Rot, röter, am rötesten
Kein Wunder, denn die fluoreszierenden Tagesleuchtfarben, die er so intensiv einsetzte, ziehen einen sofort in ihren Bann, vor allem wenn, wie an diesem Freitagnachmittag, die Vorfrühlingssonne so angenehm in die Atelierräume scheint.
Julia Geiger, Enkelin und Leiterin des Archivs, führte eine Gruppe von Interessierten im Rahmen des Atelierbesuchs der tgm mitreißend in das Leben und Werk ihres Großvaters ein. Die Wirkung seiner Gemälde, Installationen und Grafiken, so zitierte Julia Geiger den Künstler, beruhe nicht nur auf seiner eigenen Arbeit, sondern vor allem auf der Kraft der Farben. Sie könnten den einen Betrachter beruhigen und ihm Energie geben, den anderen aber auch irritieren. Wir konnten einen Blick in den noch mit vollen Fässern gefüllten Pigmentkeller mit seiner »rosa Aura« werfen und großformatige Gemälde, Modelle, »Rollbilder« und vor allem zahlreiche Siebdrucke und Künstlerbücher bewundern. Ergänzend zu Julia Geigers Ausführungen berichtete Ekkeland Götze von der Realisierung der Siebdruck-Editionen für und mit dem Künstler, einschließlich des langen Weges zu den von ihm selbst entwickelten Siebdruck-Leuchtfarben und den Tücken des aufwendigen Irisdrucks, der die Verläufe erst möglich machte.
Fotos: Simone Naumann