: Buch­staben, Ziffern, Farbe, Typo­grafie auf Welt­format, die das Gestal­terherz beseelen und in ihrer Einfachheit bestürzen.

Seit 1896 sammelt die Insti­tution Plakate — mitt­lerweile sind es rund 100 000. Weit­gehend Plakate aus der Schweiz, aus den Bereichen Kultur, Politik und Wirt­schaft. In großen Schubladen, harren sie auf …?

Aktuell zu sehen war die Ausstellung »Plakatszene Luzern«. Arbeiten von Grafiker:innen aus dem Umfeld der Veran­stal­tungsorte Treibhaus, Südpol und Neubad, sowie dem seit 2009 jährlich statt­fin­denden »Welt­format Festival«.

Ein Kaffee. Ein baskischer Käse­kuchen. Und weiter geht’s.

Super­lative im Hinterhof

Von wegen feuchte Keller, bröckelnder Putz und alte Verstärker. Wahr gewordene Akustik-Raum-Träume für Musiker.

Bernhard Ley, mit Leib und Seele verbunden mit dieser Örtlichkeit – ohne sein Orga­ni­sa­ti­ons­talent, Hart­nä­ckigkeit und die Umtrie­bigkeit gäbe es höchst­wahr­scheinlich keine Jazzab­teilung an der Basler Musik-Akademie – führte uns durch die ehemalige, zum größten Teil neu gebaute Maschi­nen­fabrik – mitten in der Altstadt von Basel. Häuser, schmal, mit hohen Giebeln, die sich um den engen Hof drängen. Fassaden aus hand­ge­stri­chenen grau-weißen Ziegeln und Erker aus Beton. Gemauerte Bögen mit offenem Kamin. Wir erfahren, lernen und staunen, mit welcher Wert­schätzung die Töne und diejenigen, die sie von sich geben, umhegt werden. Den Zufall gibt es nicht — nicht bei dieser Insti­tution. Über 50 Probe- und Unter­richtsräume wurden unter­schiedlich dimen­sioniert, was die akus­tische Indi­vi­du­alität eines jeden Raumes akzen­tuiert. Wir durften Europas beste Jazz-Schule besichtigen. Ermöglicht durch eine Stiftung — welche Frage. 

Die Musiker bzw. die Studenten sind jung. Das Publikum, das in der Regel Jazz hört 50+.

 Die Frage, warum das so ist, konnten wir nicht klären — denn Bianca Wyss erwartete uns – nur 10 Minuten — oder so — zu Fuß von hier. 

Sie teilen sich die Räume einver­nehmlich

Die Gestalter von Stauf­fe­negger + Partner teilen sich ein Haus aus dem Jahr 1272 mit dem Werk von Rolf Rappaz (1914–1996), dem Basler Grafiker und konstruk­ti­vis­tischen Künstler.

1272: Die Zeit, als Rudolf von Habsburg in Basel tobte (näheres in einem der Bände der Stadt­ge­schichte Basel zu lesen und sich typo­grafisch daran zu erfreuen). Die Werke von Rolf Rappaz sind wert­schätzend in die Umgebung inte­griert und blinzeln einem grafisch zu.

Bianca Wyss stellt uns das Haus vor. Feine, stille Beschei­denheit. Steile Treppen und Veranden sind der Ort, wo Stauf­fe­negger & Partner arbeiten. Das Büro spannt einen großen grafischen Bogen. Ihr Public Design besticht durch die seman­tische Über­ein­stimmung der Gestaltung mit dem Sinn des Ortes.

Auch hier sind wir zum Apéro geladen – und mir dämmert, wir haben unbotmäßig alle Kringel gegessen. Bianca, entschuldige bitte — uns war vor lauter Eindrücken magen­schwach.

 Jetzt »dürften« wir noch schlendern, steht im Programm. Wir streben ziel­sicher einem Ort mit warmem Essen entgegen: auf zum Klara —, eine Bar mit 9 Küchen. Unkom­pli­ziertes Markt­hal­len­feeling. Satt mit roten Backen, finden wir den Weg in unsere Betten.

Sams­tag­morgen

Der Bach vor der Herberge rauscht, die Luft ist frisch, der Himmel wird blau, der Bergkäse und das Bircher­müesli sind cremig und mega gesund. Jetzt nur noch 20 Minuten zum Stadt­casino laufen. 

Amazing. And the Oscar goes to …

Vor dem Stadt­casino erwartet uns Frau Wipf für eine sehr infor­mative Führung. Uns wird bewusst, wie sehr Archi­tektur uns bloß­stellen kann — wenn man nicht den Räumen ange­messen gekleidet ist. Wir gehen auf — nein, wir schweben über Linsen-Parkett, bedacht von silbern gehäm­merten Quadraten an der Decke. Wände mit ochsen­blutroten, gewebten Trevira-Tapeten (dem Brand­schutz geschuldet, sonst wären sie aus Seide) bespannt. Toiletten: Boudoir in tiefrotem Lack.

