Wie kam es eigentlich zur Grotesk?
Die Entstehung der serifenlosen Schriften ist in den Lehr- und Geschichtsbüchern meist sehr unklar, oft sogar falsch dargestellt. Die Namen Grotesk und Egyptienne werden nur unzureichend erklärt und das spärliche Bildmaterial ist in fast allen Büchern gleich. Die Autoren beschränken sich auf die Entwicklung der Druckschrift und lassen das reiche Schriftgeschehen außerhalb der Schwarzen Kunst außer Acht. Aber gerade bei den Bildhauern, Schildermalern und Lithografen, für die die Entwicklung neuer Formen nicht mit so hohen Kosten verbunden war wie in den Schriftgießereien, spielten sich die Veränderungen zuerst ab. Da die Entwicklung serifenloser Schriften in Deutschland durch die Vorherrschaft der Fraktur verzögert wurde, stützt sich der Vortrag zum Teil auf die Forschungen von James Mosley, dem ehemaligen Leiter der St. Bride Printing Library in London.
Max Bollwage ist Grafiker, Typograf und Kalligraf. Studium in Hildesheim, Hannover und Wiesbaden. Atelierleiter und Art Director in einer Werbeagentur, einem Pharmakonzern und Chefdesigner in Buch- und Zeitschriftenverlagen. Eigenes Designbüro in Stuttgart. Auszeichnungen im In- und Ausland. Lehraufträge an verschiedenen Fachhochschulen. Bücher und Aufsätze, Vorträge und Gastvorlesungen zu Design und Schrift.
Samstag, 3. Dezember 2011
Vortrag ab 11 Uhr, ab 10 Uhr können die Bücher eingesehen werden. Alle Bücher sind frei zugänglich.
Universitätsbibliothek Stuttgart
Holzgartenstraße 16
der Eintritt ist frei
Veranstalter: Forum Typografie Arbeitskreis Baden-Württemberg, ℅ Christoph Dohse, und Universitätsbibliothek Stuttgart.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Stuttgarter Buchwochen
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