typographische
zitate
Without contrast, you’re dead.
Paul Rand

Typographische
Gesellschaft
München e. V.

Goethe­straße 28 Rgb.
80336 München

info@tgm-online.de
089.7 14 73 33

Verein

Bücher und Drucksachen der tgm 1949 bis 2009

Rudolf Paulus Gorbach
19. Januar 2016
Eine Vorstellung der Jahresgabe für die Mitglieder der tgm. Eigentlich sollte dieses Buch schon 1999 zur fünf­zig­jährigen Wiederkehr des Neubeginns der tgm  erscheinen. Nach der Schließung 1933 wurde die tgm 1949 wieder gegründet und vor allem wieder­belebt. Die Akti­vitäten wie Vorträge, Ausstel­lungen oder Besich­ti­gungen und die Dokumente in Form von Druck­sachen geben ein sehr lebendiges Bild dieser Gesell­schaft.

Das Buch enthält neben einer reichlich bebil­derten Biblio­grafie aller tgm-Bücher einen Katalog sämt­licher Vorträge, die die tgm seit 1949 veran­staltet hat. Parallel dazu wurden zahl­reiche Abbil­dungen von tgm-Druck­sachen aus dem Archiv ausgewählt. Ein dritter Teil vergleicht Inhalts­seiten von Jahres­pro­grammen als Varianten eines Ankün­di­gungs­systems und schließlich werden alle Umschlag­seiten von Jahres­pro­grammen abge­bildet. Im Anhang finden sich dann zahl­reiche Tabellen zu Ereig­nissen, Personen und Firmen um die tgm.

Das Buch ist einfach gestaltet, Format 16 × 24 cm, Proportion 2 : 3, ein zurück­hal­tender und variabler Raster. Schrift Trump Mediäval, als Würdigung an Georg Trump, der der tgm sehr verbunden war. Einfacher Leinenband mit Prägung, keinerlei Verede­lungs­zau­bereien.

Wohl als Jahresgabe gedacht und um die Mitglieder zu erfreuen, begann die tgm schon sehr früh, einzelne Bücher heraus­zugeben. Darunter sind bibliophile Werke genauso wie Bücher über Schrift­ge­stalter, Typo­grafen oder auch vor der tgm gehaltene Vorträge. Die Lust am Bücher­machen ist immens. Nur so ist zu verstehen, dass sehr schöne und inter­essante Bücher bei der tgm heraus­ge­kommen sind. Es gibt umfang­reiche Werke wie das große Buch über Georg Trump oder die Bremer Presse. Die Chronik zum hundert­jährigen Bestehen der tgm steht neben oft kleinen, aber sehr feinen Publi­ka­tionen. Auffallend sind für die Epoche seit 1949 die Arbeiten von Hans Lehnacker und – in der Anzahl die meisten – Bücher, die Philipp Luidl gestaltet hat.

Nur zögernd ließ sich in den letzten 20 Jahren diese Tradition fort­setzen. Die Bedin­gungen in der grafischen Industrie waren rauher geworden.

System und Variante

Jedes Jahr die gleiche Aufgabe. Und es wurde offen­sichtlich nicht lang­weilig. Jahres­pro­gramme sind auch Kataloge, und in unserem Fall, den Jahres­pro­grammen der tgm, sind es Kataloge über Veran­stal­tungen. Diese haben immer ähnliche oder sogar gleiche Text­strukturen, weshalb sie sich gut für einen Vergleich der Gestaltung eignen. Ein System steht also fest, die Veran­stal­tungen der tgm, und die Varianten sind die Jahre, aber vor allem die unter­schied­lichen Gestalter, deren Arbeit hier über 30 Jahre untersucht wurden.

Cover-Botschaften

Natürlich korre­spondiert die Gestaltung  des Umschlags (fast) immer mit dem Innenleben der Jahres­programm- Broschüren. Im Fall der bespro­chenen Varianten von Doppel­seiten lässt sich das meistens recht
leicht zuordnen.

Vorträge

Der Katalog der Vorträge der tgm von 1949 bis 2009 enthält die Origi­naltexte der Ankün­digung dieser Vorträge. Sie sind nicht kommentiert. Ich wollte damit zunächst eine Grundlage für eine even­tuelle spätere wissen­schaftliche Ausgabe schaffen, aber vor allem ein Nach­schla­gewerk für tgm-Aktive und Inter­es­sierte. Damit kann man erfahren was in früheren Zeiten schon alles da war, was manchmal das Geni­a­li­täts­emp­finden der Machenden etwas lindern könnte. Es stellte sich gleich­zeitig heraus, wie fort­s­chrittlich die tgm in ihrer Themenwahl war. Und hiezu kommen die ausge­wählten Abbil­dungen (gerne hätte ich noch viel mehr abge­bildet), die ein Epochenbild von oft vorbild­licher, sehr schöner und inter­es­santer Typo­grafie wiedergeben.

