typographische
zitate
Gute Typo­graphie ist ganz und gar nicht von auffälligen und sonderbaren Schriften abhängig. Dies meint nur der uner­fahrene.
Jan Tschichold

Typographische
Gesellschaft
München e. V.

Goethe­straße 28 Rgb.
80336 München

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Workshop

Reden ist Gold

Juli Gudehus
Visu­a­­li­­sierung wirkungsvoll zur Sprache bringen? Das ist gar nicht so leicht. In diesem Workshop legen wir Worte auf die Goldwaage. Gegenstand dieser Sprech­­stunden ist Gestaltung aller Art, unscheinbar oder auffallend, mehr und weniger komplex.

Verrückt, dass Kommu­ni­kation im Arbeitsleben auch gestandene Kommu­ni­ka­ti­ons­design-Profis ins Schlingern bringen kann. Wie das? Wenn Menschen miteinander reden, reden sie teilweise ziemlich aneinander vorbei. Das kann eine Zusam­me­n­arbeit erschweren, wenn nicht gar torpe­dieren.

Visu­a­li­sie­rungen sprechen zwar ihre eigene Sprache, weiterhin bedarf es jedoch der gespro­chenen Sprache. Zu benennen, was und wie ich etwas sehe, ist jedoch nicht einfach. Urteilen ist noch schwieriger. Das geht nicht nur vielen Gestalteris so, sondern meistens auch ihren Auftrag­geberis und Dienst­leisteris. Es gibt kein Maß, auf dem sie einen gestal­te­rischen Wert ablesen könnten. Das ist unsere Chance. Je mehr und diffe­ren­zierter man nämlich über das Wahr­ge­nommene spricht, desto wacher der Blick und desto kundiger das Urteil.

Darum legen wir in diesem Workshop Worte auf die Goldwaage. Gegenstand dieser Sprech­stunden ist Gestaltung aller Art. Wir nehmen verschiedene Blick­winkel ein, testen, beleuchten Eigen­schaften, Wirkung und Kontext. Wir fragen nach Ange­mes­senheit, denken laut und sagen, was überhaupt Sache ist. Es geht um nüchterne Wahr­nehmung und um persön­liches Empfinden – sowie darum, das tunlichst auseinander zu halten. Wir stellen fest, was von beidem wir zur Sprache bringen können und wägen ab, wie wir das sagen können. Und wem. Sachlich, konkret und respektvoll. Für beide Seiten erweist sich: Reden ist Gold.

Prak­tische Übungen wechseln mit theo­re­tischen Exkursen und Kurz­vor­trägen meinerseits. Wir arbeiten in der Gruppe, zu zweit und einzeln an Gegebenem und selbst Mitge­brachtem. Auf unter­schiedliche Weise geht es immer wieder darum, zu beschreiben, zu umschreiben, zu schreiben, zu sprechen und zuzuhören. Wir schauen, lesen, fühlen, probieren aus und disku­tieren gemeinsam. Spiel und Ernst gehen Hand in Hand.

2 Tage

Freitag22.11.2024
— von 10.00 bis 17.00 Uhr
Samstag23.11.2024
— von 10.00 bis 17.00 Uhr

Ort: München – Ort wird noch bekannt gegeben

260 € tgm-Mitglieder und Kooperationspartner 380 € Nicht-Mitglieder

Max. 12 Teilnehmer:innen

Verbindliche Anmeldung bis 1. November 2024

Bitte zusätzlich mitbringen: 1 dicken schwarzen Filzstift, 1 dünnen schwarzen Filzstift, 1 kleinen Becher Joghurt, Instant-Suppe o.ä nach Eurem Geschmack, 1 Regenschirm, 1 Gerät für Tonaufnahmen (ist als Funktion in den meisten Telefonen integriert), Papier für Notizen, Wasser o.ä. und/oder Bonbons, damit Ihr bei dem vielen Reden nicht trocken fallt.

