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Einfachheit als das Höchste in der Gestaltung

Rudolf Paulus Gorbach
28. Mai 2024
Einfachheit als eine von fünf Kriterien für gute Gestaltung beschreibt Horst Moser in einem Traktat. Ich wundere mich, dass das nicht längst begierig von der Fach­presse aufge­nommen wurde. Aber sehen Sie selbst.
Links: Coverfoto von Richard Avedon, 1959. Rechts: Kreative Logomanipulationen auf Zeitschriftendoppelseiten; EPOCA, Playboy, Forbes, max, VOGUE, Wirtschaftswoche, brand eins, FAZ.
Links: Coverfoto von Richard Avedon, 1959. Rechts: Kreative Logomanipulationen auf Zeitschriftendoppelseiten; EPOCA, Playboy, Forbes, max, VOGUE, Wirtschaftswoche, brand eins, FAZ.

Wer hier vom Klaren und Einfachen in der visuellen Gestaltung schreibt, tut das aus umfang­reicher prak­tischer wie theo­re­tischer Erfahrung: Horst Moser. Und das liest sich, wie eben sinnvolle visuelle Gestaltung sein sollte.

Grafik-Design ist keine Kunst; gibt es eine Zeit­lo­sigkeit in der Gestaltung? Und wovon hängt gute Gestaltung eigentlich ab? Das zeigt und beschreibt Horst Moser anhand vieler Beispiele (eigener und anderer) und auch oft deren Hinter­gründe. Redu­zierte Schriftwahl ist meist nicht Ergebnis von Mangel sondern Gestalter wie Kurt Weidemann sahen sie eher als Tugend.

Klarheit bei der Produkt­ge­staltung von Apple, aber auch bei den Zeit­schriften wie brand eins, Klarheit in der Schrift­ge­staltung – und ein kleiner Ausflug zur Archi­tektur (zu Ludwig Witt­genstein) erläutern die Basis dieses Denkens. Hierzu ist der Mini­ma­lismus verwandt. Hinweise dafür geben wiederum zahl­reiche Beispiele. Letzt­endlich ist die Über­ra­schung im Design ganz wichtig für die Wirkung beim Lesenden und auch der Regelbruch mit der Störung der Erwar­tungs­haltung gehört im Prinzip auch zur Einfachheit.

Horst Moser
»Einfachheit ist die höchste Form der Raffinesse«
Ein Versuch, gute Gestaltung zu defi­nieren
27 Doppel­seiten
München, 2024
Das Traktat kann kostenlos herun­ter­geladen werden:
https://www.horst-moser.de/traktat/

links drei verschiedene minimalisitsch gestaltete Kalenderblätter von Olaf Leu, Tokutaro Tamake 1969 und  aus der farbenfabrik Gebr. Schmidt von 1971.
12 Beisoiele einfach gestalter Zeitschriftencover aus der Sammlung Moser.
Oben: Doppelseite, die die schöne Wirkung von Minimalismus in der Gestaltung bestätigen.
Unten: Beispiele für Einfachheit und Klarheit in der Zeitschriftengestaltung aus der Sammlung Moser.