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Event

Triebfedern des Handelns

Rudolf Paulus Gorbach
Astrid Baldauf
25. Oktober 2011
Vor dem Ackerbau ging es den Menschen am Besten, sagt Julian Nida-Rümelin zu Beginn seines Vortrags. Es gab keine Aufwärts­ent­wicklung, was durch die Indus­tri­a­li­sierung bestätigt wurde. Der tech­nische Fort­s­chritt führe zum Kapi­ta­lismus und zur Wett­be­werbs­ge­sell­schaft. Der rein ökono­mische Opti­mie­rungs­gedanke führe nicht per se zu besseren Lebens­be­din­gungen. Das Paradigma der Rati­o­nalität und der Verbes­serung der Ergebnisse hat seine Grenzen. Wir müssen also kommu­ni­zieren, um erfolgreich zu sein.
Julian Nida-Rümelin

In seinem Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe »Verant­wortung im Design« stellte Nida-Rümelin die Grund­prin­zipien für eine humane Wirt­schaft und persönliche Entwicklung heraus. Er betonte, dass Aufrich­tigkeit, Vertrauen und Wahrheit wesentlich sind, um sowohl auf indi­vi­dueller als auch auf gesell­schaft­licher Ebene Fort­s­chritte zu erzielen. Diese Prin­zipien dienen als Grundlage für eine Sprache der Verstän­digung und Zusam­me­n­arbeit.

Nida-Rümelin geht noch einen Schritt weiter und diskutiert die Bedeutung von Tugenden im Leben jedes Einzelnen. Er sieht »Glück« nicht als zufälliges Ereignis, sondern als Ergebnis des Einsatzes der eigenen Fähig­keiten für ein erfülltes Leben. Er schlägt vor, einen Tugend­katalog zu entwickeln, der Faktoren wie Urteilskraft, Entschei­dungs­stärke und Beson­nenheit hervorhebt, immer unter Berück­sich­tigung der eigenen Grenzen und der empa­thischen Fähig­keiten.

Inter­essant ist auch seine Position zum Verhältnis von Ethik und Ästhetik. Nida-Rümelin argu­mentiert, diese beiden Aspekte getrennt zu betrachten, funk­tioniere nicht. Vielmehr sollten wir eine Harmonie mit der von uns gestalteten Welt anstreben, in der Ästhetik mehr ist als bloße Deko­ration. Er betont, dass ein gelungenes Leben über die bloße Opti­mierung der Produktion hinausgeht.

Ein sehr schöner Auftakt der aktuellen Vortragsreihe mit diesem wunderbaren Vortrag. Und man darf gespannt sein auf die nächsten Verant­wort­lichen.

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