Die einzelnen Jahr­zehnte werden mit sehr persönlich rück­bli­ckenden Zwischen­texten von Philipp Luidl  einge­leitet. Diese Texte gehen auf einen Vortrag Luidls zum fünf­zig­jährigen Neubeginn zurück und basiert auf Dias, die das tgm-Team in Buchen­dorfer Nächten ausgesucht und aufbe­reitet hat.

Verzeichnisse

Im Anhang finden Sie nicht nur einen Blick auf die tgm-nahe Initiative der Galerie Inter­graphis 1966 bis 1971, sondern in Team­arbeit entstandene und zusam­men­ge­tragene Tabellen (Uttinger Sams­tags­sit­zungen)  über
Symposien, Tagungen,
Ausstel­lungen
Typo­gra­fische Orts­be­sich­ti­gungen
Werk­statt­ge­spräche,
Kurse, Seminare,
Exkur­sionen, Reisen,
Gestalter,
Sponsoren,
tgm-Vorstand ab 1949

Im umfang­reichen Dank des Buches finden Sie viele Kollegen, die mitge­ar­beitet haben, und die uns unter­stüt­zenden Sponsoren. Aber vor allem: Ohne Xaver Erlachers Archiv, das er der tgm vermacht hat, wäre die Arbeit nicht möglich gewesen.

Rudolf Paulus Gorbach
Bücher und Druck­sachen der tgm 1949 bis 2009
Mit einem Katalog sämt­licher Vorträge und Veran­stal­tungen
Zwischentexte von Philipp Luidl
Vorwort von Olaf Leu
272 Seiten
ca. 450 Abbil­dungen
160 × 240 mm
Leinenband
ISBN 978–3–981–20402–5

(Die Jahresgabe wird im Februar 2016 an die tgm-Mitglieder zusammen mit dem Jahres­programm versandt)

Weitere Blogbeiträge, die Sie interessieren könnten

Verein

Die tgm im Stadt­archiv München

Rudolf Paulus Gorbach

Ein Teil der Geschichte der tgm ist gesichert: Die Druck­sachen der tgm seit dem Neubeginn 1949 befinden sich jetzt im Stadt­archiv München. Die Sammlung setzt sich zusammen aus den Mappen der Jahre 1949 bis 2020.

Verein

TypoCreo, das tgm-eigene Desi­gntool

Andreas Sebastian Müller

Die Über­ra­schung ist gelungen: Eine tgm-Taskforce, ad hoc gebildet aus den Arbeits­kreisen »Back-to-the-Roots« und »Helden des Marketings« hatte geliefert, pünktlich zu unserer inter­na­ti­onalen Konferenz »Dynamic Font Day« Mitte November. Seitdem staunt die Desi­gn­szene über die ersten TypoCreo-Prototypen.

Verein

Instagram bewegt

Michi Bundscherer

Seit drei Jahren nutzen wir in unseren wich­tigsten Social-Media-Kanälen ein Desi­gnsystem, das durch auffällige Anima­tionen überzeugt. Dieses Jubiläum feiert nicht nur die Bestän­digkeit unseres Systems, sondern auch die erfolg­reiche, ehren­amtliche Zusam­me­n­arbeit, die es ermöglicht hat.

Frisch und aktivierend: das animierte tgm-Designsystem auf Instagram.
Presse

Zufrie­den­heits­­­be­fragung 2023

Hermann Iding
Andreas Sebastian Müller

Die Typo­gra­phische Gesell­schaft München e. V. (tgm) hat im Spät­sommer letzten Jahres ihre Mitglieder gefragt: Wie zufrieden sind Sie eigentlich mit der tgm?

23% aller tgm-Mitglieder haben bei der Umfrage geantwortet
Buchbesprechung

Bürdek: Design sollte eine Disziplin sein

Rudolf Paulus Gorbach

Bernhard E. Bürdek zählt zu den bedeu­tendsten Theo­re­tikern der Desi­gnszene. Seit 1972 lehrt er an der Hoch­schule für Gestaltung in Offenbach am Main. Seine Bücher sind Stan­dardwerke der Desi­gnge­schichte. tgm-Besucher erinnern sich viel­leicht noch an Bürdeks Vortrag auf der tgm 1995. Dieser Vortrag ist damals auch als Jahresgabe der tgm erschienen.

Event

Wunderland der Editionen und Publi­ka­tionen

Helga Schörnig

Huber Kretschmers »Archive Artist Publi­cations AAP« in München Schwabing sammelt Publi­ka­tionen aus Kunst und Alltags­kultur. Die Sammlung spiegelt die kulturelle Entwicklung der letzten 40 Jahre wider und umfasst eine Vielzahl von Formaten, vom Künst­lerbuch bis zum kommer­ziellen Katalog.

Huber Kretschmers »Archive Artist Publications AAP« in München Schwabing