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Buchbesprechung

Flexibel und systematisch

Rudolf Paulus Gorbach
23. November 2021
Das Buch über »Flexible visuelle Systeme« ist ein Grund­la­genwerk für syste­ma­tisches und flexibles visuelles Arbeiten. Und gleich­zeitig spricht daraus sehr viel prak­tische Erfahrung.

Dank Kick­starter konnte bei Slanted ein sehr grund­le­gendes Buch zu visuellen Systemen erscheinen. In einem Anfang 2021 gehaltenen Vortrag vor der tgm sprach der Autor des Buches, Martin Lorenz, eher zurück­haltend über seine Theo­rie­arbeit. Aber der Beweis sehr intensiven Nach­denkens und Anwendens liegt mitt­lerweile mit diesem Buch auf dem Tisch.

Im ersten Teil des Buches nähert sich Lorenz an das Phänomen der Systeme. Und eine Geschichte der visuellen Systeme folgt über Yi Jing zu Manutius / Griffo, DIN, Froebel, Albers zu Gerstners Programme und endet beim Studio Dumbar 2011.

Der zweite Teil ist eine prak­tische und visuelle Beschreibung, wie man flexible Systeme auf Formen entwirft, beginnend mit Kreis, Dreieck, Quadrat, Fünfeck und Sechseck.

Und im dritte Teil erklärt Lorenz, wie Trans­for­ma­ti­ons­prozesse zu flexiblen Systemen für visuelle Iden­titäten werden können. Das ist für kreative Program­mierer, Motion Designer und expe­ri­men­tierende Gestal­te­rinnen und Gestalter besonders inter­essant. 

Mir gefällt das Buch besonders, da es syste­ma­tische minimale Systeme erprobt und so ein hand­werk­liches Denken von eben syste­ma­tischer Arbeit überhaupt (in der Praxis leider eher seltener) fördert und viel­leicht sogar ermöglicht. Eine gute Grundlage für weiter­gehende Gestaltung und gegen das Bauch­gefühl. Und es ist ein Kompendium visueller Basis-Möglich­keiten. 

Martin Lorenz
Flexible visuelle Systeme
Broschur
320 Seiten 
Englisch 
Slanted, Karlsruhe 2021
ISBN: 9–783948–440305
42 Euro
https://www.slanted.de/product/flexible-visual-systems

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