Themen

Ihr bringt zum Workshop mit:

  • Ein Gestal­tungs­beispiel, das Du äußerst gelungen findest und Dein Herz höher schlagen lässt.

  • Ein Gestal­tungs­beispiel, das Du äußerst miss­lungen findest und Dich rich­tig­gehend ärgert.

Beide Arbeiten von Leuten gestaltet und produziert, die Du nicht persönlich kennst und beide als Objekt. Das kann etwas Einfaches oder Komplexes, Ein- oder Mehr­teiliges, wie etwa Kleidung, Spielzeug, Buch, Gerät, Illus­tration, Lebens­mittel, Instrument, Zeichen, Werkzeug, Verpackung, Schmuck, Visi­tenkarte, App, Website, Hausrat, Foto, Fotoserie …

Ziel

Schärfung der Wahr­nehmung und Berei­cherung des eigenen verbalen Instru­men­tariums. Problem­be­wusstsein, Erkennt­nis­gewinn, Diffe­ren­ziertheit und Urteils­fä­higkeit. Mit unserer Hilfe klarer formu­lierte Aufga­ben­stel­lungen oder »Briefings« erhöhen die Wahr­schein­lichkeit fruchtbarer Zusam­me­n­arbeit und erlauben, das Ergebnis daran zu messen. Training der sprach­lichen Fähig­keiten, um über­zeugend zu präsen­tieren und schlüssig zu argu­men­tieren. Brauchbares Feedback geben im eigenen Team und im Außen. Schulung darin, das eigene Schaffen und die persönliche Haltung integer vertreten können.

Zielgruppe

Gestalter:innen, Kommu­ni­ka­ti­ons­ge­stalter:innen, Designer:innen, Webde­signer:innen, Konzep­tioner und Mita­r­beitende aus Gestal­tungsbüros aber auch Inter­es­sierte aus anderen Berufs­feldern z.B. Auftraggeber:innen, Design-Entscheider:innen, Einkäufer:innen, Produzent:innen

Level

Keine Vorkenntnisse sind notwenidig

Weitere Hinweise

Das Kernteam der tgm-Fort­bildung konzipiert und orga­nisiert bundesweit Fort­bil­dungs­an­gebote für die Krea­tiv­branche. Neben dem Kernteam arbeiten wech­selnde Aktiv­team­mit­glieder am Angebot mit. Diese Fort­bil­dungs­maßnahme wurde ehren­amtlich von Petra Marth orga­nisiert.

Juli Gudehus

Gestalterin, Autorin, Sammlerin

Ihre Spe­­zia­­li­tät ist das Beson­de­re. Äpfel und Bir­nen zu ver­glei­chen ist ihr täg­­li­ches Brot.  Juli Gudehus gestal­tet, berät, beglei­tet, recher­chie­rt, regt sich auf, regt an, schrei­bt und samm­elt. Sie ler­nt und leh­rt, zäh­lt Erb­sen, zagt, fra­gt, wagt und wun­de­rt sich. Sie lie­bt es, Ver­­bin­­dun­gen her­­zu­s­tel­len zwi­schen Phä­no­­me­nen, Men­schen und Din­gen. Spra­che und All­­tags­­kul­tur sind ergie­bi­ge Quel­len für ihre expe­ri­mentelle, poetische und kluge Arbeit. Sie strah­lt, wenn davon Fun­ken über­­sprin­gen und Men­schen zum Lächeln brin­gen. Bekannt wurde Juli durch ihre »Genesis«. Sowohl dieses Werk als auch ihr 3.000seitiges »Lesikon der visuellen Kommu­ni­kation« wurden schon verschie­dentlich als Desi­gnerbibel bezeichnet. Manche Arbeiten, wie ihr Abreiß­ka­lender »mindestens haltbar bis« sind so verblüffend einfach, dass man eigentlich selbst hätte drauf kommen können.
Julis Credo lautet: »Es ist eine Kunst, am richtigen Ort falsch zu sein«.

juligudehus.net

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