Leuchtend, bekrönt und perücken-glitzernd, atem­be­raubend, das Stadt­casino, das Konzerthaus von Basel. Das Orien­tie­rungs­konzept: glit­zernder Faden stickt die Century Schoolbook (nimmt die Schreiberin an) auf den Seidenstoff (Trevira) der Wand, auch das Feuerwehr-Piktogramm wurde dem Anlass entsprechend einge­kleidet — manche von uns tragen nicht mal Turn­schuhe.

Wir staunen ob der vielen gestickten Spender und Stifter, die der oft brotlosen Kunst einen roten Himmel auf Erden schaffen. Mit Hilfe von Herzog & de Meuron.

Der Kopf ist auch rund, damit mehr reingeht

Einmal schütteln. Tram 6 führt uns in Jiri Oplateks Atelier (Anm. der Red.: Jiri Oplatek war vor fünf Monaten bei uns in München zu Gast und hielt einen Vortrag). Das archi­tek­to­nische Kontrast­programm: hell, heiter, für­sorglich, provi­sorisch und kreativ. Das Stadt­casino und Jiris Welt­format-Plakate (89,5 cm × 128 cm) teilen die unbändige Freude, Themen eine über­ra­schende Gestalt zu geben.

Jiri Oplatek blättert für uns durch 8 cm SAM-Plakate (Schwei­ze­risches Archi­tek­tur­museum), Theater Basel u. v. m. Aktuelle Kunst passt oft nicht wirklich in ein Buch, was dann? Eine alte Schuh­schachtel. Einzel­blätter mit Doku­menten und Fotos aus dem Atelier des Künstlers Krištof Kintera. Zum Anfassen, Knicken und falsch rum wieder reinlegen. Das ist Kommu­ni­kations-Design im wahrsten Sinn des Wortes. Chapeau.

Warum Jiri Oplateks Atelier »Claudia Basel« heißt, haben wir vergessen zu fragen.

Cousine mit schöner Aussicht

Maria und ich hatten einen Undercover-Auftrag, deshalb kann ich nur vom Hören erzählen.

Oben in der Altstadt, am Nadelberg, lebt eine Cousine von Catherine, Susanne, mit ihrem Mann Peter. Sie haben eine Wohnung mit Terrasse und einer phäno­menalen Aussicht über die Dächer von Basels Innenstadt, und uns spontan eingeladen, außerdem sammeln sie Seiden­bilder – Ausstellung im Trep­penhaus. Es fand sich noch ein kleines Zeit­fenster für diesen Besuch – von einem kleinen Apéro begleitet. 

Beizen mit geheim­nis­vollen Stiftern

Tram 6, eine Konstante, bringt uns zum Werkraum Warteck pp (perma­nentes Provi­sorium). Eine Brauerei und Mälzerei, die 1990 ihren Betrieb einge­stellt hat.

Wer, wann, von wem die Gebäude über­nommen hat, würde hier den Rahmen sprengen. Martha Alves (Innen­a­r­chi­tektin) führte durch die kultu­rellen, sozialen und kreativen Themen, die heute hier beheimatet sind: Wir beginnen in einer Schlosserei … Dann wendeln wir uns eine schmale Treppe hoch, höher, noch höher (eine Teil­nehmerin versagt, ein Teil­nehmer findet die andern nimmer und trifft die »Versagerin« beim Aperol auf einer Terrasse). In den Beizen (Kneipen) gibt es typi­scherweise Fritten und Klöpfer, nicht so in der Warteck Kulturbeiz 113 im 5. Stock. Wir genießen ein feines, vege­ta­risches 3-Gang-Menü.

Wir lachen, erzählen, stoßen an und freuen uns aneinander. Und beim Bezahlen der 2. Geträn­kerunde (und mehr) hat sich ein Stifter »vorge­drängt« — wir wurden reich beschenkt an diesem Tag, nicht nur durch den 2. und 3. Weißwein.

Die letzten Schritte von insgesamt 49 337

Noch einmal schlafen, früh­stücken, Koffer packen und 784 Schritte, dann sind wir im »Haus zum Kirsch­garten«.

Wir schließen unsere gemeinsame Reise mit dem Thema »Basler Wohn­kultur im 18. Jahr­hundert« in dem groß­bür­ger­lichen Anwesen des »Bändel­herren« (Seiden­band­fa­bri­kanten) und Obersten Johann Rudolf Burckhardt ab. Erbaut zwischen 1775 und 1780. Früh­klas­si­zismus mit frei­mau­re­rischem Hintergrund. Schluss mit Verzie­rungen, Zeit für klare Linien nach antikem Muster.

Wenn wir nicht hätten heim müssen, würden wir heute noch fragen.

Catherine und Christoph, ihr habt uns eine unbe­schreibbare Reise geschenkt. Danke. Wir mussten nur dabei sein und die Sinne öffnen — alles andere hattet ihr uns abge­nommen.

Einfach 4 Tage Kunst- und Kultur-Glücke samt dem zärt­lichen Herbst­wetter. Wir sind durch euch Basler-Glückskäfer geworden.

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