typographische
zitate
Wir konstruieren und konstruieren und doch ist die Intuition noch immer eine gute Sache.
Paul Klee

Typographische
Gesellschaft
München e. V.

Goethe­straße 28 Rgb.
80336 München

info@tgm-online.de
089.7 14 73 33

Event

Der mit der Hand denkt

Martina Kopp
13. Dezember 2011
Wer mit Daniel Weil in seinen Skiz­zen­büchern blättert, begegnet seinem Leben. In über 400 Skiz­zen­büchern finden sich unzählige Zeich­nungen … und jede erzählt, was ihn inspiriert hat, wo er war. Und nicht selten wird spürbar, was er beim Zeichnen empfunden hat.

Seien es Strandszenen, der Blick aus dem Flugzeug oder Zeich­nungen, die vom künst­le­rischen Schaffen Duchamps oder Cézannes geprägt sind. Die Vielfalt von Weils Skizzen ist so bunt wie das Leben selbst. Beein­druckt von seinem gezeichneten Tagebuch verwundert es nicht, wenn Weil erzählt, dass er sich bei jeder seiner Zeich­nungen an deren Geschichte erinnert.

Nicht nur seine Skiz­zen­bücher begeis­terten das Publikum im Gasteig, sondern auch seine Ausstrahlung und sein augen­zwin­kernder Humor. So bekannte er seine Bewun­derung für die zehn Design-Thesen, die sich wie ein roter Faden durch die dies­jährige Vortragsreihe ziehen. Weil nennt sie die »Zehn Design-Gebote«, die zwar nicht von Moses, aber von einem anderen berühmten Ägypter stammen: Dieter »Ramses«.

Analog zu den 10 Thesen von Dieter Rams präsen­tierte Weil seine »Seven actions for designers« und beschrieb damit seine Heran­ge­hensweise an kreatives Schaffen. »Learn sources«, »add colour« oder »find project« sind nur einige seiner sieben Hand­lungs­schritte auf dem Weg zu gutem Design. Und natürlich durfte auch die Anweisung »draw think« nicht fehlen, schließlich ist Weil »Der mit der Hand denkt«.

Wie immer ging dem Vortrag ein kurzes Schrift­portrait voraus. Diesmal berichtete die dänische Schrift­ge­stalterin Trine Rask über die Entste­hungs­ge­schichte ihrer Schrift­familie Rum Sans. Anders und doch verblüffend effektiv erwies sich ihre Methode »inside out«: Ausgehend von den Punzen wurden die Buch­sta­ben­formen um die Binnenräume herum entwickelt und so schließlich das gesamte Alphabet gestaltet. Übrigens: Die Rum Serif ist bereits in Arbeit!

Beide Vortragende konnte man in der sich anschlie­ßenden Nacht­ausgabe – die dieses Mal bei der Krea­ti­v­agentur Sapi­entNitro stattfand – hautnah erleben und so wurde bis spät in die Nacht diskutiert, analysiert und sich amüsiert.

(weitere Fotos auf Flickr)

Weitere Blogbeiträge, die Sie interessieren könnten

Verein

Von Ramsi­fi­ka­tionen und Typo­fi­ka­tionen Nr. 1

Boris Kochan

Die zehn Prin­zipien guten Designs von Dieter Rams dienen der tgm im aktuellen Programm 2011/2012 zur Struk­tu­rierung der Vortragsreihe »Respekt und Übermut« zum Thema Verant­wortung im Design. Diese »Ramsi­fi­ka­tionen« lesen sich wie ein Leitfaden für verant­wor­tungs­be­wusstes Design.

Schallplattenspieler-Radio
Verein

Typo­fi­kation Nr. 2

Catherine Avak

Die zehn Prin­zipien guten Designs von Dieter Rams dienen der tgm im aktuellen Programm 2011/2012 zur Struk­tu­rierung der Vortragsreihe »Respekt und Übermut« zum Thema Verant­wortung im Design. Diese »Ramsi­fi­ka­tionen« lesen sich wie ein Leitfaden für verant­wor­tungs­be­wusstes Design.

Event

Braucht Design neue »Formate«?

Rudolf Paulus Gorbach

Der Vortrag von Claudia Fischer-Appelt stand unter dem Titel »Vom Mut zum Expe­riment – Design braucht neue Formate«. Sie stellte ihre Thesen anhand von Arbeiten aus ihrer Agentur vor und betonte die Wich­tigkeit von Krea­tivität, Know-how und Mut, von Machen und Durch­halten.

Claudia Fischer-Appelt