typographische
zitate
Typo­grafie muss oft auf sich aufmerksam machen, bevor sie gelesen wird. Doch um gelesen zu werden, muss es die Aufmerk­samkeit aufgeben, die es auf sich gezogen hat.
Robert Bringhurst

Typographische
Gesellschaft
München e. V.

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Event

Konzepte: Voraussetzungen in der Gestaltung?

Rudolf Paulus Gorbach
1. Juli 2012
Auf der Fraueninsel im Chiemsee endete letzte Woche ein neuartiges Seminar der tgm: Konzept, System und visuelle Gestaltung. Glückliche Gesichter erläu­terten in der Abschlussrunde ihren Lern­zuwachs, wobei die zuvor präsen­tierten Arbeiten reichlich Aufschluss gaben.


Sechs Gruppen hatten in klös­ter­licher Zurück­ge­zo­genheit jeweils völlig verschiedene Projekt­themen unter dem Gene­ralthema »die Insel« konzep­tionell erar­beitet. Richtig spannende Projekte sind daraus konzipiert und in den Grundzügen vorge­stellt worden wie:

  • Das Farbklima auf Frau­en­chiemsee. Eine analy­tische Farb­analyse des Insel-Farb­klimas;

  • Keller­ge­spräche.

  • Interviews mit Insel­be­wohnern; Tiere der Insel erzählen nachdem die letzte Fähre abge­fahren ist (ein Kinder­buch­projekt);

  • Inseln auf der Fraueninsel; Wie Schilder und ihre Beschriftung die Wahr­nehmung der Botschaft beein­flußen –­ eine Motivsammlung;

  • Ein Insel­ge­flecht oder ein Webteppich, der sich auf Propor­tionen und Bilder der Insel bezieht; Fund­stücke für ein Insel-ABC.

Dem voraus ging ein intensiver Prozess, der von ausführ­lichen theo­re­tischen und disku­tierten Beiträgen begleitet wurde. Konzepte in Literatur, Kunst und Musik, Technik und Gesell­schaft sowie im Kommu­ni­ka­ti­ons­design erläuterte der Semi­na­r­leiter Rudolf Paulus Gorbach. Über die Situation beim Foto­gra­fieren vor und hinter der Kamera und dessen Einfluss auf die Qualität der Bilder sprach Dominik Parzinger. Kai Bargmann schob die Konzepte regelrecht an mit seinen Erläu­te­rungen zur Text­ge­staltung besonders für Headlines und Vorspann. Und Oliver Linke gab einen bril­lanten Exkurs der Mikro­ty­po­grafie für eine bewusste Schriftwahl. Schließlich noch Eindrücke und Aspekte zur Gestaltung in unserer Zeit von Rudolf Paulus Gorbach.

Im Workshop war vor allem die prozesshafte Arbeit mit dem jeweils selbst gestellten Thema wesentlich. es musste lediglich ein Thema aus oder zur »Insel« sein. Und die Konzept­arbeit begann mit Mindmaps zur Idee, hatte sich um die Aspekte Text, Bild­sprache, Raster, Schriftwahl und Typo­grafie sowie um eine Struktur des Ganzen zu kümmern. und es endete in einer Pecha Kucha-Präsen­tation.

Stephan Guggenbichler und Manuel Kreuzer: Das Farbklima auf Frauenchiemsee
Anne Dreesbach und Michael Helminger: Vielschichtiges Inselgeflecht. Ein Webteppich für die Fraueninsel
Jutta Henderkes und Robert Schiwy: Kellergespräche
Lena Wilst und Eva-Maria Twehues: Projekt: Inseln auf der Fraueninsel; Wie Schilder und ihre Beschriftung die Wahrnehmung der Botschaft beeinflußen ­– eine Motivsammlung
Verena Nobbe und Gudrun Westphal: Memory. Das Insel-ABC. Fundstücke aus Frauenchiemsee
Katherina Zöllner und Stefan Bogner: Was tust Du, wenn die letzte Fähre fährt?

Das nächste fünf­tägige Konzept-Seminar findet vom 31. Juli bis 4. August 2013 – wieder auf der Fraueninsel – statt.

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